Produkte

Verarbeitung

Für die Migros sind sozialverträgliche Arbeitsbedingungen sowie sichere und qualitativ hochwertige Produkte ein wichtiges Anliegen. 2017 hat sie ein neues Schulungstool für Lieferanten getestet und Rezepturen weiter optimiert.

Der Migros ist es wichtig, dass ihre Produkte unter guten Arbeitsbedingungen hergestellt werden und höchsten qualitativen Ansprüchen genügen. Aus diesem Grund setzt sie Sozialstandards entlang ihrer Lieferkette um, lässt ihre Produzenten überprüfen und investiert in deren Befähigung.

Die Migros will künftig nur Textilien anbieten, die sozial und ökologisch nachhaltig sind, und baut ihr Sortiment an zertifizierter Bekleidung stetig aus. Bei der Herstellung von Produkten durch die Unternehmen der M-Industrie achtet sie darauf, dass diese höchsten Standards der Lebensmittelsicherheit entsprechen und zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.

Bessere Arbeitsbedingungen dank Standards

Um sozialverträgliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette zu gewährleisten, verlangt die Migros von allen Lieferanten und Produzenten, soziale...

Bessere Arbeitsbedingungen dank Standards

Um sozialverträgliche Arbeitsbedingungen in der Lieferkette zu gewährleisten, verlangt die Migros von allen Lieferanten und Produzenten, soziale Mindestanforderungen gemäss dem BSCI-Verhaltenskodex oder gleichwertige Anforderungen – beispielsweise SA8000, ETI oder ICTI Care – einzuhalten.

2017 arbeiteten die Unternehmen der Migros-Gruppe mit rund 9'050 Lieferanten zusammen. Insgesamt führten sie 928 BSCI-Audits (2016: 713) in ihren Lieferketten durch, die Mehrheit davon in Indien und China. Die detaillierten Ergebnisse zu den BSCI-Audits lagen im Branchenschnitt und sehen wie folgt aus:

Migros-Gruppe, Ergebnisse BSCI-Audits, Erstaudits und Folgeaudits 1 2013 2014 2015 2016 2017
Gut 29% 15% 13% 12% 9%
Verbesserungsbedürftig 29% 51% 66% 74% 77%
Nicht erfüllt 42% 34% 21% 14% 14%
Anzahl Audits absolut 206 294 425 713 928

1 Seit 2015 wird ein neues Auditsystem auf Basis des BSCI-Verhaltenskodex Version 2014 angewendet mit den Bewertungen A bis E. Die Auditresultate der Jahre 2015 bis 2017 wurden in das vorgängige Auditsystem umgerechnet: A und B entsprechen der Bewertung 'Gut', C entspricht der Bewertung 'Verbesserungsbedürftig', D und E entsprechen der Bewertung 'Nicht erfüllt'.


BSCI-Audits: Verteilung der Verstösse

Migros-Gruppe, BSCI-Audits - Verteilung der Verstösse nach Auditkapitel 2013 2014 2015 2016 2017
Höchstarbeitszeiten 50 65 57 450 684
Managementsystem 8 18 69 360 615
Arbeitssicherheit (OHS) 50 59 95 176 194
Sozialpartnerschaft - - 47 88 63
Entlohnung 54 69 51 32 30
Umweltanforderungen 3 7 13 18 13
Geschäftsethik 1 - - 7 18 17
Zwangsarbeit 1 3 3 7 5
Diskriminierung 1 2 6 4 5
Prekäre Arbeitsbedingungen - - 2 3 3
Kinderarbeit 4 1 5 2 4
Jugendliche Arbeiter 0 0 2 2 3
Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen 1 0 3 1 0
Frühere Kapitel aus Version 2009 31 37 8 - -
Gesamtanzahl Verstösse 2 203 261 368 1'161 1'636
Gesamtanzahl der ausgeführten Audits bei Migros-Produzenten 206 294 425 713 928

1 Die Auditkapitel Dokumentation, Arbeitsbedingungen, Gesundheit & soziale Einrichtungen sowie Unterkünfte werden in der Version 2014 nicht mehr als separate Kapitel geführt. Die Daten 2011 bis 2014 dieser Kapitel wurden unter 'Frühere Kapitel aus Version 2009' zusammengefasst.

