Adele-Duttweiler-Preis 2009: Zwei Frauen – eine Herzensangelegenheit

Barbara Gautschi und Prapapone Khotsanlee engagieren sich seit 15 Jahren für benachteiligte Kinder im Norden Thailands. Für ihre erfolgreiche humanitäre Hilfe haben sie 2009 den mit 50’000 CHF dotierten Adele-Duttweiler-Preis erhalten.

Im «Goldenen Dreieck», dem Grenzgebiet zwischen Laos, Burma und Thailand, sind Drogenhandel und Kinderprostitution traurige Selbstverständlichkeit. In der unzugänglichen Bergregion herrscht bittere Armut. Ein regelmässiger Schulbesuch bleibt für die meisten Kinder ein Wunschtraum. Aber gerade Schulbildung ist ein wirksamer Ausweg aus dem Elend. Die Genferin Barbara Gautschi und die Thailänderin Prapapone Khotsanlee haben sich zum Ziel gesetzt, armen und chancenlosen Kindern aus dieser Region wieder ein Lachen zu schenken. Das ist ihnen eine Herzensangelegenheit.

1998 gründen sie die Vereinigung «Le Sourire de Chiang Khong»: ein Lichtblick zwischen Menschenhandel und Opiumdunst. Sie mieten ein Haus und geben 24 Kindern ein Heim, in dem sie leben und für eine bessere Zukunft lernen können. Hauptsächlich aus der Schweiz stammende Patinnen und Paten finanzieren das Projekt. Heute gehören 125 Jungen und Mädchen zu ihrer Grossfamilie und es sollen irgendwann 200 werden. Mehr nicht, denn das Projekt der beiden aussergewöhnlichen Frauen soll überschaubar bleiben.

Die Stiftung Adele-Duttweiler-Preis wurde 1972 ins Leben gerufen. Es war das Jahr, in dem die Ehefrau, Lebensgefährtin und Partnerin von Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler ihren 80. Geburtstag feierte. Die starke Frau an der Seite des Migros-Gründers hat mit dem Preis, der ihren Namen trägt, auch selbst eine Ehrung erhalten. Für ihre tatkräftige Mithilfe beim Aufbau der Migros. Einmal im Jahr werden seither mit dieser Auszeichnung Personen und Organisationen belohnt, die sich im sozialen Bereich besonders verdient gemacht haben. Der Preis wird gemeinsam von den zehn Genossenschaften verliehen. Zu den Preisträgern zählen bekannte Persönlichkeiten wie Pfarrer Ernst Sieber (1976), «Beatocello» Dr. Beat Richner (1994) oder Lotti Latrous (2002). Und so ungewöhnliche wie die erste Preisträgerin, die blinde Elisa Mapély für ihre Arbeit mit Blinden (1974).

Die Verleihung des 33. Adele-Duttweiler-Preises an Barbara Gautschi und Prapapone Khotsanlee ist nicht nur eine Belohnung für deren geleistete Arbeit. Sie wird hoffentlich auch dafür sorgen, dass das grosse Lächeln von Chiang Khong weiter aufleuchten kann.