Managementkommentare Migros-Gruppe
Bilanz
Die Bilanz der Migros-Gruppe ist stark vom Finanzdienstleistungsgeschäft geprägt. Die Bilanzsumme erhöht sich im Vergleich zum Vorjahr um CHF 3.0 Mrd. auf CHF 58.2 Mrd., wovon ein Grossteil auf die Zunahme der Hypothekar- und anderen Kundenforderungen sowie Kundeneinlagen und -verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Im Verhältnis zur Bilanzsumme betragen die Kundeneinlagen per 31. Dezember 2012 47.8% (31. Dezember 2011: 46.9%).
Bilanz des Handels- und Industriegeschäftes
Die Bilanzsumme des Handels- und Industriegeschäftes verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 6.5% auf CHF 21'567.8 Mio. Die Zunahme der Bilanzsumme und die Veränderung der Bilanzstruktur zu Vorjahr sind weitgehend auf Akquisitionen und das operative Geschäft zurückzuführen.
Der Buchwert der Sachanlagen nahm im Vergleich zum Vorjahr infolge der umfangreichen Investitionstätigkeit der Migros-Gruppe um CHF 127.7 Mio. zu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Unternehmen des Bereichs Handels- und Industriegeschäft CHF 1'211.5 Mio. (Vorjahr CHF 1'243.3 Mio.) vorwiegend in die Erneuerung des Filialnetzes und des Maschinenparkes in der Schweiz investiert. Die Genossenschaften konnten acht neue Verkaufsstandorte in Betrieb nehmen. Dabei stand die Verbesserung der Nahversorgung durch die Migros im Vordergrund. Weitere Ortschaften und Quartiere konnten mit einem Migros-Supermarkt erschlossen werden, z.B. in Frutigen, Hasle-Rüegsau, Oberriet, Ruswil, Luzern-Allmend, Zürich-Altstetten Bahnhof. In Zürich-Höngg wurde zudem der erste Bio-Supermarkt „Alnatura“ eröffnet. Bei den Fachmärkten wurden die Center in Nyon und Martigny komplett neu gebaut. Im Glattzentrum (Wallisellen) ist die erste Filiale von Melectronics mit dem neuen Ladenkonzept eröffnet worden.
Im Ausland hat die Gries Deco-Gruppe (Depot) Investitionen von umgerechnet CHF 60.2 Mio. in das neue Verteilzentrum in Niedernberg getätigt.
Das immaterielle Anlagevermögen beläuft sich per 31. Dezember 2012 auf CHF1'257.6 Mio. (Vorjahr CHF 1'285.7 Mio.). Der Goodwill (immaterielles Anlagevermögen mit unbeschränkter Nutzungsdauer) beläuft sich auf CHF 809.7 Mio. (Vorjahr CHF 811.5 Mio.). Eine wichtige Position daraus ist der anlässlich der Akquisition von Denner im Jahr 2007 erworbene Goodwill.
Die Migros-Gruppe erfasst versicherungsmathematische Gewinne und Verluste von leistungsorientierten Vorsorgeplänen erfolgswirksam unter dem sogenannten Korridor-Ansatz. Dies führt dazu, dass die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, wenn überhaupt, nur anteilig und zeitlich verzögert als Aufwand erfasst werden. In den übrigen Aktiven setzt sich das Guthaben aus Leistungen an Arbeitnehmer aus den Arbeitgeberbeitragsreserven ohne Verwendungsverzicht von CHF 422.9 Mio. (Vorjahr CHF 370.0 Mio.) und sich im Korridor befindenden nicht erfassten versicherungsmathematischen Verluste im Umfang von CHF 566.8 Mio. (Vorjahr CHF 225.6 Mio.) zusammen (siehe dazu auch Ausführungen in Abschnitt H und Anhänge 10 und 38).
Die Bilanzstruktur des Handels- und Industriegeschäftes ist weiterhin sehr gesund. Im Jahr 2012 konnten die Nettofinanzschulden weiter um CHF 249.4 Mio. auf CHF 706.2 Mio. reduziert werden. Sie können mit dem aktuellen EBITDA von CHF 1'901.5 Mio. innerhalb von einem halben Jahr abgetragen werden. Das Eigenkapital erhöhte sich um CHF 860.9 Mio. auf CHF 13'754.1 Mio. und entspricht 63.8% (Vorjahr 63.6%) der Bilanzsumme. Auch der Grundsatz der Fristenkongruenz, wonach das Eigenkapital zuzüglich langfristigem Fremdkapital das Anlagevermögen decken soll, ist eingehalten.
Bilanz des Finanzdienstleistungsgeschäftes
Im Berichtsjahr konnten die Hypothekar- und anderen Kundenforderungen gegenüber dem Vorjahr um 5.6% auf CHF 32.6 Mrd. gesteigert werden.
Um die Refinanzierung ihrer Kundenausleihungen auch unter veränderten Marktbedingungen jederzeit sicherstellen zu können, hält die Migros Bank eine bedeutende Liquiditätsreserve in Form von Wertschriftenanlagen. Die unter der Bilanzposition Finanzanlagen gehaltenen Wertschriftenanlagen von insgesamt CHF 1.1 Mrd. bestehen grösstenteils aus Schuldpapieren und breit diversifizierten Anlagefonds. Im Berichtsjahr sind diese Liquiditätsreserven aus Risikoüberlegungen um insgesamt CHF 256.8 Mio. reduziert und als flüssige Mittel und Forderungen gegenüber Banken angelegt worden.
Das markante Kreditwachstum konnte weitgehend durch neue Kundengelder finanziert werden. So verzeichneten die Kundeneinlagen und -verbindlichkeiten eine Zunahme um CHF 2.2 Mrd. bzw. 8.5%. Der Bestand an Kundengeldern beläuft sich per Ende 2012 auf CHF 28.2 Mrd., was 86.5% der Kundenausleihungen entspricht. Die Migros Bank profitiert damit weiterhin von einer komfortablen Refinanzierungsstruktur.
Dank des guten Jahresergebnisses konnte die Eigenmittelbasis der Bank erneut gestärkt werden. Per 31. Dezember 2012 verfügt die Bank über ein Eigenkapital von CHF 2'881.6 Mio., was deutlich über den vom Bankengesetz verlangten Eigenmitteln liegt.
Der Bundesrat hat am 13. Februar 2013 beschlossen, den in der Eigenmittelverordnung vorgesehenen sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer zu aktivieren. Diese Massnahme erfolgte auf Antrag der Schweizerischen Nationalbank und hat zum Ziel, dämpfend auf den Immobilienmarkt zu wirken. Für die Migros Bank ergibt sich aufgrund dieser Massnahme ein zusätzlicher regulatorischer Eigenmittelbedarf von rund CHF 100 Mio. Die Migros Bank wird diesen zusätzlichen Eigenmittelbedarf im Rahmen ihrer mehrjährigen Eigenkapitalplanung berücksichtigen.