2 Pro durchgeführtem Audit können mehrere Verstösse festgestellt werden.


Migros-Gruppe, BSCI-Audits - Verteilung der Verstösse 2017 Anzahl Verstösse 2017 Anteil an der Gesamtanzahl Verstösse
Managementsystem 615 37.6%
Zwangsarbeit 5 0.3%
Sozialpartnerschaft 63 3.9%
Entlohnung 30 1.8%
Geschäftsethik 17 1.0%
Höchstarbeitszeiten 684 41.8%
Arbeitssicherheit (OHS) 194 11.9%
Umweltanforderungen 13 0.8%
Weitere 1 15 0.9%
Total 1'636 100.0%

1 Umfasst folgende BSCI-Auditkapitel: Recht auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen, Diskriminierung, Kinderarbeit, Jugendliche Arbeiter, Prekäre Arbeitsbedingungen

Ergänzend zu den BSCI-Audits führten Spezialisten der Migros-Gruppe im Berichtsjahr 156 Fabrikkontrollen durch, vorwiegend in Indien und China. Ziel der Kontrollen ist es, dass sich die Spezialisten vor Ort ein Bild über den Zustand der Fabriken machen können. So können allfällige Abweichungen zu BSCI-Audits festgestellt werden.

Zudem hat die Migros im Berichtsjahr in diversen BSCI-Gremien und Arbeitsgruppen aktiv dazu beigetragen, die Systemintegrität von BSCI zu stärken und die Organisation bezüglich Statuten, Struktur und Namen (neu: amfori) zu erneuern. Die Neuerungen treten im Januar 2018 in Kraft.

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Capacity Building für Lieferanten

Der Genossenschaftliche Detailhandel unterstützt seine Produzenten durch Schulungen, Fabrikbesuche und Trainings bei der Umsetzung von Sozialstandards.

Capacity Building für Lieferanten

Der Genossenschaftliche Detailhandel unterstützt seine Produzenten durch Schulungen, Fabrikbesuche und Trainings bei der Umsetzung von Sozialstandards. Zentral hierbei sind BSCI-Workshops: Migros-Spezialisten laden Fabriken zu diesen Workshops ein, damit sie sich effektiv auf ein BSCI-Audit vorbereiten können oder Informationen erhalten, wie sie bestehende Mängel verbessern. 

Im Berichtsjahr nahmen Fabriken an 115 Workshops (2016: 85) teil. Zudem hat die Migros mit drei Produzenten in China ein neues Capacity-Building-Tool getestet. Dieses erlaubt es, dass Produzenten ihre Mitarbeitenden mittels Tablets zu Themen wie Arbeitssicherheit, Gesundheit, Feuer- und Gebäudesicherheit schulen. Die Programme beinhalten Filme und Fragebögen und können ohne Internetanschluss durchgeführt werden.

 

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Nachhaltige Textilien

Per Ende 2017 trugen 66% aller textilen Produkte im Genossenschaftlichen Detailhandel das Eco-Label. Bei der Bekleidung lag der Anteil bei knapp 79%.

Nachhaltige Textilien

Per Ende 2017 trugen 66% aller textilen Produkte im Genossenschaftlichen Detailhandel das Eco-Label. Bei der Bekleidung lag der Anteil bei knapp 79%. Damit konnte die Migros den Anteil an zertifizierten Textilien in den letzten Jahren zwar kontinuierlich steigern, jedoch verfehlte sie das angestrebte Ziel, bis Ende 2017 ausschliesslich Textilien anzubieten, die ökologisch, sozialverträglich und rückverfolgbar produziert wurden.

Der Grund für die Verfehlung liegt darin, dass die Umsetzung des Eco-Standards bei komplex zusammengesetzten Textilien aufwändig ist und weniger schnell realisiert werden kann als geplant. Zudem muss für ein Kleidungsstück eine Vielzahl von Betrieben nach den Eco-Richtlinien zertifiziert werden. Die Migros ist auf dem globalen Textilmarkt ein kleiner Akteur, was die Durchsetzung von Standards bei Lieferanten erschwert.

