Finanzdienstleistungen

Die Migros-Bank weist für das Geschäftsjahr 2010 ein Spitzenergebnis aus.
Der um 28% höhere EBIT gegenüber der Vorjahresperiode resultiert aus einem erfreulichen Wachstum des Geschäftsertrags sowie aus deutlich gesenkten Kosten.

in Mio. CHF20102009Veränderung in %
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen3.73.48.8
    
Ertrag aus Finanzdienstleistungen960.2989.4–3.0
    
Andere betriebliche Erträge3.50.1n.a.
Total Ertrag967.4992.9–2.6
    
Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT)277.5216.728.1
    
Segmentaktiven33'663.632'607.8 
    
Investitionen in langfristiges Vermögen31.576.8 
    
Mitarbeitende1'5371'493 

 

Zögerliche Erholung an den Finanzmärkten
An den globalen Kapitalmärkten herrschte im Berichtsjahr weiterhin eine grosse Verunsicherung, vor allem aufgrund der stark ansteigenden Staatsschulden. Die aussergewöhnlich expansive Geldpolitik der Notenbanken sowie die wiederholt aufgetretenen Befürchtungen über eine mögliche deflationäre Entwicklung trieben die Zinssätze auf historische Tiefststände. Parallel dazu sanken die Hypothekarzinssätze der Migros-Bank im Verlaufe des Jahres auf ein neues Allzeittief: bei der zweijährigen Festhypothek auf 1.1%, bei der fünfjährigen Laufzeit auf 1.71% und bei der zehnjährigen Laufzeit auf 2.35%.

Die wichtigsten Börsenindizes schlossen Ende 2010 leicht im Plus. Der Swiss Performance Index (SPI) legte 2010 um 2.9% zu. Für Schweizer Anleger, die in ausländische Aktien oder Obligationen investierten, wirkte sich der starke Franken allerdings negativ aus: So verlor der Euro gegenüber dem Franken 15.8% an Wert, der US-Dollar fiel um 9.8%.

Höchster Geschäftsertrag der Firmengeschichte
Die Migros-Bank setzte ihren erfolgreichen Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2010 fort. Die nachfolgenden Angaben aus ihrer Jahresrechnung entsprechen den für Banken gebräuchlichen Rechnungslegungsvorschriften nach RRV-FINMA und weisen somit anstelle des Totalertrags den von den Marktzinsen unabhängigen Nettoertrag aus Finanzdienstleistungen aus. Dieser nahm um 3.7% auf CHF 593 Mio. zu und erreichte damit den höchsten Wert der Firmengeschichte. Bei den Kosten konnte die Migros-Bank namhafte Einsparungen realisieren, insbesondere dank der im November 2009 eingeführten neuen Informatikplattform. Der Sachaufwand reduzierte sich entsprechend um 27.5% oder CHF 41 Mio. Der gesamte Geschäftsaufwand ging um 12.5% auf CHF 278 Mio. zurück. Aufgrund der positiven Ertragsentwicklung und der deutlich tieferen Kosten erreichte die Migros-Bank beim Bruttogewinn eine markante Steigerung von 23.9% auf CHF 315 Mio. Das Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT) stieg um 28.1% auf CHF 278 Mio.

Erfreuliches Hypothekargeschäft
Begünstigt durch die robuste Konjunkturentwicklung in der Schweiz erhöhten sich die Hypothekarausleihungen um 4.4% oder CHF 1.1 Mrd. auf CHF 26.1 Mrd. Die im Frühjahr 2010 lancierte Preisoffensive beim Privatkredit führte zu einer beachtlichen Volumenzunahme von 40% auf CHF 805 Mio. Der Bestand an Kundengeldern nahm um 1.9% auf CHF 26 Mrd. zu, die Kundendepotwerte um 2.2% auf CHF 11.3 Mrd. Der Zinserfolg verzeichnete eine solide Zunahme von 3.4% auf CHF 474 Mio.

Bewährte Risikopolitik
Die Risikosituation der Migros-Bank präsentiert sich nach wie vor ausgesprochen gut. Für Rückstellungen und Verluste mussten 2010 netto lediglich CHF 3.4 Mio. aufgewendet werden (2009: CHF 8.1 Mio.). Insbesondere bei den Hypotheken wurde konsequent an den bisher geltenden, vorsichtigen Vergaberichtlinien festgehalten. Die Refinanzierungsstruktur wie auch die Ausstattung mit Eigenmitteln sind sehr stabil.

Noch näher bei den Kunden
Die Migros-Bank konnte seit der 2008 gestarteten Filialexpansion 14 neue Niederlassungen eröffnen, wobei im vergangenen Jahr Genève-La Praille, Martigny und Wohlen hinzukamen. Die Zahl der Standorte stieg bis Ende 2010 auf 59. 2011 werden fünf neue Filialen in Bulle, Burgdorf, La Chaux-de-Fonds, Lenzburg und Wädenswil dazukommen. Die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhte sich um 2.9% auf 1'537. Per Jahresende beschäftigte die Migros-Bank 77 Auszubildende.

Ausblick: Zuversichtliche Einschätzung der weiteren Entwicklung
Die Aussichten für das Geschäftsjahr 2011 beurteilt die Migros-Bank positiv. Dank der soliden Vertrauensbasis bei den Kunden, der verstärkten Vertriebskraft durch die neuen Niederlassungen sowie einem wirksamen Kostenmanagement bestehen gute Voraussetzungen, um selbst bei einem verstärkten Wettbewerb weitere Marktanteile zu gewinnen.