Kontrolle ist besser

Das Wohl ihrer Kundinnen und Kunden ist oberstes Gebot für die Migros. Ins Regal stellt sie daher nur Produkte, die den gesetzlichen Vorschriften, internationalen Standards sowie den eigenen hohen Qualitätsvorgaben entsprechen.

Die Migros will Gewissheit haben, dass jedes ihrer Produkte bei Verzehr, Verwendung und Entsorgung sicher ist. Um die Sicherheit der Nahrungsmittel zu gewährleisten, hält sich die Migros an die internationale Global Food Safety Initiative (GFSI). Die Migros verlangt von ihren in- und ausländischen Lieferanten von verarbeiteten Lebensmitteln sowie von den eigenen Industriebetrieben, dass sie nach einem von GFSI anerkannten Standard zertifiziert sind. Ob Lebensmittel oder andere Produkte den gesetzlichen Vorschriften und den oft darüber hinaus gehenden Migros Qualitätsvorgaben entsprechen, lässt die Detailhändlerin überwachen. Die Swiss Quality Testing Services (SQTS), eine Direktion des Migros-Genossenschafts-Bundes, überprüft risikobasiert die Produkte im Rahmen der Selbstkontrolle der Migros. Bei Produkten, die im Regal stehen, werden diese Prüfungen stichprobenweise wiederholt. 2011 hat die Migros insgesamt 12 000 Produktprüfungen vorgenommen, 11 Produkte musste sie aufgrund von Mängeln zurückrufen.

Vorsorgeprinzip angewendet

Mithilfe eines Frühwarnsystems überwacht die Migros laufend die Entwicklungen und den Umgang mit gefährlichen Stoffen. Bei Bedarf oder bei fehlenden gesetzlichen Vorgaben definiert sie Weisungen. So legte sie im 2011 die Grenzwerte für polyzyklische aromatische Rückstände in Non-Food-Produkten fest. Alle Lieferanten müssen in Konformitätserklärungen oder Prüfzertifikaten die Einhaltung solcher Vorgaben belegen. Zusätzlich werden laufend risikobasierte Kontrollen der Sortimente durchgeführt. Auch bei gentechnisch veränderten Organismen lässt die Detailhändlerin das Vorsorgeprinzip walten. In Bezug auf die neue Nanotechnologie schafft die Migros Transparenz und führt auf der Website eine Liste mit allen in der Migros verkauften Nanoprodukten.

Lebensmittelverpackungen sicherer gemacht

Produktverpackungen müssen nicht nur gut aussehen, sondern den Inhalt schützen und dabei die Lebensmittelsicherheit gewährleisten. Dennoch kommt es vor, dass unerwünschte Stoffe aus Verpackungen in Lebensmittel eindringen («migrieren»). Ein Problem, das die Migros im vergangenen Jahr beschäftigte, ist zum Beispiel, dass Druckfarbenrückstände im Recyclingkarton Mineralöle abgeben können. Um solche unerwünschten Effekte so weit wie möglich zu minimieren, arbeitet die Migros mit Lieferanten, Herstellern und den Behörden zusammen. Patentlösungen sind aber von dieser Zusammenarbeit nicht zu erwarten. So wäre beispielsweise der Rückgriff auf Frischfaser-Karton, der keine Mineralölrückstände aufweist, ökologisch nicht nachhaltig. Je nach Produktionsweg der Verpackung, Verpackungsmaterial und ihrem Inhalt ist das Migrationsrisiko völlig unterschiedlich, und es braucht Lösungen für den Einzelfall. Die Migros führt daher laufend Tests und Materialmessungen durch und wendet die daraus gewonnenen Erkenntnisse im Produktionsprozess an.