Umwelt

Abfall & Recycling

Abfälle vermeiden, Rohstoffe wiederverwerten, Verpackungen ökologisch optimieren: Die Migros hat 2017 ihre Recyclingaktivitäten intensiviert, Verpackungsmaterial eingespart und flächendeckend Mehrweggeschirr eingeführt.

Die Migros betreibt ein umfangreiches System zur Wiederverwertung von Abfällen. Von den 233'627t Betriebsabfällen und Kundenretouren der Migros-Genossenschaften und der M-Industrie wurden 2017 rund 78% wiederverwertet. Damit trägt die Migros dazu bei, Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig arbeitet sie daran, die Verpackungsmenge systematisch zu reduzieren und Recyclingmaterial einzusetzen. Auch ergreift sie Massnahmen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Kundenretouren & Recycling im Detailhandel

2017 haben Kundinnen und Kunden 15'930t Wertstoffe in die Migros-Filialen zurückgebracht, wo sie gesammelt und dem Recycling zugeführt wurden.

Kundenretouren & Recycling im Detailhandel

2017 haben Kundinnen und Kunden 15'930t Wertstoffe in die Migros-Filialen zurückgebracht, wo sie gesammelt und dem Recycling zugeführt wurden. Den grössten Anteil der Kundenretouren machten die 285 Mio. PET-Getränkeflaschen aus (9'140t). Aus dem Granulat der rezyklierten Flaschen werden neue Getränkeflaschen hergestellt – ein geschlossener Kreislauf.

Erfreulich entwickelte sich die Rückgabe von Plastikflaschen aus dem Haushaltsbereich. Die Migros sammelte insgesamt 2'897t, was einer Zunahme von 1.1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aus den rezyklierten Plastikflaschen werden zum Beispiel Kunststoffrohre für die Bauindustrie hergestellt.

Die Kundenretouren im Genossenschaftlichen Detailhandel haben sich wie folgt entwickelt:

Kundenretouren, Genossenschaftlicher Detailhandel

Genossenschaftlicher Detailhandel,
Kundenretouren nach Art
in 1'000 Tonnen
2013 2014 2015 2016 2017 Veränderung
zu Vorjahr
PET-Getränkeflaschen 9.37 9.24 9.50 9.47 9.14 -3.5%
andere Plastikflaschen 1.24 1.97 2.48 2.87 2.90 1.0%
Elektroschrott 2.91 2.80 2.98 2.68 2.83 5.6%
Batterien 0.31 0.36 0.36 0.34 0.40 17.6%
Diverse 1 0.43 0.52 0.56 0.62 0.66 6.5%
Total 14.26 14.89 15.88 15.98 15.93 -0.3%

1 Diverse Kundenabfälle wie u.a. Wasserfilterkartuschen und CDs

Die Interessengemeinschaft Detailhandel, vertreten durch die Migros und Coop, beteiligte sich im Berichtsjahr an der Erarbeitung eines Leitbildes für die Abfall- und Ressourcenwirtschaft 2030. Es fokussiert auf den effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen und einen ressourcenschonenden Konsum als wichtige Elemente einer kreislauforientierten Wirtschaft.

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Massnahmen in der M-Industrie

Die M-Industrie möchte Abfälle vermeiden und dort, wo sie trotzdem anfallen, bestmöglich verwerten. Ihre Vision ist es, bis 2040 alle Materialien zu rezyklieren.

Massnahmen in der M-Industrie

Die M-Industrie möchte Abfälle vermeiden und dort, wo sie trotzdem anfallen, bestmöglich verwerten. Ihre Vision ist es, bis 2040 alle Materialien zu rezyklieren. Um die Mitarbeitenden für das Thema zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sie zur Zielerreichung beitragen können, läuft seit 2017 eine interne Nachhaltigkeitskampagne in den Betrieben.

Delica trennt neu die Ausschussware, die bei der Herstellung von Kapselkaffee anfällt: Der Kaffee und die Plastikkapseln werden getrennt entsorgt, das Kaffeepulver dient als Zusatz für Tierfutter oder Kompost und die Plastikkapseln werden rezykliert. Dank der Massnahme konnte Delica die spezifische Abfallmenge, die in der Kehrichtverbrennungsanlage landet, gegenüber dem Vorjahr um rund ein Viertel reduzieren.

