Ertragsentwicklung (Umsatzentwicklung)
Die Migros-Gruppe hat einen Ertrag von 24.9 Mia. CHF erzielt, was einem Umsatzrückgang von -3.1 % entspricht. Das Handels- und Industriegeschäft verzeichnet mit einem Ertrag von 24.0 Mia. CHF einen Umsatzrückgang von -3.1 %. Tiefere Preise auf den Migros-Produkten, stark gesunkene Rohölpreise und ein rückläufiges Reisegeschäft haben die Umsätze der Migros-Gruppe wesentlich beeinflusst. Im Kerngeschäft, dem Detailhandel, konnten die Absatzvolumen gesteigert werden. Da die Migros aber in grösserem Umfang in Preissenkungen investiert hat, resultierte im Detailhandel ein Umsatzrückgang von -2.4 %. Aufgrund der gesunkenen Marktzinsen ging der Ertrag im Finanzdienstleistungsgeschäft leicht um 2.9 % auf 992.9 Mio. CHF zurück, während sich der Aufwand aus Finanzdienstleistungen (inklusive Wertberichtigungen) deutlich stärker um 16.9 % reduzierte.
Ertragsentwicklung (Umsatzentwicklung) im Teilbereich Handels- und Industriegeschäft
Erträge der Geschäftsbereiche im Handels- und Industriegeschäft
Total Ertrag | Veränderung zu Vorjahr in % |
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2009 Mio. CHF |
2008 Mio. CHF |
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Genossenschaftlicher Detailhandel | 15'695.2 | 15'777.1 | -0.5 % |
Handel | 5'869.7 | 6'213.2 | -5.5 % |
Industrie & Grosshandel | 5'021.8 | 4'967.8 | 1.1 % |
Reisen | 1'631.1 | 1'941.4 | -16.0 % |
Übrige | 385.8 | 392.0 | -1.6 % |
Eliminationen (innerhalb Handels- und Industriegeschäft) | -4'640.9 | -4'555.9 | 1.9 % |
Total Handels- und Industriegeschäft | 23'962.7 | 24'735.6 | -3.1 % |
Im strategischen Geschäftsfeld Genossenschaftlicher Detailhandel erwirtschafteten die zehn regionalen Genossenschaften einen Ertrag von 15.2 Mia. CHF. Dies sind 165.8 Mio. CHF oder 1.1 % weniger als im Vorjahr. Der Marktanteil bleibt bei 36.8 % stabil. Bei den Supermärkten beträgt der Ertragsrückgang 1.0 %. Die verkauften Mengen waren grösser als im Vorjahr, Preisabschläge auf dem gesamten Sortiment von über 300 Mio. CHF wirkten sich jedoch negativ auf die Umsätze aus. Die Migros bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, wie von unabhängigen Stellen immer wieder belegt wird. Die Negativteuerung im Frischebereich beträgt 3 %, Fleisch war durchschnittlich 5 % und Früchte/Gemüse waren 5.5 % günstiger als im Vorjahr. Die Teuerung im Inland belief sich gemäss BFS auf -0.5 %. Die Fachmärkte konnten den Ertrag um 1.2 % auf 1.3 Mia. CHF steigern, trotz einer Negativteuerung von durchschnittlich 3 %. Die regionalen Genossenschaften haben, wie jedes Jahr, mit erheblichen Investitionen in neue bzw. erweiterte Filialen dafür gesorgt, dass die Verkaufsflächen weiterhin attraktiv und kundenorientiert sind. Die gewichtete Verkaufsfläche nahm im Vergleich zum Vorjahr deshalb um 2.0 % zu, die gewichtete Flächenproduktivität nahm, wegen dem Umsatzrückgang, um 2.7 % ab. Der Detailhandel Migros im Ausland liegt mit einem Umsatz von 204 Mio. CHF knapp unter Vorjahresniveau. Die Migros verfügt seit Oktober 2009 über eine zusätzliche Filiale in Frankreich.
