Sauber, effizient – und noch mehr per Bahn
2013 setzte die Migros vermehrt auf den kombinierten Verkehr, um noch mehr Transporte von der Strasse auf die Schiene zu verlagern.
Die internationale Beschaffungslogistik und die nationale Verteilung der Waren sind zentrale Bestandteile der Klima- und Energiestrategie 2020 der Migros. Für Binnentransporte setzt die Migros wenn immer möglich auf den Schienenengüterverkehr. So beträgt der Bahnanteil zwischen nationalen und regionalen Verteilzentren 75%. Für die letzte Meile zu den Supermärkten kann aber nicht auf Strassentransporte verzichtet werden. Deshalb verfügen die regionalen Genossenschaften über einen eigenen Fuhrpark von 557 Fahrzeugen, die jährlich 29.8 Mio. Kilometer zurücklegen. Hier setzt sich die Migros für effiziente Fahrten und saubere Fahrzeuge ein. 73% der gefahrenen Kilometer werden mit emissionsarmen Lastwagen der Euronormen 5 und 6 zurückgelegt.
Diagramme CO2-Emissionen aus Warentransport
Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
1 Tonnenkilometer (tkm) gemäss LSVA-Erhebung
Diagramm Kilometerleistung Lastwagen nach Eurokategorie
Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
Wachsender Bahnanteil
Mit jährlich über einer Mio. Tonnen Frachtaufkommen ist die Migros seit Jahren die grösste Kundin von SBB Cargo. 2013 legten Güterwaggons von SBB Cargo rund 10.7 Mio. Kilometer für die Migros-Gruppe zurück, das sind 8% mehr als im Jahr zuvor. Gründe dafür sind die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene und der kombinierte Verkehr (KV): Zum Beispiel wurden Transporte zwischen dem Migros-Verteilzentrum Suhr (MVS) und der Betriebszentrale der Migros Waadt in Ecublens im Herbst 2013 vollständig auf die Bahn verlagert.
Zusätzlich setzt Globus seit März 2013 für lange Distanzen ausschliesslich auf den KV: Im Verteilzentrum Otelfingen wird die Ware filialkommissioniert in Wechselbehälter verladen und per Lastwagen zum Bahnterminal nach Dietikon gefahren. Von dort gelangen die Lieferungen auf der Schiene zu den Umschlagterminals in der Ost-, Süd- und Westschweiz. Die «letzte Meile» vom Terminal zur Verkaufsstelle wird mit dem Lastwagen zurückgelegt. Mit diesem Transportkonzept können jährlich 380 Tonnen CO2 gespart werden.
Diagramm Kilometerleistung Bahntransporte
Direktanschluss vom Hafen
Luftfrachtimporte machen einen marginalen Teil der gesamten Einfuhrmengen aus. Waren aus dem Fernen Osten gelangen in der Migros fast ausschliesslich per Schiff nach Europa. Sie achtet darauf, dass sie auf ebenso umweltfreundlichem Weg vom europäischen Empfangshafen weiterverfrachtet werden: 97% der Container werden per Bahn von den Seehäfen in die Schweiz transportiert, der Rest mit dem Rheinschiff. Der Lastwagen gelangt im grenzüberschreitenden Containerverkehr nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.
Gut etabliert haben sich im Berichtsjahr auch die Bahntransporte aus den Südhäfen in Italien. Seit Mai 2013 werden Textilien aus Südindien nur noch über die italienischen Häfen eingeführt und anschliessend mit der Bahn in die Schweiz weiterbefördert, was die Reise um mehrere Tausend Kilometer verkürzt. Auf dem Weg zwischen Indien und dem Verteilzentrum werden mit dieser Lösung 30% Energie und 16% Kohlendioxid gespart. Zudem sind die Waren bis zu zwei Wochen schneller am Ziel als über den herkömmlichen Seeweg und Häfen in den Niederlanden und Deutschland. Ferner lässt die Migros als einzige Detailhändlerin Europas seit Jahren Bananen auf der Schiene von Bremerhaven in die hiesigen Reifereien transportieren.