Hartnäckiges Engagement zur Abfallverminderung

Die Migros vermeidet Abfall, wo sie kann, und betreibt in der Schweiz die grösste Plattform für Recycling. Als erste und einzige Detailhändlerin der Schweiz verpflichtete sie sich im vergangenen Jahr, alle Arten von Plastikflaschen aus dem Haushaltsbereich zurückzunehmen und zu recyceln.

Um Rohstoffe und Energie zu sparen, will die Migros Abfall vermeiden und Stoffkreisläufe schliessen. Für die betriebsinternen Abfälle hat die Migros ein ausgebautes System zur Wiederverwertung entwickelt. Von den jährlich rund 215'000 Tonnen Betriebsabfällen werden rund 70% rezykliert. Besonders wichtig ist es dem Unternehmen, keine Lebensmittel zu vernichten. Auch richtet die Migros derzeit ein grosses Augenmerk darauf, das Material bei Verpackungen zu vermindern oder zu optimieren. Ein grosser Teil der Betriebsabfälle, darunter nahezu alle organischen Reste, wird rezykliert. Zudem betreibt die Migros das grösste Rücknahmesystem für Kundenretouren der Schweiz. Ungeachtet der erfreulich hohen Verwertungsquoten suchen die Fachleute der Migros laufend nach Möglichkeiten, wie Abfälle weiter reduziert werden können, und engagiert sich gegen das Littering, das achtlose Wegwerfen von Abfällen im öffentlichen Raum.

Diagramme zu Menge Betriebsabfälle


Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
CHART – Betriebsabfälle, total
CHART – Betriebsabfälle, spezifisch

1 Ertrag Detailhandel und Industrie Migros (Migros-Genossenschaften, MGB, Industrie- und Logistikbetriebe)

 

Lebensmittelabfälle vermieden

Dank einer sorgfältigen Bedarfsplanung gelingt es der Migros, den Kundinnen und Kunden bis Ladenschluss frische Produkte anzubieten und dabei möglichst wenig Lebensmittelabfall zu verursachen. Im vergangenen Jahr hat eine interne Projektgruppe abgeklärt, wo und wie viele Lebensmittelabfälle in den Migros-Filialen und Gastro-Betrieben anfallen. Die Analyse ergab, dass 2011 98.6% aller von der Migros angebotenen Lebensmittel auch als solche verwendet wurden. Das heisst, sie wurden verkauft oder vor dem Verfall vergünstigt an Mitarbeitende abgegeben. Zudem arbeiten die regionalen Genossenschaften seit vielen Jahren mit karitativen Organisationen wie «Tischlein deck dich», «Schweizer Tafel» und «Partage» zusammen, um noch einwandfreie Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen zu verteilen.

2012 wurde die Zusammenarbeit teilweise noch intensiviert. So hat die Genossenschaft Migros Genf nicht nur ihre Lebensmittelabgabe an «Partage» ausgebaut, sondern bietet den Mitarbeitenden der Hilfsorganisation neu auch Ausbildungskurse an. Die Genossenschaft Migros Neuchâtel-Fribourg unterstützt seit 2012 die «Schweizer Tafel». Dank solcher Anstrengungen wurden bei der Migros 2011 insgesamt lediglich 1.4% des Lebensmittelabfalls nicht als Lebensmittel verwendet: 1.1% werden zu Tierfutter, zu Kompost oder in Vergärungsanlagen zu Biogas verarbeitet. Nur 0.3% enden in der Kehrichtverbrennung.

Diagramme zu Zusammensetzung und Verwertung Betriebsabfälle


Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie

Zusammensetzung Betriebsabfälle

CHART – Verwertungsquote Betriebsabfall

2 Stoffliches Recycling, Tierfutter, Vergärung, Kompostierung, ohne thermische Verwertung (Verbrennung)

Diagramm zu Entsorgungsprozesse


Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie

Entsorgungsprozesse Betriebsabfall

 

