Produkte

Zahlen & Entwicklung

2018 hat die Migros-Gruppe ihr Sortiment mit zertifizierten Produkten weiter ausgebaut. Zudem setzte sie sich für sozialverträgliche Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette ein und investierte in die Befähigung ihrer Lieferanten.

Zertifizierte Produkte

Die Unternehmen der Migros-Gruppe bieten zahlreiche Produkte an, die einen sozialen und ökologischen Mehrwert stiften. Zudem führt die Migros ein breites Sortiment an Lebensmitteln für Menschen mit speziellen Ernährungs- und Gesundheitsbedürfnissen. Dazu zählen vegetarische und vegane Produkte sowie Lebensmittel für Menschen mit Unverträglichkeiten. 2018 hat der Genossenschaftliche Detailhandel insgesamt 186 Produkte mit dem aha!-Label im Sortiment geführt in den Bereichen Lebensmittel, Kosmetik und Wasch- und Reinigungsmittel. Das Label kennzeichnet Produkte, die für Menschen mit Allergien oder Intoleranzen besonders geeignet sind.

Der Genossenschaftliche Detailhandel baut sein Angebot an nachhaltigen Produkten stetig aus. Dazu zählen Produkte, die biologisch angebaut und fair gehandelt wurden, die natürlichen Ressourcen schonen und einen hohen Tierwohlstandard garantieren. Mit dem Service "Cumulus Green" können Besitzerinnen und Besitzer einer Cumulus-Karte überprüfen, wie hoch der Anteil an Produkten mit nachhaltigen Labels in ihrem Warenkorb ist. 2018 lag der Cumulus-Green-Anteil bei 21.1%. Das sind 0.4% mehr als im Vorjahr.

Der Gesamtumsatz aller Produkte, die ein Nachhaltigkeits- oder Gesundheitslabel tragen oder aus regionaler Produktion stammen, stieg 2018 gegenüber dem Vorjahr um 5.3%. Sie machen rund 30% des Gesamtumsatzes des Genossenschaftlichen Detailhandels aus (exkl. tegut).

Gesamtumsatz Nachhaltigkeits-, Regional- und Gesundheitslabels, Genossenschaftlicher Detailhandel

Genossenschaftlicher Detailhandel, Umsatz mit Nachhaltigkeits-, Regional- und Gesundheitslabels

in CHF Mio. 1
2014 2015 2016 2017 2018 Veränderung zum Vorjahr in % Anteil am Gesamtumsatz 2018
Nachhaltigkeitslabels 2'472 2'679 2'855 2'974 3'148 5.9% 22.40%
Gesundheitslabels 58 71 87 87 93 6.9% 0.7%
Regionallabels 871 899 940 960 994 3.5% 7.1%
Gesamtumsatz der Labels 2 3'401 3'649 3'882 4'021 4'235 5.3% 30.2%

1 Produkte mit zwei Labels (z.B. Bio und Fairtrade Max Havelaar) wurden in der Erhebung doppelt gezählt.

2 Gesamtumsatz des Genossenschaftlichen Detailhandels (ohne tegut...)

Labelumsätze, Genossenschaftlicher Detailhandel 2018

Genossenschaftlicher Detailhandel, Umsätze der einzelnen Labels
in CHF Mio.
2014 2015 2016 2017 2018 Veränderung zum Vorjahr in %
Aus der Region. Für die Region (AdR) 871 899 940 960 994 3.5%
Bio (Lebensmittel) 1 593 681 808 889 987 11.0%
TerraSuisse 670 714 708 714 744 4.2%
UTZ 473 509 530 533 538 0.9%
FSC 216 243 246 256 269 5.1%
Eco oder äquivalent 2 211 196 193 192 190 -1.0%
MSC/ASC 93 136 162 173 176 1.7%
Fairtrade Max Havelaar 106 114 125 135 141 4.4%
aha! 58 71 87 87 93 6.9%
Bio Cotton oder äquivalent 3 51 54 58 56 62 10.7%
Topten 56 28 21 21 36 71.4%
Bio Garden 3 4 4 5 5 0.0%
Total 3'401 3'649 3'882 4'021 4'235 5.3%

1 Umfasst das Label Migros Bio sowie Bio-Drittmarken (z.B. Alnatura, Hipp und Yogi Tea).

2 Seit 2017 anerkennt die Migros die internationalen Textilstandards GOTS, bluesign und Oeko-Tex Made in Green als äquivalent zu den eigenen Eco-Richtlinien. Die ausgewiesenen Umsätze umfassen Eco, GOTS und Oeko-Tex Made in Green.

