Finanzdienstleistungen
Die Migros Bank bleibt auch im Geschäftsjahr 2011 auf Wachstumskurs. In einem anspruchsvollen Umfeld konnten das Hypothekarvolumen und der Bestand an Kundengeldern deutlich gesteigert werden.
in Mio. CHF 2011 2010 Veränderung in % Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 3.6 3.7 –2.7 Ertrag aus Finanzdienstleistungen 965.3 960.2 0.5 Andere betriebliche Erträge 2.5 3.5 –28.6 Total Ertrag 971.4 967.4 0.4 Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT) 291.4 277.5 5.0 Segmentaktiven 35'784.7 33'663.6 Investitionen in langfristiges Vermögen 22.0 31.5 Mitarbeitende 1'570 1'537
Turbulente Entwicklung an den Finanzmärkten
Der konjunkturelle Aufschwung war nur von kurzer Dauer. Ausgehend von der Schuldenkrise in Südeuropa kam es in der zweiten Jahreshälfte zu starken Verwerfungen an den Kapitalmärkten. Die Schweiz, als «sicherer Hafen», spürte dies vor allem über eine weitere starke Aufwertung des Frankens, der im Verlaufe des Augusts beinahe die Parität zum Euro erreichte. Aufgrund der akuten Bedrohung, die diese Aufwertung für die einheimische Wirtschaft darstellte, führte die Schweizerische Nationalbank am 6. September einen Mindestkurs von CHF 1.20 pro Euro ein.
Schweizer Staatsanleihen stiessen aufgrund ihrer erstklassigen Sicherheit auf eine sehr grosse Nachfrage. Entsprechend sank die Rendite der zehnjährigen Bundesobligation auf ein neues Allzeittief von 0.66%. Parallel dazu erreichten auch die Hypothekarzinssätze der Migros Bank historische Tiefststände. Die Börsenindizes, die im Spätsommer massiv eingebrochen waren, konnten ihre Verluste bis zum Jahresende teilweise wieder aufholen. Der Swiss Performance Index (SPI) verzeichnete 2011 ein Minus von 7.7%.
Solides Wachstum bei Hypotheken und Kundengeldern
Die Hypothekarausleihungen der Migros Bank wuchsen in der Berichtsperiode um 5.9% auf
CHF 27.6 Mrd. Beim Privatkredit nahm das Volumen aufgrund der klaren Preisführerschaft um 28% auf CHF 1‘030 Mio. zu. Auch bei den Kundengeldern wurde ein erfreulicher Zuwachs von 5.6% auf CHF 27.4 Mrd. erzielt. Die Kundendepotwerte verringerten sich, vor allem aufgrund der negativen Kursentwicklung bei den Aktien, um 5.6% auf CHF 10.7 Mrd.
Konstanz auf der Einnahmenseite
Die nachfolgenden Angaben zur Erfolgsrechnung der Migros Bank entsprechen den für Banken gebräuchlichen Rechnungslegungsvorschriften nach RRV-FINMA und weisen anstelle des Totalertrags den von den Marktzinsen unabhängigen Nettoertrag aus Finanzdienstleistungen aus. Der gesamte Geschäftsertrag erreichte im Jahr 2011 CHF 591 Mio. und blieb damit 0.4% unter dem Vorjahreswert. Trotz des äusserst tiefen Zinsniveaus und des intensiven Preiswettbewerbs, insbesondere bei den Hypotheken, verzeichnete der Zinserfolg nur einen geringfügigen Rückgang von 1.7% auf CHF 466 Mio. Der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft stieg um 3.2% auf CHF 76 Mio. Der Handelserfolg ging infolge marktbedingter Bewertungskorrekturen auf den eigenen Wertschriftenbeständen um 4.8% auf CHF 38 Mio. zurück.
Erfolgreiches Kostenmanagement
Dank einer disziplinierten Ausgabenpolitik sank der Geschäftsaufwand um 1.9% auf CHF 273 Mio. Aufgrund von Einsparungen in der Informatik konnte der Sachaufwand um 6.9% auf CHF 100 Mio. gesenkt werden. Die Personalkosten nahmen um 1.2% auf CHF 173 Mio. zu. Die Anzahl der Mitarbeitenden erhöhte sich um 2.1% auf 1570, davon waren 63 Auszubildende. Der Bruttogewinn der Migros Bank stieg im Geschäftsjahr 2011 um 1.0% auf CHF 318 Mio.
Die vorsichtige Risikopolitik trägt Früchte
Die Risikosituation der Migros Bank präsentiert sich nach wie vor ausgesprochen günstig. Für Rückstellungen und Verluste mussten 2011 netto lediglich CHF 11.6 Mio. aufgewendet werden. Insbesondere bei den Hypotheken wurde konsequent an den bisher geltenden, vorsichtigen Vergaberichtlinien festgehalten. Die Refinanzierungsstruktur wie auch die Ausstattung mit Eigenmitteln sind sehr solid.
Anzahl der Niederlassungen erhöht
Seit der 2008 gestarteten Filialexpansion konnte die Migros Bank 19 neue Niederlassungen eröffnen, wobei im vergangenen Jahr die Standorte Bulle, Burgdorf, La Chaux-de-Fonds, Lenzburg und Wädenswil hinzukamen. Damit beträgt die aktuelle Zahl der Niederlassungen 64.
Ziele und Ausblick
Die Aussichten für das Geschäftsjahr 2012 beurteilt die Migros Bank verhalten positiv. Dank der starken Vertrauensbasis bei den Kunden, der traditionell konservativen Risikopolitik sowie einem wirksamen Kostenmanagement ist die Migros Bank gut gerüstet, um auch bei einem tieferen Marktwachstum und einem anhaltend intensiven Preiswettbewerb weitere Marktanteile zu gewinnen.