Mit der Klima- und Energiestrategie auf Kurs
Die Migros arbeitet daran, ihren Stromverbrauch und den Ausstoss von Treibhausgasen weiter zu senken. 2013 hat sie die Ziele ihrer Klima- und Energiestrategie 2020 konkretisiert und die Mitarbeitenden in ihre Anstrengungen zum Stromsparen einbezogen.
Seit vielen Jahren arbeitet die Migros daran, den Strom- und Energieverbrauch sowie den Ausstoss von Treibhausgasen systematisch zu senken. Mit ihrer Klima- und Energiestrategie 2020 anvisiert sie ambitionierte Ziele auf drei Ebenen: Die Migros will den Energieverbrauch und die Klimabelastung von Produkten senken, den Energieverbrauch und die Emissionen im Betrieb reduzieren sowie Kundinnen und Kunden beim energieeffizienten und klimafreundlichen Einkaufen unterstützen. In den vergangenen Jahren wurden weitere Unternehmen der Migros-Gruppe in das Umwelt- und Energiedatenmanagement eingeschlossen; für die Handelsunternehmen Globus, Interio, Denner und Migrol sowie für die Migros Bank und Hotelplan liegen Kennzahlen zu Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen vor.
Die Tabellen zu den Treibhausgasemissionen (THG) und zum Energieverbrauch der Migros-Gruppe finden Sie hier.
Konkrete Ziele
Der Genossenschaftliche Detailhandel hat die Ziele der Klima- und Energiestrategie in den letzten Monaten für alle Filialen, die zehn regionalen Betriebszentralen und die drei überregionalen Verteilzentralen konkretisiert. Die allgemeinen Ziele – zwischen 2010 und 2020 zehn Prozent weniger Strom zu verbrauchen und zwanzig Prozent weniger Treibhausgase auszustossen – wurden bestätigt. Die detaillierte Planung ergab, dass insbesondere beim Strom zusätzliche Anstrengungen nötig sind, um die angestrebten absoluten Werte zu erreichen, da das Flächenwachstum der Filialen kompensiert werden muss.
Die 18 Industrieunternehmen der Migros haben mit der Umsetzung ihrer gesetzten Ziele begonnen. Sie peilen an, den Stromverbrauch jedes Jahr um ein Prozent und den Wärmeverbrauch um 1.8 Prozent pro produzierte Tonne zu reduzieren. Die CO2-Emissionen aus Brennstoffen sollen zwischen 2010 und 2020 absolut um zehn Prozent gesenkt werden. Per Ende 2013 hat die M-Industrie ihren Stromverbrauch um 0.7% und den Wärmeverbrauch um 5.4% pro produzierte Tonne reduziert; die CO2-Emissionen aus Brennstoffen sanken absolut um 5.5%. Der Genossenschaftliche Detailhandel hat den Stromverbrauch gegenüber 2010 um 1.7% und die Treibhausgasemissionen um 8.0% reduziert.
Diagramme Treibhausgasemissionen
Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
1 Scope 1 und 2, gemäss Greenhouse Gas Protocol
2 Eigene Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Scana
3 Gemäss Schweizer Verbrauchermix mit 132.9 g CO2eq/kWh Strom. Neuer Emissionsfaktor gemäss BAFU, zur Vergleichbarkeit auch auf Vorjahre angewandt.
Diagramme Energieverbrauch
Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
1 Eigene Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Scana
Stromspartage für Mitarbeitende
Ein Schwerpunkt war 2013 der Einbezug der Mitarbeitenden beim Stromsparen. Damit will die Migros dem in der Schweiz vorherrschenden Trend zum höheren Stromverbrauch entgegenwirken. In 18 Unternehmen fanden Stromspartage zu den vier Themen Beleuchtung, Standby-Geräte, Kälte und Wasser statt. Insgesamt konnten über 40ʼ000 Mitarbeitende für das Stromsparen am Arbeitsplatz und zu Hause sensibilisiert werden. Die Mitarbeitenden reichten weit über 200 Ideen für Stromsparmassnahmen im eigenen Betrieb ein.
Sparsame Filialen
Bei den Filialen liegt das grösste Einsparpotenzial bei der Installation von energieeffizienter Technik im Rahmen von Um- und Neubauten. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Filiale Brunnen, wo nach dem Umbau der Stromverbrauch um die Hälfte und der Gasverbrauch auf null zurückgingen. Zu diesem Erfolg führten ein konsequenter Einsatz der LED-Technik für die Beleuchtung, ein optimiertes Haustechnikkonzept mit bedarfsabhängiger Lüftung sowie effiziente Kältetechnik.
Der Stromverbrauch lässt sich dank innovativer Kältetechnik sehr stark mindern, etwa durch CO2- oder Propan-Kältekompressoren und Glastüren bei Pluskühlmöbeln. Mit den Glastüren sinkt der Stromverbrauch pro Laufmeter um 30 bis 45 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Kühlmöbeln. 2009 hat die Migros als erste Schweizer Detailhändlerin mit der Umrüstung begonnen. Inzwischen sind bereits 112 Migros-Filialen vollständig oder in einzelnen Bereichen mit Glastüren ausgestattet. Dies entspricht einer Länge von 2ʼ991 Laufmetern Kühlmöbel.
Erneuerbare Energien
Die Migros reduziert ihre Treibhausgasemissionen nicht nur durch eine verbesserte Energieeffizienz, sondern auch, indem sie fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzt. Bereits neun Logistikzentralen verwenden Wärme aus Holz, Umwelt oder Fernwärme. 2013 wurde neu auch die Betriebszentrale der Migros Basel am Fernwärmenetz der Industriellen Werke angeschlossen. Der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtwärmeverbrauch der Migros beträgt inzwischen 15.4% (2012: 15.6%).
Die Migros ist eine der grössten Abnehmerinnen von erneuerbarem Strom in der Schweiz und hat 2013 84 GWh zertifizierten Ökostrom bezogen (naturemade star und basic sowie nach TÜV zertifizierten Ökostrom). An der Produktion von Ökostrom beteiligt sich die Migros selber: Insgesamt 30 Solaranlagen mit einer installierten Leistung von 12ʼ193 Kilowatt-Peak befinden sich auf Dächern von Migros-Gebäuden. Sie produzieren jährlich rund 11ʼ400 MWh Strom, was einem Stromverbrauch von rund 2500 Einfamilienhäusern entspricht.
Minergie & erneuerbare Energien
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | |
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Minergie-zertifizierte Fläche (1000m2, Migros-Gruppe) | 293.9 | 404.9 | 789.9 | 821.5 | 872.2 |
Bezug Öko-Strom (in GWh) | 85 | 89 | 101 | 87 | 84 |
Solarstromanlagen (auf Migros-Dächern installierte Leistung in Kilowatt Peak) | 750 | 2‘604 | 3‘220 | 4‘690 | 12‘190 |
Anteil Wärme aus erneuerbarer Energie (in %) | 12.6 | 14.1 | 13.8 | 15.6 | 15.4 |