3 Seit 2017 anerkennt die Migros den internationalen Textilstandard GOTS als äquivalent zu den Richtlinien von Migros Bio Cotton. Die ausgewiesenen Umsätze umfassen Migros Bio Cotton und GOTS.

Fisch & Meeresfrüchte

Die Migros-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an Fisch und Meeresfrüchten mit einem Nachhaltigkeitslabel (MSC, ASC, Bio) kontinuierlich zu erhöhen. 2018 betrug ihr Anteil 54.4%.

Fisch & Meeresfrüchte

Die Migros-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil an Fisch und Meeresfrüchten mit einem Nachhaltigkeitslabel (MSC, ASC, Bio) kontinuierlich zu erhöhen. 2018 betrug ihr Anteil 54.4%.

Labelanteil bei Fischprodukten in der Migros-Gruppe

Migros-Gruppe, Labelanteil bei Fischprodukten (MSC, ASC, Bio)
in %
2015 2016 2017 2018
Genossenschaftlicher Detailhandel 39.3 42.6 48.1 57.1
M-Industrie & Grosshandel 27.4 35.3 36.3 42.6
Handel (inkl. tegut...) 42.9 44.9 51.3 61.9
Migros-Gruppe insgesamt 37.0 41.2 45.8 54.4

Vegetarisch & Vegan

Das V-Label zeichnet Produkte aus, die sich für eine vegetarische oder vegane Ernährung eignen.

Vegetarisch & Vegan

Das V-Label zeichnet Produkte aus, die sich für eine vegetarische oder vegane Ernährung eignen. Bei Produkten der Marke Alnatura wird für die Kennzeichnung von rein pflanzlichen Lebensmitteln die Veganblume (Vegan Trademark) der Vegan Society UK verwendet. 2018 wurde das vegetarisch und vegan zertifizierte Sortiment im Genossenschaftlichen Detailhandel um 8.1% gegenüber Vorjahr erweitert.

Entwicklung vegetarisch und vegan zertifiziertes Sortiment

Genossenschaftlicher Detailhandel, Vegetarische und Vegane Produkte (V-Label, Veganblume)
Anzahl Produkte
2015 2016 2017 2018 Veränderung zum Vorjahr in %
Vegetarisch zertifizierte Produkte 104 161 163 168 3.1
Vegan zertifizierte Produkte 272 429 488 536 9.8
Total vegetarisch und vegan zertifizierte Produkte 376 590 651 704 8.1

Sozialstandards

Für die Migros ist es wichtig, dass ihre Produkte unter geprüften Arbeitsbedingungen hergestellt werden und höchsten qualitativen Ansprüchen genügen. Aus diesem Grund setzt sie Sozialstandards entlang ihrer Lieferkette um, lässt ihre Produzenten überprüfen und investiert in deren Befähigung.

amfori-BSCI

Um sozialverträgliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette zu gewährleisten, verlangt die Migros-Gruppe von allen Lieferanten und Produzenten soziale Mindestanforderungen gemäss dem amfori BSCI-Verhaltenskodex oder gleichwertige Anforderungen – beispielsweise SA8000, ETI oder ICTI Care – einzuhalten.

amfori-BSCI

Um sozialverträgliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette zu gewährleisten, verlangt die Migros-Gruppe von allen Lieferanten und Produzenten soziale Mindestanforderungen gemäss dem amfori BSCI-Verhaltenskodex oder gleichwertige Anforderungen – beispielsweise SA8000, ETI oder ICTI Care – einzuhalten.

2018 arbeiteten die Unternehmen der Migros-Gruppe mit etwa 9'970 Lieferanten zusammen. Insgesamt haben sie 1'329 amfori BSCI-Audits entlang der Lieferketten durchgeführt, die Mehrheit davon in China. Weitere Audits erfolgten in Indien, Vietnam und der Türkei. Die detaillierten Ergebnisse zu den amfori BSCI-Audits lagen im Branchenschnitt.

Migros-Gruppe, Ergebnisse BSCI-Audits, Erstaudits und Folgeaudits 1 2014 2015 2016 2017 2018
Gut 15% 13% 12% 9% 8%
Verbesserungsbedürftig 51% 66% 74% 77% 81%
Nicht erfüllt 34% 21% 14% 14% 11%
Anzahl Audits absolut 294 425 713 928 1382

1 Seit 2015 wird ein neues Auditsystem auf Basis des BSCI-Verhaltenskodex Version 2014 angewendet mit den Bewertungen A bis E. Die Auditresultate der Jahre 2015 bis 2018 wurden in das vorgängige Auditsystem umgerechnet. A und B entsprechen der Bewertung 'Gut', C entspricht der Bewertung 'Verbesserungsbedürftig', D und E entsprechen der Bewertung 'Nicht erfüllt'.