Das strategische Geschäftsfeld Handel umfasst im Wesentlichen die Detailhandelsunternehmen Denner, Migrol, Magazine zum Globus, Interio, Ex Libris, Office World und LeShop. Der Ertragsrückgang um 343.5 Mio. CHF auf 5.9 Mia. CHF ist hauptsächlich auf Migrol zurückzuführen (stark sinkende Preise für fossile Brennstoffe). Denner hat im Jahr 2009 einen Ertrag von 2‘763.0 Mio. CHF erzielt und wächst mit 2.5 % im hart umkämpften Discount-Geschäft sehr erfreulich. Dies ist wesentlich auf die Profilierung im Bereich des Frischprodukte-Angebotes und der Expansion zurückzuführen. Die Umstellung auf das neue Frische-Konzept konnte im Jahr 2009 erfolgreich abgeschlossen werden. Migrol verzeichnet ein erfreuliches Absatzwachstum an Brenn- und Treibstoffen in Kubikmetern von 4.3 %. Wegen den deutlich tieferen Preisen für fossile Brennstoffe resultiert aber ein Umsatzrückgang von 20.8 %. Die Expansion des neuen Convenience-Shop-Formates migrolino kommt ausgezeichnet voran. Im Geschäftsjahr 2009 konnten insgesamt bereits 136 migrolino-Shops eröffnet werden, deutlich mehr als geplant. Migrol hat per Ende Dezember 2009 über 60 Tankstellenshops auf das neue Format umgestellt und erzielt mit dem neuen Format deutlich höhere Umsätze. Die Kooperation von Migrol und Shell war im ersten Jahr sehr erfolgreich. Shell betreibt an den grössten Shell-Tankstellen bereits 50 migrolino Convenience-Stores. Globus konnte mit einem Ertrag von 795.5 Mio. CHF (-1.0 %) das sehr gute Vorjahresresultat trotz Flächenexpansion nicht ganz erreichen, doch wurden die Erwartungen klar übertroffen. Mit der weiteren Stärkung der modischen Sortimente und einem erweiterten Markenportfolio in der Damenmode konnte Globus in den Modebereichen Marktanteile ausbauen. Die umgebauten Filialen des Herren Globus entwickeln sich sehr erfreulich. Ex Libris erzielte das beste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten und egalisierte mit einem Ertrag von 193.2 Mio. CHF das Rekordergebnis des Vorjahres. Der Produktmix, die kundennahen Filialen, der überarbeitete E-Shop, attraktive Preise, das Vertrauen der Kunden sowie engagierte Mitarbeiter sind die Bausteine für den Erfolg des grössten Medienanbieters der Schweiz. LeShop blickt erneut auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Mit einem Jahresertrag von 131.5 Mio. CHF ist das Unternehmen zu Vorjahr um 17.7 % gewachsen. Zum anhaltenden Wachstum trägt die Stammkundschaft bei. Ein Drittel dieser Kunden kauft mindestens im 2-Wochen-Rhythmus bei LeShop ein. Gestiegen ist auch der durchschnittliche Bestellwert: Le Shop Kunden geben pro Bestellung im Durchschnitt 228 CHF aus (+2 %), in einem herkömmlichen Supermarkt liegt dieser Wert bei rund 33 CHF. Der im Jahr 2009 etablierte Lieferservice für Tiefkühlprodukte hat die Erwartungen übertroffen.