Verpackungen vermindert

Die Migros hat in den vergangenen zwei Jahren ihre Verpackungen systematisch unter die Lupe genommen und wo möglich reduziert oder durch umweltschonendere Materialien ersetzt. Zu diesem Zweck hat sie zahlreiche Ökobilanzen berechnet und an vielen Stellen Verbesserungen erwirkt. So konnte durch Einführung des Shorty-Verschlusses bei PET-Flaschen 181 Tonnen Material eingespart werden. Trotz zahlreicher Verbesserungen hat die Migros ihr Hauptziel nicht ganz erreicht. Sie hatte sich 2010 vorgenommen, die Umweltbelastung der Verpackungen bei den 250 meistverkauften Produkten 2011 bis Ende 2012 um 10% zu reduzieren. Erreicht hat sie einen Wert von 7.15%. Dafür erzielte sie im restlichen Sortiment umfassende Fortschritte: Insgesamt konnten bis Ende 2012 1'360 Tonnen Material eingespart, rund 1'300 Tonnen Rezyklat und 3'780 Tonnen FSC-Karton eingesetzt werden.

Sammelsystem ausgeweitet

Das Rücknahmesystem der Migros für Leergebinde, ausgediente Verpackungen und Produkte ist das grösste in der Schweiz. Der grösste Teil entfällt dabei auf die PET-Getränkeflaschen. 2012 haben die Migros-Kundinnen und -Kunden 240 Millionen PET-Flaschen retourniert. Die Migros möchte diesen hohen Retournierungsgrad halten und damit weiterhin Schweizermeisterin beim PET-Recycling bleiben. Als einzige Detailhändlerin der Schweiz nimmt sie die CDs und DVDs zurück. Das Recyclingsystem für ausgediente Datenträger wurde im vergangenen Jahr auf sämtliche Filialen des Landes ausgedehnt. Bis Ende 2015 will die Migros jährlich fünf Tonnen CDs und DVDs sammeln und rezyklieren. Als erste und einzige Detailhändlerin in der Schweiz verpflichtete sie sich zudem dazu, alle Plastikflaschen aus dem Haushaltsbereich zusammen mit den Milchflaschen zurückzunehmen und zu recyceln. Sie ist dabei, ihre Rücknahmestellen bis Ende 2013 entsprechend umzurüsten.

Diagramm zu Kundenretouren

CHART - EBIT

 

Freiwillig gegen das Littering

Sauberkeit im öffentlichen Raum zu unterstützen ist der Migros ein wichtiges Anliegen. Seit vielen Jahren unterstützt sie private und öffentliche Initiativen gegen das Littering. So engagierte sie sich 2012 am ersten Clean-up-Day in Adliswil. In Bern startete die Migros Take Away ein Pilotprojekt zur Vermeidung von Verpackungsabfällen. Die Kunden konnten statt Wegwerfgeschirr kostenlos zur Verfügung gestellte Mehrwegboxen und -becher beziehen, um diese später zum erneuten Befüllen vorbeizubringen. Die 1000 zur Verfügung gestellten Mehrwegboxen waren bereits nach wenigen Wochen vergriffen. Zusätzlich zur Ökologie wird aber auch das Portemonnaie geschont: Für Kunden, die auf Mehrweggeschirr setzen, ist dank der eingeführten «Mehrweg Sammelkarte» jeder elfte Kaffee oder jedes elfte Menü/Sandwich gratis.

Mit ihren Aktionen zeigt die Migros ihr freiwilliges Engagement gegen das Littering. Im Gegensatz dazu steht das Bundesgerichtsurteil, das Anfang vergangenen Jahres gefällt wurde. Basierend auf dem Entscheid arbeiten die Städte und Gemeinden nun eine Littering-Gebühr aus; allen voran die Stadt Bern, deren Abfallreglement aus dem Jahre 2005 Anlass zum Rechtsstreit mit dem Handel gab. Trotz Bundesgerichtsentscheid hält die Migros partnerschaftliche, freiwillige und situationsgerechte Lösungen für sinnvoller als aufgezwungene Gebühren. Aus diesem Grund hat sie auch die in Basel-Stadt ins Stocken geratenen Gespräche mit der kantonalen Verwaltung mit grosser Motivation wieder aufgenommen – mit dem Ziel, wirksame freiwillige Massnahmen gegen das Littering weiter umzusetzen und zu fördern.

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