BSCI-Audits: Verteilung der Verstösse

Migros-Gruppe, BSCI-Audits - Verteilung der Verstösse nach Auditkapitel 2014 2015 2016 2017 2018
Höchstarbeitszeiten 65 57 450 684 1'095
Managementsystem 18 69 360 615 1'046
Arbeitssicherheit (OHS) 59 95 176 194 223
Sozialpartnerschaft - 47 88 63 53
Entlohnung 69 51 32 30 41
Geschäftsethik - 7 18 17 27
Umweltanforderungen 1 7 13 18 13 15
Diskriminierung 2 6 4 5 4
Kinderarbeit 1 5 2 4 4
Jugendliche Arbeiter 0 2 2 3 4
Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen 0 3 1 0 3
Zwangsarbeit 3 3 7 5 3
Prekäre Arbeitsbedingungen - 2 3 3 2
Frühere Kapitel aus Version 2009 37 8 - - -
Gesamtanzahl Verstösse 2 261 368 1'161 1'636 2'520
Gesamtanzahl der ausgeführten Audits bei Migros-Produzenten 294 425 713 928 1'382

1 Die Auditkapitel Dokumentation, Arbeitsbedingungen, Gesundheit & soziale Einrichtungen sowie Unterkünfte werden in der Version 2014 nicht mehr als separate Kapitel geführt. Die Daten 2011 bis 2014 dieser Kapitel wurden unter 'Frühere Kapitel aus Version 2009' zusammengefasst.

2 Pro durchgeführtem Audit können mehrere Verstösse festgestellt werden.

Ergänzend zu den amfori BSCI-Audits haben Spezialisten der Migros im Berichtsjahr 138 Fabrikkontrollen durchgeführt, vorwiegend in Indien und China. Ziel der Kontrollen ist es, dass sich die Spezialisten vor Ort ein Bild über den Zustand der Fabriken machen. So können allfällige Abweichungen zu amfori BSCI-Audits festgestellt werden.

Der Genossenschaftliche Detailhandel unterstützt seine Produzenten ausserdem durch Schulungen, Fabrikbesuche und Trainings bei der Umsetzung von Sozialstandards. Zentral hierbei sind amfori BSCI-Workshops: Migros-Spezialisten laden Fabriken zu diesen Workshops ein, damit sie sich effektiv auf ein amfori BSCI-Audit vorbereiten können oder Informationen erhalten, wie sie bestehende Mängel verbessern. Im Berichtsjahr nahmen Fabriken an 248 Workshops (2017: 115) teil.

GlobalGAP GRASP

Um sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen bei Früchte- und Gemüseproduzenten im Mittelmeerraum den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, setzt die Migros-Gruppe auf den internationalen Standard GlobalGAP Risk Assessment on Social Practice (GlobalGAP GRASP).

GlobalGAP GRASP

Um sicherzustellen, dass die Arbeitsbedingungen bei Früchte- und Gemüseproduzenten im Mittelmeerraum den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, setzt die Migros-Gruppe auf den internationalen Standard GlobalGAP Risk Assessment on Social Practice (GlobalGAP GRASP).

Umsetzung GlobalGAP GRASP Migros-Gruppe

Migros-Gruppe, Umsetzung GlobalGAP GRASP nach Strategischem Geschäftsfeld Genossenschaftlicher
Detailhandel
M-Industrie & Grosshandel Handel 2 Migros-Gruppe insgesamt 1
Anzahl Produzenten aus Risikoländern
2016 19'466 11'168 24'224 54'858
2017 20'188 10'114 25'647 32'398
2018 21'117 4'621 22'350 29'611
Anzahl Produzenten aus Risikoländern mit GRASP-Audit
2016 11'392 6'228 11'597 29'217
2017 9'267 4'865 12'639 15'149
2018 17'964 4'241 20'018 26'146
Umsetzungsgrad GRASP
2016 59% 56% 48% 53%
2017 46% 48% 49% 47%
2018 85% 92% 90% 88%

1 Produzenten, die in mehrere Unternehmen der Migros-Gruppe liefern, werden hier nur einmal gezählt.

2 ohne tegut...

Produktsicherheit

2018 hat der Genossenschaftliche Detailhandel insgesamt 20'924 Produktprüfungen vorgenommen. 17 Produkte mussten aufgrund von Mängeln zurückgerufen werden, darunter der Fleischsnack der Marke Minipic, der Plastikteile enthielt (Erstickungsgefahr). Zudem rief die Migros die Bremsflüssigkeit der Marke Miocar zurück, da der Behälter eine falsche Flüssigkeit beinhaltete.

Zahlen & Entwicklung (pdf, 93.35 KB)