Produkthüllen unter der Lupe

Schritt für Schritt nähert sich die Migros ihrem Ziel, die Umweltbelastung der meistverkauften Verpackungen bis 2013 um zehn Prozent zu reduzieren. 2011 erreichte die Detailhändlerin Reduktionen über das gesetzte Ziel hinaus.

Verpackungen schützen ihren Inhalt vor Verderb oder Beschädigung. Um diese wichtige Funktion auf eine möglichst ökologische Weise zu gewährleisten, hatte die Migros 2009 ein Verpackungsleitbild verabschiedet und sich zum Ziel gesetzt, bei den Verpackungen die Umweltbelastung der 250 meistverkauften Produkte bis 2013 um 10% zu vermindern. Derzeit ist die Detailhändlerin dabei, das ganze Sortiment zu begutachten und wo möglich Optimierungen vorzunehmen. Dabei hat die Migros im vergangenen Jahr ihre Etappenziele erreicht. Zusätzlich reduzierte sie die Umweltbelastung der Verpackungen bei weniger oft verkauften Artikeln. Besonders grosse Fortschritte erzielten die Verpackungsfachleute im Food- und Frischebereich. Im Non/Near-Food-Bereich und in den Fachmärkten liessen sich Verbesserungen bislang schwieriger umsetzen, vor allem bei den meistverkauften Produkte.

Wichtige Verpackungsstoffe überprüft

Bevor Verpackungsmaterial ersetzt oder neu eingesetzt wird, rechnen Fachleute sogenannte Ökobilanzen. Diese Bilanzen erfassen die Umwelteinwirkungen während des gesamten Lebensweges – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung, den Transport bis hin zur Entsorgung. 2011 nahm die Migros Flaschen und Dosen aus Alu, Glas und Kunststoff und Getränkekarton wie zum Beispiel Tetrapak® unter die Lupe. Die Ökobilanzen zeigten, dass in der Regel die Rohstoffgewinnung die Umwelt am meisten belastet. Ausser beim Glas sind dagegen Transporte von untergeordneter Bedeutung. Untersucht wurden auch sogenannte Biokunststoffe, die eine neutrale Klimabilanz versprechen und daher immer häufiger auf dem Markt anzutreffen sind. Die Resultate der Migros-Ökobilanzen zeigen, dass die neuartigen Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Zuckerrohr und anderen Pflanzen die Erwartungen nicht erfüllen und die Umweltbelastung sogar noch erhöhen. Ausserdem konkurrenzieren verschiedene Biokunststoffe den Nahrungsmittelanbau.

Tonnen von Verpackungsmaterial gespart

Gemäss einer Migros-internen Richtlinie gibt es grundsätzlich fünf Strategien, um die Umweltbelastung von Verpackungen zu reduzieren: Umverpackungen weglassen, die Dicke der Verpackungshüllen minimieren, umweltfreundliche Materialien einsetzen, Recyclingmaterial verwenden oder einen alternativen Verpackungstyp benutzen. 2011 erzielte die Migros zum Beispiel bei den Food- und Frische-Produkten eine Rohstoffersparnis von 60 Tonnen PET, indem sie den Flaschen von reinen Frischfruchtsäften 30% Recycling-PET beimischen liess. 3 Tonnen Kunststoff pro Jahr spart die Migros, indem sie bei der Verpackung von Peperoni neuerdings auf die Plastikschalen verzichtet. Und bei den UHT-Milchkartons stellte die Detailhändlerin auf FSC um: Rund 120 Millionen Milchkartons pro Jahr tragen ab 2012 das FSC-Label. Solche Veränderungen an Verpackungen sind für die Kundinnen und Kunden der Migros kaum zu erkennen, verbessern aber die Umweltbilanzen der Produkte erheblich.