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Optimierte Verpackungen

2017 hat die Migros die Verpackungen von 56 Produkten ökologisch optimiert. So enthalten die PET-Flaschen des Kult-Ice-Tea neu 35% Recycling-PET, was jährlich rund 75.6 t Neumaterial einspart.

Optimierte Verpackungen

2017 hat die Migros die Verpackungen von 56 Produkten ökologisch optimiert. So enthalten die PET-Flaschen des Kult-Ice-Tea neu 35% Recycling-PET, was jährlich rund 75.6t Neumaterial einspart. Durch die Reduktion der Kartondicke bei vielen Biskuitverpackungen werden jährlich 22.5t Karton weniger benötigt. Insgesamt konnte die Migros seit 2013 3'437t Verpackungsmaterial einsparen oder umweltfreundlicher gestalten. Damit ist sie ihrem Versprechen, bis 2020 über 6'000t Verpackungsmaterial ökologisch zu optimieren, einen weiteren Schritt näher gekommen.

Die gezielte Optimierung von Verpackungen trägt dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen. Getreu dem Motto "Vermeiden – Vermindern – Verwerten" arbeitet die Migros kontinuierlich daran, die eingesetzte Verpackungsmenge systematisch zu reduzieren, vermehrt Recyclingmaterial einzusetzen und die Wiederverwertung zu verbessern.

Mit Einführung der Kostenpflicht auf Einweg-Plastiksäckchen ist es der Migros gelungen, den Verbrauch gegenüber 2016 um knapp 84% zu senken. 2017 hat auch Denner die Branchenvereinbarung umgesetzt, migrolino erhebt die Gebühr seit Anfang 2018.

Seit 2017 bietet die Migros wiederverwendbare Früchte- und Gemüsebeutel, sogenannte Veggie Bags, schweizweit an. Damit war sie die erste Händlerin in Europa, die Veggie Bags eingesetzt und angeboten hat. Die Säckchen sind auch in den Alnatura-Läden erhältlich. Sie entsprechen einem vielfach geäusserten Kundenwunsch nach umweltschonenden Verpackungsmöglichkeiten im Offenverkauf.

Ebenfalls schweizweit führte die Migros in Take-Away- und Restaurant-Filialen Mehrwegschalen als umweltfreundliche Alternative zum Wegwerfgeschirr ein. Per Ende 2017 konnten Kunden ihre Gerichte an 220 Standorten im Mehrweggeschirr mitnehmen. Die hochwertige Schale kann bis zu hundertmal wiederverwendet werden und ist dadurch – Abwasch miteingerechnet – wesentlich umweltfreundlicher als Wegwerfgeschirr.

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Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Weltweit landet ein Drittel aller Lebensmittel im Abfall. Der Genossenschaftliche Detailhandel hat sich zum Ziel gesetzt, die Verluste so gering wie möglich zu halten.

Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Weltweit landet ein Drittel aller Lebensmittel im Abfall. Der Genossenschaftliche Detailhandel hat sich zum Ziel gesetzt, die Verluste so gering wie möglich zu halten. 98.57% der Lebensmittel, die in den Filialen und in der Gastronomie angeboten wurden, wurden 2017 als Lebensmittel verkauft oder vergünstigt bzw. gratis abgegeben. 1.38% wurden als Tierfutter, in der Vergärung oder als Kompost wiederverwertet, 0.05% landeten als Abfall in der Verbrennungsanlage.

2017 haben sich besonders die Handelsunternehmen und Gastronomiebetriebe für weniger Lebensmittelabfälle engagiert. Globus ***delicatessa und migrolino haben ein Konzept zur Reduktion von Food Waste erarbeitet. Die Umsetzung der Massnahmen startet im laufenden Jahr. Die Gemeinschaftsgastronomie der Genossenschaft Migros Zürich ist dem Verein "United Against Waste" (UAW) beigetreten mit dem Ziel, gemeinsam Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Priorität hat die Sensibilisierung von Mitarbeitenden.

