Die Migros im Dialog
Die Migros hat ein offenes Ohr für gesellschaftliche Anliegen. Sie arbeitet mit zahlreichen Stakeholdern aus Gesellschaft und Politik zusammen und pflegt einen regen Austausch mit ihren Kundinnen und Kunden.
Als grösste Detailhändlerin und private Arbeitgeberin des Landes steht die Migros mit zahlreichen Anspruchsgruppen in Kontakt. Im Rahmen des Gruppenstrategie-Prozesses identifizierte die Migros als zentrale Anspruchsgruppen Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende, Genossenschafter sowie Lieferanten. Mit gesellschaftlichen Institutionen und Gruppen wie Medien, Behörden, Wirtschaft, Politik, Verbänden und NGOs pflegt die Migros ebenfalls einen kontinuierlichen Austausch. Die Formen des Dialogs reichen von informellen Treffen über Mitgliedschaften bis hin zu Partnerschaften. Mit einigen Organisationen hat die Migros längerfristige Zusammenarbeitsvereinbarungen abgeschlossen, so etwa bei der Beschaffung von Produkten und Rohstoffen.
Eine Liste der Mitgliedschaften und Partnerschaften findet sich hier (PDF).
Kundinnen und Kunden
Jedes Jahr zählt die Migros rund 430 Mio. Kundenkontakte an der Kasse. Mit ihren Kundinnen und Kunden pflegt sie über Verkaufsgespräche hinaus einen offenen und vielfältigen Dialog. Ein etablierter Kanal ist die M-Infoline, die im vergangenen Jahr rund 145ʼ000 Kontakte zählte. Regelmässig führt die Migros auch Passanten- und Kundenbefragungen durch. Mit ihren gedruckten Medien (Migros Magazin, Saisonküche, Vivai) erreicht sie jede Woche über 3 Millionen Leserinnen und Leser. Daneben setzt sie verstärkt auf das Internet und auf Social Media, wodurch der Dialog in den letzten Jahren wesentlich interaktiver wurde. Mit Migipedia werden Konsumenten und Produzenten näher zusammengebracht: Die Benutzer können auf der Internetplattform nicht nur Produkte bewerten, sondern auch neue vorschlagen. 2013 haben Kundinnen und Kunden sieben Produkte mitentwickelt.
Tabelle Kundendialog
Kundendialog
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | |
Anzahl Kundenanfragen M-Infoline (in Tausend) | 150 | 165 | 167 | 167 | 145 |
Auflage Migros-Magazin-LeserInnen (in Tausend) | 2ʼ176 | 2ʼ156 | 2ʼ163 | 2ʼ160 | 2ʼ162 |
Anzahl Migros-Magazin-LeserInnen (in Tausend) | 3ʼ074 | 3ʼ013 | 3ʼ066 | 3ʼ107 | 3ʼ300 |
Mitarbeitende
Als vorbildliche Arbeitgeberin schafft die Migros Voraussetzungen für ein motivierendes und leistungsorientiertes Arbeitsklima, das die besten Kräfte anzieht. Ende 2013 zählte die Migros- Gruppe 94ʼ276 Mitarbeitende.
Genossenschafterinnen und Genossenschafter
Gegenüber den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern verpflichtet sich die Migros, Werte zu schaffen, die den langfristigen und unabhängigen Fortbestand der Migros sicherstellen. Ende 2013 zählte die Migros über zwei Millionen Mitglieder in den zehn regionalen Genossenschaften. Diese sind zu gleichen Teilen Miteigentümer ihrer regionalen Genossenschaft. In der jährlichen Urabstimmung befinden die Mitglieder über die Abnahme der Jahresrechnung, die Verwendung des Bilanzgewinns und die Entlastung der Organe. Alle vier Jahre erfolgt die Wahl der statutarischen Organe. Über das Migros-Magazin werden die Mitglieder regelmässig über Aktuelles in ihren Regionen informiert.
Lieferanten
Basierend auf der freien Marktwirtschaft und dem Leistungswettbewerb strebt die Migros die direkte Zusammenarbeit mit ihren Produzenten an. Sie ist mit zahlreichen Verbänden im Gespräch, zum Beispiel kooperiert sie im Rahmen des «TerraSuisse»-Labels partnerschaftlich mit der IP-Suisse, der Vereinigung der integriert produzierenden Bäuerinnen und Bauern der Schweiz. Diese Landwirte erbringen Mehrleistungen im Bereich des Tierwohls und der Biodiversität, der biologischen und landschaftlichen Vielfalt. Die dazu notwendigen Massnahmen hat die Schweizer Vogelwarte Sempach entwickelt.
Regelmässiger Dialog mit NGOs
Die Migros steht mit nationalen Nichtregierungs-Organisationen im Austausch. Ihr Ziel ist es, einen konstruktiven Dialog zu führen, frühzeitig zu erkennen, welche Themen sie beschäftigen, und interessante Ideen aufzunehmen. 2013 trafen sich die Fachleute der Migros unter anderem mit WWF Schweiz, Greenpeace Schweiz, Erklärung von Bern und dem Schweizer Tierschutz STS. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Themen wie der Erhalt der biologischen Vielfalt in der Schweiz, die nachhaltige Beschaffung pflanzlicher Rohstoffe (u.a. Palmöl, Baumwolle), Produktionsbedingungen in Entwicklungsländern oder das Tierwohl. Seit 2009 arbeiten die Migros und der WWF Schweiz in einer strategischen Partnerschaft zusammen. 2013 konnten insbesondere Fortschritte bei der CO2-Reduktion, beim Schutz der Bienen sowie beim Ausbau des nachhaltigen Sortiments erzielt werden. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Sensibilisierung der Kundinnen und Kunden sowie der Mitarbeitenden. Ausserdem konnte die Unterstützung der Kinder- und Jugendprojekte des WWF weiter ausgebaut werden.
Politisches Engagement
Die Direktion Wirtschaftspolitik verantwortet die strategische Ausrichtung der M-Wirtschaftspolitik. Sie vertritt die Interessen der Migros gegenüber Behörden und Verbänden sowie jene der Kundinnen und Kunden nach innen und aussen. Sie steht in einem engen Dialog mit Konsumentenorganisationen, Verbänden und Parteien.
2013 fokussierte das Engagement der Wirtschaftspolitik auf Massnahmen gegen den wachsenden Einkaufstourismus. Die Migros sprach sich für eine gezielte Revision des Kartellgesetzes aus, um der Kaufkraftabschöpfung internationaler Markenartikelhersteller in der Schweiz Gegensteuer bieten zu können. Neben den Tiefpreisen locken auch längere Ladenöffnungszeiten die Kundinnen und Kunden über die Grenze. Die Migros setzte sich deshalb für die Motion «Frankenstärke. Teilharmonisierung der Ladenöffnungszeiten» ein, die das Parlament 2013 annahm. Damit wird eine moderate Erweiterung der Öffnungszeiten in der gesamten Schweiz möglich. Dank dem vermittelnden Engagement der Migros hat das Parlament nach fünf Jahren zudem die Swissness-Vorlage verabschiedet. Bei der Umsetzung der Agrarpolitik 2014–2017 setzte sie sich für die Abschaffung der Tierhaltungsbeiträge ein.