Wirtschaft

Mit dem GDI Gottlieb Duttweiler Institute und dem Gottlieb-Duttweiler-Lehrstuhl an der Universität St. Gallen unterstützt das Migros-Kulturprozent zwei renommierte Forschungsinstitutionen. Beide haben sich der Handels- und Konsumentenforschung verschrieben und führen einen laufenden Diskurs zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends.

GDI Gottlieb Duttweiler Institute: Einfachheit statt Zuvielfalt

Das relevante Neue, präsentiert von herausragenden Köpfen – das stand auch 2010 im Zentrum des Schaffens am GDI Gottlieb Duttweiler Institute. So trugen Jeremy Rifkin, Douglas Rushkoff und Sam Keller gemeinsam mit zahlreichen weiteren Referenten dazu bei, das GDI erneut zu einem der wichtigsten Treffpunkte für Vordenker zu machen – Entwicklungen von morgen wurden beschrieben und besprochen.

«FREECONOMY – Wie die radikale Preisrevolution die Menschen verändert» war im Frühjahr 2010 das beherrschende Thema der «European Consumer Trends Conference» des GDI. Bald gibt es fast alles umsonst: Informationen, Reisen, sogar Essen – «unselling». Die Gratis-Mentalität der virtuellen Märkte beeinflusst das Konsumentenverhalten dramatisch. Denn «Free» ist mehr als nur ein neues Geschäftsmodell, «Free» ist ein neuer Denk- und Lebensstil.

Im Herbst 2010 thematisierte das GDI die Einfachheit an der «60. Internationalen Handelstagung»: «SIMPLICITY – Wie man aus weniger mehr macht». Zu viele Informationen, zu viele Angebote, zu viel Interaktion, zu viele Möglichkeiten. Es wächst der Wunsch nach Einfachheit. Die ausgewiesenen Referenten der IHT belegten: Vereinfachung funktioniert. Damit aus «Vielfalt» nicht plötzlich «Zuvielfalt» wird.

Drängenden Themen von morgen widmeten sich 2010 auch die beliebten Abendveranstaltungen des GDI wie «Food for Thoughts» und die GDI-Schriften, darunter der «Consumer Value Monitor», der «European Food Trends Report», die Studie «Unstoring» oder das vierteljährlich erscheinende Wissensmagazin «GDI Impuls».

Neben der Forschungstätigkeit etablierte sich das GDI im Sinne von Gottlieb Duttweiler als «Ort der Besinnung und Begegnung»: Dank seiner einmaligen Lage und der ausserordentlichen Gastfreundschaft zählt das GDI zu den herausragenden Veranstaltungsorten der Schweiz.

Gottlieb-Duttweiler-Lehrstuhl: Der Handelsforschung verpflichtet

Der Gottlieb-Duttweiler-Lehrstuhl für Internationales Handelsmanagement wurde im Jahr 2000 gegründet, um die Tradition der Handelsforschung an der Universität St. Gallen, insbesondere in der Lehre, zu stärken.
Prof. Dr. Thomas Rudolph und sein Forschungsteam widmen sich Fragestellungen zum Handelsmanagement und zum Konsumentenverhalten im Handel. Die Forschungsergebnisse sollen Anklang in Wissenschaft und Praxis finden.

Schwerpunkte 2010 der Forschungsgruppe Handelsmanagement waren aktuelle Fragestellungen wie «Preisfairness im Handel: Wahrnehmung und Konsequenzen von Preisreduktionen», «Wie verändern neue Innovationsformen im Internet den Wertschöpfungsprozess?» oder «Wie können sich Handelsunternehmen im turbulenten Marktumfeld erfolgreich repositionieren?».

Der zweite Kernbereich Konsumentenverhalten setzt sich mit Fragestellungen zu Kaufverhalten und Profilierung am Point of Sales auseinander. Forschungsschwerpunkte 2010 waren beispielsweise: «Welche Faktoren beeinflussen die Kundenloyalität im Handel, und wie hängen Einstellungen und tatsächliches Kaufverhalten zusammen?», «Wie können Eigenmarken die Abwanderung von sparenden Kunden zu anderen Anbietern verhindern?» oder «Welche Massnahmen erhöhen bei Kundenkartenprogrammen die Loyalität?».

Das erarbeitete Handelswissen wird in Form von Dissertationen und wissenschaftlichen Beiträgen in renommierten Journals sowie in Lehrbüchern und Studien zu aktuellen Entwicklungen und Branchentrends vermittelt. Die vom Gottlieb-Duttweiler-Lehrstuhl organisierten Kongresse wie der St. Galler Handelstag und der St. Galler Internettag haben sich längst zu wichtigen Branchentreffen entwickelt und fanden auch 2010 regen Zulauf.
 

Kennzahlen und Diagramme zu Migros-Kulturprozent