Um das Ziel, 100% des Textilsortiments ökologisch und sozial nachhaltig zu beschaffen, dennoch zu erreichen, wird die Migros ab dem laufenden Jahr die internationalen Textilstandards GOTS, Bluesign, Oeko-Tex Made in Green sowie IVN Best als äquivalent zu den eigenen Richtlinien anerkennen. Auf diese Weise will sie eine schnellere Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele erreichen.

 

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Globus: Rezyklateinsatz bei Textilien

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich Globus zum Ziel gesetzt, Produkte mit ökologischem und sozialem Mehrwert zu fördern. 

Globus: Rezyklateinsatz bei Textilien

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich Globus zum Ziel gesetzt, Produkte mit ökologischem und sozialem Mehrwert zu fördern. Seit 2017 führt das Unternehmen Jacken aus Meeresabfall der spanischen Modefirma Ecoalf im Sortiment. Diese arbeitet mit Fischern zusammen, die Meeresabfall sammeln – vor allem Plastik und Fischernetze –, der aufbereitet, zu Fäden für die Textilproduktion verarbeitet und in den Kleidungsstücken eingesetzt wird.

Zudem nutzt Ecoalf vorhandene Ressourcen wie PET-Flaschen, gebrauchte Fischernetze oder Kaffeesatz, um Fasern für die Textilproduktion herzustellen. Dadurch spart das Unternehmen Wasser und Energie und reduziert den Ausstoss von Treibhausgasen im Vergleich zur Produktion neuer synthetischer Fasern.

 

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Rezepturoptimierungen: weniger Salz, Zucker, Fett

Die Migros verbessert ihre Lebensmittel laufend, insbesondere im Hinblick auf eine ausgewogene Ernährung. Dank der Unternehmen der M-Industrie kann sie direkt... 

Rezepturoptimierungen: weniger Salz, Zucker, Fett

Die Migros verbessert ihre Lebensmittel laufend, insbesondere im Hinblick auf eine ausgewogene Ernährung. Dank der Unternehmen der M-Industrie kann sie direkt Einfluss auf die Rezepturen nehmen. So konnte 2017 der Zuckergehalt in Joghurts erneut reduziert werden: Aroma-, Frucht- und Nussjoghurts enthalten durchschnittlich 4.3% weniger Zucker als im Vorjahr.

2017 hat die Migros das Versprechen zur Rezepturoptimierung bei Frühstückscerealien erfolgreich abgeschlossen.

Per Ende 2017 hat die Migros das Versprechen mit actionsanté zur Rezepturoptimierung bei Frühstückscerealien erfolgreich abgeschlossen. Das Versprechen sah vor, dass mindestens 70% der Frühstückscerealien die Migros-Nährwertrichtlinien (z.B. reduzierter Einsatz von Zucker, Salz und Fett) erfüllen. 86% der Produkte erfüllen die Kriterien.

Mit der Einführung der Marke "YOU" bietet die Migros seit 2017 Produkte an, die auf möglichst natürliche Zutaten und sinnvolle Nährwerte setzen. Dazu gehören etwa zuckerreduzierte Joghurts, proteinreiche Teigwaren aus Hülsenfrüchten oder Snacks auf Basis von sogenannten Superfoods wie Chia oder Quinoa.

Im Berichtsjahr hat die Migros auch die Rezepturen für alle Toastbrote optimiert. Die Jowa verzichtet auf den Einsatz von Konservierungsstoffen in Toastbroten. Zudem bietet sie neue Steinofenbrote an, die ausschliesslich aus natürlichen Zutaten bestehen und auf Stein gebacken werden. Dank dieses Verfahrens bleibt das Brot länger frisch, was zu weniger Lebensmittelverschwendung führt.

 

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Produktprüfungen

2017 hat der Genossenschaftliche Detailhandel insgesamt 21'479 Produktprüfungen vorgenommen. 14 Produkte mussten aufgrund von Mängeln zurückrufen werden.

Produktprüfungen

2017 hat der Genossenschaftliche Detailhandel insgesamt 21'479 Produktprüfungen vorgenommen. 14 Produkte mussten aufgrund von Mängeln zurückrufen werden; darunter eine Babyrassel aus Holz, bei der die Gefahr bestand, dass Kleinteile verschluckt werden könnten. Zudem rief die Migros Vorderschinkenwürfel der Marken M-Budget und TerraSuisse zurück, weil in diesen Listerien nachgewiesen werden konnten.

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