Das strategische Geschäftsfeld Industrie & Grosshandel umfasst neben 16 Industriebetrieben auch die beiden im Grosshandel aktiven Unternehmen Scana Lebensmittel AG und Mérat AG. Mit einem Wachstum des Segmentertrages von 1.1 % wurde der Wachstumskurs der Migros-Industrie der Vorjahre in schwierigem wirtschaftlichem Umfeld etwas abgebremst. Das Wachstum ist auf gute Umsätze mit Drittkunden in der Schweiz sowie mit der Migros-Gruppe zurückzuführen. Das Wachstum mit Drittkunden ist hauptsächlich dem Ausbau des Grossverbrauchergeschäftes zu verdanken. Das Exportgeschäft wird von den Folgen der Wirtschaftskrise sowie ungünstigen Wechselkurseffekten erheblich belastet, konnte das Vorjahresniveau mit einem Wachstum in Lokalwährung von 0.5 % aber knapp halten (-6.0 % in CHF). Die Währungsverluste des britischen Pfundes, des Euros und des Dollars gegenüber dem Schweizer Franken haben das Ergebnis massgeblich beeinträchtigt. Die Situation an den Rohstoffmärkten hat sich im Geschäftsjahr 2009 etwas entspannt. Die sinkenden Rohstoffpreise wurden den Kunden in Form von tieferen Verkaufspreisen weitergegeben, was für die Industrieunternehmen insgesamt zu einer Negativteuerung von etwas über 1 % führte. Mit einem Umsatzwachstum von 6.4 % hat sich das Industrie-Segment Fleisch, Fisch und Geflügel (Micarna, Mérat) besonders stark entwickelt. Neben Produktinnovationen machen sich der Ausbau des Gastronomie-Geschäftes und die Übernahme der Fleischproduktion verschiedener Genossenschaften bezahlt. Mit Produktinnovationen (Umsatzanteil leicht über 10 %) und verschiedenen Unternehmenskäufen (Weisenhorn, u.a.) leisten die Industrieunternehmen ihren Beitrag im Rahmen der strategischen Gruppeninitiative «Wachstum».
Das strategische Geschäftsfeld Reisen beförderte 1'718'306 Passagiere, nur ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 3.8 %. Die Reisen wurden jedoch kürzer, weniger weit und auch etwas weniger luxuriös, weshalb der Umsatz um 16.0 % von 1.9 Mia. CHF auf 1.6 Mia. CHF schrumpfte. Die Währungsentwicklung vom Britischen Pfund und Euro zum Schweizer Franken liessen den Umsatz zusätzlich um rund 87 Mio. CHF schrumpfen. Das erste Geschäftsjahr der neu strukturierten Schweizer Organisation mit den fusionierten Einheiten Hotelplan und Travelhouse verlief gut, die neuen Brands «Denner Reisen» und «Migros Ferien» haben die erwarteten Ziele übertroffen. Das Online-Reisebüro travel.ch erzielte einen Rekordumsatz. Hotelplan England mit dem Brand «Inghams» bekam die Finanzkrise doppelt zu spüren, da das britische Pfund gegenüber dem Euro an Wert verlor und damit Ferien in Kontinentaleuropa signifikant teurer wurden. Ebenfalls wesentlich betroffen von Währungseinflüssen war Interhome, der führende Vermittler von Qualitäts-Ferienwohnungen, der aber trotz des Wertverlustes des Euros gegenüber dem Schweizer Franken den Umsatz auf Vorjahreshöhe halten konnte. Die italienische Tochtergesellschaft reagierte sehr schnell auf die veränderten Rahmenbedingungen, was sich aber in einem Umsatzrückgang niedergeschlagen hat. Die Umsatzentwicklung der anderen Aktivitäten verlief durchwegs kurzfristig positiv, alle Einheiten konnten die Umsätze steigern.
Ertragsentwicklung im Teilbereich Finanzdienstleistungsgeschäft
Der Ertrag aus Finanzdienstleistungen erreichte im Berichtsjahr 989.4 Mio. CHF, wobei der Zinsertrag mit 860.8 Mio. CHF bzw. 87 % den wesentlichen Anteil an den Gesamterträgen ausmacht. Die Kommissionserträge betragen 89.2 Mio. CHF und aus den Finanzanlagen und dem Devisenhandel resultierte ein Nettogewinn von 39.3 Mio. CHF. Im hart umkämpften Markt für Immobilienfinanzierungen realisierte die Migros Bank dank ihrer vorteilhaften Konditionen ein Wachstum bei den Kundenausleihungen von 721 Millionen Franken bzw. 3.0 %. Infolge der Finanzkrise verzeichnete die Migros Bank einen Nettozufluss bei den Kundeneinlagen und -verbindlichkeiten von 1'480 Mio. CHF bzw. 6.2 %.