30 Jahre Migros-Hilfsfonds: Grenzenloses Engagement
Eine Schreiner-Lehrwerkstätte in Brasilien, ein Kompetenzzentrum für Ziegenzucht im Bergell, Strom für Dörfer auf Madagaskar, Hochwasserschutz im Bündner Oberland, medizinische Betreuung für Mütter in Tansania ... der Migros-Hilfsfonds leistet weltweit Hilfe zur Selbsthilfe und konnte im Jahr 2009 sein 30-jähriges Bestehen feiern.
Seit seiner Gründung 1979 unterstützt der Migros-Hilfsfonds soziale und ökologische Projekte im In- und Ausland, in Europa und Übersee. Dafür stehen jedes Jahr eine Million Franken zur Verfügung. 30 Mio. CHF konnten über die Jahre hinweg verteilt werden. Ganz im Sinne ihres Gründers Gottlieb Duttweiler hilft die Migros damit tatkräftig und nachhaltig Menschen in Not.
2009 konnten sich 21 Projekte über finanzielle Zuwendungen freuen. Dazu gehört der Winterthurer Verein a:primo, der für den Aufbau seines Programms schritt:weise 50'000 CHF erhalten hat. Schritt:weise ist eine erfolgversprechende Massnahme für die Angleichung der Chancen von Kindern mit Migrationshintergrund. Etwas ganz Besonderes ist auch das Projekt Manjushri von Melanie Meichle. «Noch nie hatte ich eine so junge und engagierte Person als Ansprechpartner», sagt Regula Wolf vom Migros-Genossenschafts-Bund. Meichle aus Rüfenacht BE ist 24 Jahre jung und hat in Kathmandu (Nepal) eine Schule gegründet für die tibetanische Exilgemeinschaft. Der Verein Manjushri hat dafür 2009 einen Beitrag von 70'000 CHF erhalten.
Als der Hilfsfonds 1979 gegründet wurde, sprachen sich in einer Migros-Urabstimmung 69 % der Genossenschafter für den Fonds aus, der ausdrücklich nicht aus dem Kulturprozent finanziert werden sollte. Die Organisation ist seither unverändert geblieben. Sieben Delegierte prüfen Jahr für Jahr die Projekteingaben von anerkannten Hilfswerken und wählen diejenigen aus, die sie unterstützen wollen. Die erste Sitzung der Arbeitsgruppe «Hilfsfonds» fand am 24. Juni 1981 statt und schon das erste Projekt, das in den Genuss von Fördergeldern kam, war weit entfernt von der Schweiz: eine Initiative zur Frauenförderung in Kamerun. Einheimische Animatorinnen wurden mit dem Geld geschult, damit sie danach Frauen in ländlicher Umgebung Anregungen geben konnten bezüglich Hygiene (z. B. richtiges Stillen) und Ernährung (Anbau und Verwertung von Gemüse).
Alle ausgewählten Projekte haben im Kern den Sinn, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Dafür erhalten sie in der Regel im Sinne einer Anschubfinanzierung Zuwendungen zwischen 40’000 und 100’000 Franken.
Auch wenn nie alle Spendengesuche finanziert werden können, sind die Gelder des Migros-Hilfsfonds doch seit nunmehr 30 Jahren eine grosse Hilfe für benachteiligte Menschen mit ihren viel zu oft vergessenen Nöten und Sorgen – Dutti sei Dank!