Die Bischofszell Nahrungsmittel AG passte 2017 ihren Herstellungsprozess bei Kartoffelprodukten an. Neu werden die Kartoffelabschnitte, die bei der Produktion von Pommes Frites anfallen, für die Herstellung von Flocken für Kartoffelbrei verwendet. Das Unternehmen rechnet damit, dank dieser Anpassung pro Jahr mehr Kartoffeln als Lebensmittel zu nutzen, die bislang als Tierfutter verwendet wurden.

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Recyclingquote Migros-Gruppe 77.8%

Weitere Kennzahlen zu Abfall

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Weitere Kennzahlen zu Abfall

Migros-Gruppe, Abfallmenge
in 1'000 Tonnen
2013 2014 2015 2016 2017 Veränderung
zu Vorjahr
Genossenschaftlicher Detailhandel 1 121.61 125.25 128.66 129.11 132.27 2.4%
M-Industrie 104.25 110.57 110.53 105.94 101.35 -4.3%
Handel 2 16.24 15.96 17.00 22.32 24.46 9.6%
Finanzdienstleistungen und Reisen 3 0.16 0.15 0.12 0.16 0.23 43.8%
Migros-Gruppe 242.26 251.93 256.31 257.53 258.31 0.30%

1 Filialen, Logistikbetriebe und Migros-Genossenschafts-Bund (MGB)

2 Basierend auf Daten der Handelsunternehmen Denner, Digitec Galaxus, Globus und Interio

3 Basierend auf Daten der Unternehmen Migros Bank und Hotelplan Schweiz


Zusammensetzung der Abfälle

Gen. Detailhandel & M-Industrie,
Zusammensetzung Abfälle 2017
in Tonnen
Gen. Detailhandel, absolut Gen. Detailhandel, prozentual M-Industrie, absolut M-Industrie, prozentual
Papier, Karton 47'798.5 36% 5'589.0 6%
Sonder- und kontrollpflichtige Abfälle 1 4'393.7 3% 3'028.9 3%
Organische Abfälle 26'032.2 20% 49'955.7 49%
Tierische Nebenprodukte 1'161.8 1% 28'509.0 28%
Kehricht 28'279.7 21% 8'366.1 8%
Metalle, Glas 2'954.6 2% 1'261.6 1%
Kunststoffe 14'832.0 11% 1'650.3 2%
Holz, Sperrgut, Bauschutt, Diverse 6'819.3 5% 2'994.4 3%
Total 132'271.8 100% 101'355.0 100%

1 Klärschlamm, Elektroschrott und Batterien, übrige Sonder- und kontrollpflichtige Abfälle


Recyclingquote Abfälle

Migros-Gruppe,
Recyclingquote
in % 1
2013 2014 2015 2016 2017 Veränderung
zu Vorjahr
Genossenschaftlicher Detailhandel 2 69.2 70.9 72.4 72.8 72.8 0.0%
M-Industrie 80.4 80.5 82.2 83.6 84.5 1.1%
Handel 3 97.7 98.4 94.3 78.6 78.0 -0.8%
Finanzdienstleistungen und Reisen 4 49.6 60.2 57.1 63.3 33.5 -47.1%
Migros-Gruppe 75.9 76.8 78.0 77.7 77.8 0.1%

1 Stoffliches Recycling, Tierfutter, Vergärung, Kompostierung, ohne thermische Verwertung (Verbrennung)

2 Filialen, Logistikbetriebe und Migros-Genossenschafts-Bund (MGB)

3 Basierend auf Daten der Handelsunternehmen Denner, Digitec Galaxus, Globus und Interio

4 Basierend auf Daten der Unternehmen Migros Bank und Hotelplan Schweiz


Entsorgungsprozesse

Genossenschaftlicher Detailhandel & M-Industrie,
Entsorgungsprozesse Abfälle 2017
in 1'000 Tonnen
Genossenschaftlicher Detailhandel, absolut Genossenschaftlicher Detailhandel, prozentual M-Industrie, absolut M-Industrie, prozentual
Stoffliches Recycling 71.3 54% 11.1 11%
Tierfutter 1.9 1% 65.1 64%
KVA, betriebseigene Verbrennung, Zementwerk 34.9 26% 14.7 14%
Vergärung 21.8 17% 8.2 8%
Kompostierung 1.2 1% 1.2 1%
Deponie 1.1 1% 1.00 1%

Abfall & Recycling (pdf, 89.05 KB)