Die Migros setzt auf Schweizer Produktion
Die Welt ist im Wandel – und mit ihr der globale Handel. Die Grenzen fallen, Zölle und Handelshemmnisse schwinden, Preise purzeln. Inmitten dieses Umbruchs setzt sich die Migros ein für die einheimische Produktion und Landwirtschaft.
Im November 2008 hat der Bund Verhandlungen mit der EU über ein Abkommen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit, Produktsicherheit und öffentliche Gesundheit aufgenommen. Ziel der Verhandlungen ist unter anderem ein freier Warenverkehr zwischen der Schweiz und der EU: ohne Zölle und Kontingente, ohne handelshemmende Normen unseres Landes. «Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass unsere Sonderstellung im Agrarbereich längerfristig Bestand hat. Die hohen Zölle müssen abgebaut werden», erklärt Bundesrätin Doris Leuthard. «Aber wir wollen das Tempo selbst bestimmen. Jetzt ist das noch möglich.»
Das Abkommen mit der EU hingegen würde der schweizerischen Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie angesichts der 500 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten in Europa grosse Marktchancen eröffnen. Mit der Möglichkeit, neue Märkte zu erobern, kann die gesamte Wertschöpfungskette wettbewerbsfähiger werden. Gleichzeitig profitieren die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz von sinkenden Nahrungsmittelpreisen.
Die Migros wird mit einer forcierten Qualitätsstrategie auf offene Grenzen reagieren. Schweizer Qualität geniesst grosses Vertrauen und schafft so für die Produkte hierzulande wie im Ausland gute Absatzmöglichkeiten. Paradebeispiel hierfür ist die Kooperation zwischen der Migros und der IP-Suisse. Das daraus hervorgegangene Label TerraSuisse steht für nachhaltig produzierte Schweizer Lebensmittel.
Solche Anstrengungen ermöglichen es, Produkte mit einem Mehrwert von billiger Standardware abzugrenzen. Mit TerraSuisse entstand ein Programm, das für eine einheimische und ökologische Produktion auf grosser Fläche steht. Und davon profitieren letztlich alle. Und das Label ist 2010, im Jahr der Biodiversität, hochaktuell.
Der Dreiklang bei der Migros
TerraSuisse ist Teil des «Dreiklangs», mit dem die Migros im In- und Ausland überzeugen will. Dazu gehören auch das Bio-Label und die Produktlinie «Aus der Region. Für die Region». Letztere steht für Produkte, die ganz in der Nähe unserer Kundschaft erzeugt wurden. Mit solchen Frischprodukten hat die Migros gegenüber ausländischen Importen einen entscheidenden Vorteil.
Die Migros und ihre Nahrungsmittelindustriebetriebe investieren laufend in solche und ähnliche Innovationen und Qualitätsprodukte. Gleichzeitig übernimmt die Migros als grösste Abnehmerin der Schweizer Landwirtschaft auch Verantwortung. Sie führt regelmässige Gespräche mit verschiedenen Bauernorganisationen und beteiligt sich an der Branchenorganisation Milch, um zur Lösung der Probleme auf dem Milchmarkt beizutragen.
Auch bei einem geöffneten Markt will die Migros auf Schweizer Produkte setzen. Das ist kein Lippenbekenntnis: Die Migros investiert derzeit jährlich rund 200 Millionen CHF in ihre Industriebetriebe, dazu kommt noch einmal ein ähnlicher Betrag für deren Instandhaltung. Der Vorzug, den die Migros der Schweizer Landwirtschaft gibt, zeigt sich auch in ihrem Sortiment: Anders als andere Mitbewerber importiert die Migros beispielsweise keine Joghurts, sondern stellt sie allesamt aus Schweizer Milch selbst her. Auch bei der Konservenfabrikation hat sich die Migros für Schweizer Gemüse entschieden – trotz höheren Preisen.
Wie sich die einheimische Nahrungsmittelwirtschaft – vom Bauern über den Verarbeitungsbetrieb bis zum Detailhandel – ohne die Handelsschranken behaupten kann, hängt entscheidend davon ab, ob die Konsumenten bereit sind, für Qualitätsprodukte einen Aufpreis zu bezahlen. In diesem Punkt übernimmt die Migros eine entscheidende Rolle. Sie setzt viel daran, ihren Kundinnen und Kunden den Mehrwert der Schweizer Nahrungsmittel zu vermitteln, zum Beispiel mit ihren Labels.