Bilanz

Bilanz der Migros-Gruppe

Die Bilanz der Migros-Gruppe ist stark von den Hypothekar- und anderen Kundenforderungen und den Kundeneinlagen des Teilbereiches Finanzdienstleistungsgeschäft geprägt. Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2008 durch die erneute Zunahme der Kundeneinlagen im Finanzdienstleistungsgeschäft um 2.0 Mia. CHF auf 50.8 Mia. CHF an. Im Verhältnis zur Bilanzsumme betragen die Kundeneinlagen per 31. Dezember 2009 rund 45.4 % (31. Dezember 2008: 43.3 %).

Bilanz des Handels- und Industriegeschäftes

Die Bilanzsumme des Handels- und Industriegeschäftes hat im Vergleich zum Vorjahr um 2.5 % auf 19‘564 Mio. CHF zugenommen. Die Zunahme der Bilanzsumme und die Veränderung der Bilanzstruktur zu Vorjahr sind weitgehend auf das operative Geschäft und Finanzierungsaktivitäten zurückzuführen. Im Berichtsjahr 2009 wurde aus dem operativen Cash Flow ein Darlehen der Migros-Pensionskasse über 340.0 Mio. CHF zurückbezahlt. Entsprechend sinkt die Bilanzposition Andere Finanzverbindlichkeiten. Die Zunahme der Forderungen gegenüber Banken erklärt sich mit der vorsichtigen Ausdehnung des Anlagehorizontes für Festgelder auf maximal 180 Tage. Entsprechend sinken die Flüssigen Mittel. Der Buchwert der Sachanlagen nahm im Vergleich zum Vorjahr infolge der umfangreichen Investitionstätigkeit der Migros-Gruppe um 348.0 Mio. CHF zu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Handels- und Industrieunternehmen 1‘402.7 Mio. CHF (Vorjahr 1‘580.4 Mio. CHF) vorwiegend in die Erneuerung des Filialnetzes und des Maschinenparkes in der Schweiz investiert. Die Genossenschaften konnten neben 13 neuen Verkaufsstandorten 4 Grossumbauten/Erweiterungen von Verkaufsstandorten in Betrieb nehmen. Am 19. Oktober 2009 hat die Genossenschaft Genf ein innovatives Freizeitzentrum, den Vitam’Parc, nach mehrjähriger Bauzeit erfolgreich eröffnet. Die Genossenschaft Ostschweiz hat das beliebte Freizeitzentrum Säntispark vollständig renoviert.

Das Immaterielle Anlagevermögen beläuft sich per 31. Dezember 2009 auf 1‘094.4 Mio. CHF (Vorjahr 1‘132.5 Mio. CHF); der Goodwill (Immaterielles Anlagevermögen mit unbeschränkter Nutzungsdauer) auf 633.4 Mio. CHF (Vorjahr 636.3 Mio. CHF). Eine wichtige Position daraus ist der anlässlich der Akquisition von Denner im Jahr 2007 erworbene Goodwill.

Migros erfasst versicherungsmathematische Gewinne und Verluste von leistungsorientierten Vorsorgeplänen erfolgswirksam unter dem sogenannten Korridor-Ansatz. Dieser Ansatz führt dazu, dass die erfolgswirksame Erfassung der finanzkrisenbedingten versicherungsmathematischen Verluste als Aufwand teilweise aufgeschoben wird. Im Berichtsjahr müssen versicherungsmathematische Verluste teilweise aktiviert werden, weshalb die Übrigen Aktiven gut 200 Mio. CHF über Vorjahr liegen (siehe dazu auch Ausführungen in Abschnitt H und Anhänge 10 und 38).

Die kotierten Anleihenobligationen des Migros-Genossenschafts-Bundes werden von Standard & Poor‘s mit einem A / Outlook stabil bewertet. Die Bilanzstruktur des Handels- und Industriegeschäftes ist weiterhin sehr gesund. Die verzinslichen Nettofinanzschulden von 1.6 Mia. CHF (Vorjahr 2.0 Mia. CHF) vergleichen sich mit einer Bilanzsumme von 19.6 Mia. CHF und haben sich gegenüber Vorjahr um 375.1 Mio. CHF verringert. Sie können mit dem aktuellen EBITDA innerhalb von 0.8 Jahren abgetragen werden. Bei einem Eigenkapitalzuwachs von 936.4 Mio. CHF stieg der Eigenkapitalanteil am Gesamtkapital auf 59.5 %. Auch der Grundsatz der Fristenkongruenz, wonach das Eigenkapital zuzüglich langfristigen Fremdkapitals das Anlagevermögen decken soll, ist eingehalten.

Bilanz des Finanzdienstleistungsgeschäftes

Im Berichtsjahr konnten die Hypothekar- und anderen Kundenforderungen gegenüber dem Vorjahr um 4.0 % auf 27.6 Mia. CHF gesteigert werden.

Der Zinsendienst der Hypothekarkunden ist unverändert gut. Die offenen Zinsen (ohne notleidende und gefährdete Forderungen) betragen im Verhältnis zum gesamten Zinsertrag aus Hypotheken lediglich 0.4 %.

Um die Refinanzierung ihrer Kundenausleihungen auch unter veränderten Marktbedingungen jederzeit sicherstellen zu können, hält die Migros Bank eine bedeutende Liquiditätsreserve in Form von Wertschriftenanlagen. Die unter der Bilanzposition Finanzanlagen gehaltenen Wertschriftenanlagen von insgesamt 2.2 Mia. CHF bestehen grösstenteils aus Schuldpapieren und breit diversifizierten Anlagefonds. Im Berichtsjahr sind diese Liquiditätsreserven um insgesamt 234 Mio. CHF erhöht worden.

Das markante Kreditwachstum konnte vollumfänglich durch neue Kundengelder finanziert werden. Aufgrund der Finanzkrise profitierte die Migros Bank von einem hohen Neugeldzufluss. So verzeichneten die Kundeneinlagen und -verbindlichkeiten eine Zunahme um 2.2 Mia. CHF, bzw. 10.1 %. Der Bestand an Kundengeldern beläuft sich per Ende 2009 auf 23.7 Mia. CHF, was 85.8 % der Kundenausleihungen entspricht. Die Migros Bank profitiert damit weiterhin von einer komfortablen Refinanzierungsstruktur.

Dank dem guten Jahresergebnis konnte die Eigenmittelbasis der Bank erneut gestärkt werden. Per 31. Dezember 2009 verfügt die Bank über ein Eigenkapital von 2'456 Mio. CHF, was deutlich über den vom Bankengesetz verlangten Eigenmitteln liegt.