Die Migros-Gruppe erzielte 2022 einen Rekordumsatz von CHF 30.138 Mrd. (+4.2 %) und hat ihre Marktführerschaft im Schweizer Detailhandel stationär wie online gefestigt.
Der Migros ist es gelungen, erstmals in der Unternehmensgeschichte die Marke von CHF 30 Mrd. Umsatz zu übertreffen.
Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt durch eine steigende Inflation, geopolitische Unsicherheiten und eine entsprechend gedämpfte Konsumnachfrage. Trotzdem blieb die Migros-Gruppe in diesem anspruchsvollen Marktumfeld erfolgreich und festigte ihre Marktführerschaft im stationären Detailhandel sowie im Online-Geschäft.
Das Reise- und Freizeitgeschäft wie auch die Gastronomie nahmen wieder kräftig Fahrt auf. So konnte etwa die Hotelplan Group ihren Nettoumsatz mehr als verdoppeln. Ebenfalls erfreulich entwickelten sich einige Handelsunternehmen, von denen vor allem der Online-Händler Digitec Galaxus durch ein starkes Umsatzwachstum hervorsticht. Die Migros Industrie zeigte 2022 eine stabile Leistung und punktete mit einer starken Performance im Ausland. Besonders erfolgreich war die Migros Bank, die ihren Geschäftsertrag steigerte und erstmals über eine Million Kundinnen und Kunden bediente.
Insgesamt ist es der Migros gelungen, den Umsatz erneut zu steigern und erstmals in der Unternehmensgeschichte die Marke von CHF 30 Mrd. zu übertreffen. Diesen Erfolg verdankt sie insbesondere ihren Mitarbeitenden, die sich täglich mit grossem Engagement für die Lebensqualität der in der Schweiz lebenden Menschen einsetzen, und dem grossen Vertrauen der Kundinnen und Kunden.
betrug 2022 der gesamte Online-Umsatz (in CHF).
Der Detailumsatz in der Schweiz ist mit CHF 23.115 Mrd. gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben (–0.2 %). Im E-Commerce erzielte die Migros erneut ein kräftiges Wachstum und festigte ihre Position als Marktführerin in der Schweiz. Der gesamte Online-Umsatz wuchs um 14.9 % auf CHF 3.726 Mrd. Zu diesem Anstieg trug neben der Hotelplan Group auch Digitec Galaxus massgeblich bei. Das grösste Online-Warenhaus der Schweiz verzeichnete mit einem Umsatz (inkl. Deutschland) von CHF 2.427 Mrd. erneut ein erfreuliches Wachstum (+8.7 %). Der Supermarkt Migros Online blieb leicht hinter dem starken Wachstum des Vorjahres zurück (–0.7 %) und schloss mit einem Umsatz von CHF 328 Mio. ab.
Wie in den Vorjahren baute die Migros ihr Angebot nachhaltig produzierter Lebensmittel konsequent weiter aus.
Die Migros leistete auch 2022 vielfältige Beiträge, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Schweiz zu stärken. Unter dem Label «Migros-Engagement» flossen Fördergelder im Umfang von über CHF 156 Mio. Das Migros-Kulturprozent stellte 2022 CHF 139 Mio. für die Bereiche Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft zur Verfügung. Mit dem Migros-Pionierfonds unterstützte die Migros im Berichtsjahr 58 Projekte mit insgesamt CHF 16 Mio.
Wie in den Vorjahren baute die Migros ihr Angebot nachhaltig produzierter Lebensmittel konsequent weiter aus. Das Sortiment pflanzenbasierter Fleisch- und Milchersatz-Erzeugnisse der Eigenmarke V-Love vergrösserte sich um rund 40 auf über 150 Produkte. Parallel dazu wuchs auch der Umsatz bei biologischen Lebensmitteln auf CHF 1.264 Mrd. (+1.2 %). Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz bei Produkten mit ökologischem oder sozialem Mehrwert um 1.5 % auf CHF 3.455 Mrd.
investierte die Migros-Gruppe 2022 insbesondere in den Werkplatz Schweiz.
2022 investierte die Migros-Gruppe CHF 1.589 Mrd. insbesondere in den Werkplatz Schweiz (Vorjahr: CHF 1.481. Mrd.). Damit bestätigte sie ihre Rolle als wichtiger Wirtschaftsmotor des Landes. Die Industrie tätigte im Berichtsjahr Investitionen im Umfang von rund CHF 237 Mio. Wie in den Vorjahren setzte sie einen Schwerpunkt bei der Digitalisierung der Prozesse. Weitere Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit dienten der Absenkung des CO2-Ausstosses.
betrug 2022 der Gruppengewinn (in CHF).
Das Ergebnis vor Finanzerfolg und Ertragssteuern (EBIT) betrug im Berichtsjahr CHF 628 Mio. (Vorjahr: CHF 800 Mio.). Der Gruppengewinn belief sich auf CHF 459 Mio. (Vorjahr: CHF 668 Mio.). Die signifikanten Preisanstiege bei Rohstoffen, Verpackung und Energie wirkten sich insbesondere auf die finanzielle Performance des Detailhandels und der Migros Industrie aus. Allein in der Migros Industrie betrugen die Mehrkosten rund CHF 250 Mio. Die Migros trug diese Kostensteigerungen zu einem grossen Teil selbst und investierte weiterhin in faire Preise. Die positive finanzielle Entwicklung der Geschäftsfelder Reisen, Gesundheit und der Migros Bank konnte die Effekte nur teilweise ausgleichen.
Das Eigenkapital stieg um CHF 380 Mio. auf CHF 21.522 Mrd. und entspricht 72.5 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 71.9 %). Damit bleibt die Migros-Gruppe finanziell stark aufgestellt, um das Einkaufserlebnis für ihre Kundinnen und Kunden auch künftig attraktiv zu gestalten und Innovationen zu fördern.
Die zehn regionalen Migros-Genossenschaften inklusive Tochtergesellschaften erwirtschafteten 2022 einen Nettoumsatz von CHF 15.904 Mrd. (–2.0 %). Davon entfielen CHF 1.384 Mrd. auf das Auslandsgeschäft. Konsolidiert ergab sich ein Umsatz von CHF 16.774 Mrd. (–1.9 %).
Die Super- und Verbrauchermärkte inklusive Migros Online erzielten im Inland einen Umsatz von CHF 12.276 Mrd. (–3.1 %). Verglichen mit dem Vorjahr erhöhte sich die Kundenfrequenz in den Super- und Verbrauchermärkten (+5.5 %), dafür verkleinerte sich der Warenkorb pro Einkauf.
Das Departement Handel steigerte seinen Umsatz um 4.9 % auf CHF 8.583 Mrd. Zu den Treibern gehörte wie erwähnt der Online-Händler Digitec Galaxus. Der Discounter Denner konnte die Marktanteile in einem rückläufigen Gesamtmarkt ausbauen, blieb aber mit einem Umsatz von CHF 3.685 Mrd. unter dem Vorjahresniveau (–3.2 %). Der Convenience-Anbieter Migrolino erreichte einen Umsatz von CHF 784 Mio. (+5.1 %). Migrol steigerte den Umsatz aufgrund des stark gestiegenen Erdölpreises um 23.8 % auf CHF 1.795 Mrd.
Mit ihren Industriebetrieben gehört die Migros zu den weltweit grössten Produzentinnen von Eigenmarken, daneben beliefert sie auch zahlreiche Drittkunden im In- und Ausland. 2022 erzielte die Migros Industrie einen Umsatz von CHF 5.779 Mrd. (+0.5 %). Haupttreiber des Wachstums war die starke Entwicklung im Ausland.
Die gelockerten Reisebeschränkungen und der starke Nachholbedarf bei Ferien- und Geschäftsreisen brachten die Hotelplan Group 2022 auf den Wachstumspfad zurück. Insgesamt erzielte sie einen Nettoumsatz von CHF 1.435 Mrd. (+122.5 %). In den Sommermonaten verzeichneten Hotelplan und Migros Ferien mehr Buchungen als im gleichen Zeitraum 2019.
Die Migros Bank verzeichnete 2022 in ihrem Kerngeschäft, den Kundeneinlagen, ein deutliches Wachstum um 5.3 % auf CHF 44.3 Mrd. Parallel dazu stiegen die Kundenausleihungen um 8.4 % auf CHF 48.3 Mrd. Zudem verbesserte sich der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft auf CHF 513 Mio. (+6.4 %). Das Wachstum bei der Vermögensverwaltung und den Anlagefonds sowie das Kartengeschäft sorgten ihrerseits dafür, dass sich der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft auf CHF 126 Mio. erhöhte (+8.9 %). Über alle Geschäftssparten hinweg nahm der Geschäftsertrag um 7.8 % auf CHF 703 Mio. zu.
Der Gesundheitsbereich steigerte seinen Umsatz um 27.3 % auf CHF 723 Mio. Die Medbase-Gruppe setzte den Wachstumskurs des Vorjahres auf CHF 525 Mio. (+7.2 %) fort. Neben dem organischen Wachstum in allen Geschäftsfeldern trugen auch Zukäufe zu dieser Entwicklung bei. Die Fitnessfirma Movemi mit den Fitnessformaten der Migros erreichte ein Wachstum von 23.2 %.
Die Migros-Gruppe beschäftigte 2022 durchschnittlich 97’727 Personen und bleibt damit die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz. Der Personalbestand blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant (+0.2 %). Mit 3’754 Lernenden in über 60 verschiedenen Berufen bestätigte die Migros zugleich ihre Position als grösste Ausbildnerin der Schweiz.
Auch das laufende Geschäftsjahr wird durch Inflation, geopolitische Spannungen und die entsprechenden Auswirkungen geprägt sein. Steigende Rohstoff-, Energie- und Verpackungspreise stellen die Migros vor anspruchsvolle Aufgaben. Trotzdem können die Kundinnen und Kunden auch in diesem schwierigen Marktumfeld mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis rechnen. Ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird die Migros in gewohnter Weise nachkommen und eine verlässliche Arbeitgeberin bleiben.
Ursula Nold,
Präsidentin der
Verwaltung MGB
Fabrice Zumbrunnen,
Präsident der
Generaldirektion MGB