Industrie & Grosshandel

In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld hat sich die M-Industrie 2011 gut behauptet und Marktanteile gewonnen. Trotz der Negativteuerung und den negativen Fremdwährungseffekten lag der Umsatz mit CHF 5.333 Mrd. erfreulicherweise sogar leicht über dem Vorjahr.

Das Geschäft mit der Migros-Gruppe ist 2011 geprägt von substanziellen Preisreduktionen und schliesst 0.9% unter dem Vorjahr ab. Weiterhin gut entwickelt hat sich das Grossverbrauchergeschäft, das um 6.8% auf CHF 627 Mio. zulegte. Das internationale Geschäft wuchs währungsbereinigt deutlich um 15% (in CHF effektiv um 3.6%) auf CHF 492 Mio.

Dank Kostensenkungs- und Produktivitätssteigerungs-Programmen konnten die Auswirkungen der Negativteuerung in Grenzen gehalten werden. Der hohe Vorjahres-EBIT wurde jedoch nicht mehr erreicht. Der EBIT 2011 beträgt noch CHF 185.7 Mio. (2010: CHF 232.9 Mio.). Ende 2011 beschäftigte die M-Industrie 10 679 Mitarbeitende (+156 gegenüber 2010).

in Mio. CHF20112010Veränderung in %
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen5'333.25'315.80.3
Andere betriebliche Erträge45.640.712.0
Eliminationen–251.4–227.710.4
Total Ertrag5'127.45'128.80.0
    
Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT)185.7232.9–20.3
    
Segmentaktiven2'099.01'985.3 
    
Investitionen in langfristiges Vermögen156.6135.3 
    
Mitarbeitende10'67910'523 


Marktstellung im Schweizer Grossverbrauchergeschäft ausgebaut
Die M-Industrie hat sich in einem äusserst schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sehr gut behauptet. Trotz deutlich sinkender Preise im Inland und schwieriger Währungssituation im Ausland konnte der Nettoumsatz von CHF 5.316 Mrd. um 0.3% auf CHF 5.333 Mrd. gesteigert werden. Damit hat die M-Industrie Marktanteile gewonnen.

Im Migros-Geschäft hat die M-Industrie die Produktivitätssteigerungen und die währungsbedingt günstigeren Einkaufspreise in Form von tieferen Preisen weitergegeben. Die Volumensteigerungen konnten die Minusteuerung nicht kompensieren, weshalb ein Umsatzrückgang von 0.9% resultiert. Mit den substanziellen Preisreduktionen unterstützt die M-Industrie die Preis-Leistungs-Führerschaft der Migros. Die Umsätze innerhalb der Migros-Gruppe (v. a. Denner, migrolino und LeShop) konnten um über 10% gesteigert werden.

Das Geschäft mit Schweizer Kunden ausserhalb des Migros-Detailhandels entwickelte sich erfreulich und konnte um 6.8% zulegen. 2011 wurden zudem weitere Weichen gestellt, um das Geschäft mit der Gastronomie und den industriellen Grossverbrauchern dank Mehrwertkonzepten und Distributionsausbau weiterzuentwickeln.

Im internationalen Geschäft konnte die M-Industrie ihre Position ausbauen. Das Exportgeschäft konnte trotz der ungünstigen Währungssituation um 2.0% (währungsbereinigt um 12.4%) gesteigert werden. Die Auslandgesellschaften sind in Lokalwährungen knapp 30% gewachsen. Aufgrund der Währungssituation ist die Rentabilität unter Druck, weshalb bereits 2011 erste Schritte zur Konsolidierung eingeleitet wurden.

Differenzierung dank Innovationen
Dank ihrer Innovationskompetenz hat die M-Industrie das Geschäft mit Markeninhabern oder Markenbesitzern weiter ausgebaut. Unter den Brands Barilla und Weight Watchers konnten eine Reihe von Produkten lanciert werden.

Im Bereich Back- und Teigwaren wurde mit wegweisenden Entwicklungen ein glutenfreies Sortiment aufgebaut, welches im laufenden Jahr lanciert wird.

Das Sortiment der laktosefreien Produkte und Produkte auf Sojabasis konnte erweitert werden, was die Basis für weiteres Wachstum bietet.

Investitionen in den Werkplatz Schweiz
Die M-Industrie hat im Berichtsjahr über CHF 150 Mio. in den Werkplatz Schweiz investiert und damit die Wettbewerbsfähigkeit weiter gesteigert. Das Grossprojekt ELSAvenir, dank dem die Logistikkette optimiert und die Materialflüsse effizienter gestaltet wurden, wurde im November mit der offiziellen Einweihung abgeschlossen. In den letzten fünf Jahren wurden gegen CHF 100 Mio. in die ELSA investiert, die damit zu den modernsten Milchverarbeitungsbetrieben Europas gehört.

Gelebte Nachhaltigkeit
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Migros hat die M-Industrie ihre Tätigkeiten und Geschäftsmodelle überprüft und diverse Initiativen zur Optimierung lanciert. So wurde entschieden, bei der Palmölbeschaffung schrittweise, aber spätestens bis 2015 auf  «Segregated Quality» umzustellen. Die Migros bezieht ab dann Palmöl und seine Derivate als effektiv physisch nachhaltiges Palmöl (RSPO zertifiziert). Zudem beschaffen die Unternehmen vermehrt Kaffee, Kakao, Tee aus nachhaltiger Produktion gemäss Utz-Zertifizierung. Besonders engagiert hat sich die M-Industrie auch im Klimaschutz, indem sie Produktionsprozesse optimierte und Mitarbeitende an Energiesparwochen sensibilisierte. Schliesslich brachten die Unternehmen innovative Produkte auf den Markt, etwa die Naturkosmetiklinie «I am Natural» sowie glutenfreie Brot-, Teig- und Backwaren.

Ziele und Ausblick
Sowohl im Schweizer Markt als auch im internationalen Geschäft ist ein sehr anspruchsvolles Geschäftsjahr zu erwarten. Die Währungssituation dürfte keine Entlastung bringen, weshalb im internationalen Geschäft eine Konsolidierung bei gleichzeitiger Nutzung von selektiven Wachstumschancen ansteht. In allen Zielmärkten liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Nähe zum Kunden, in Mehrwertkonzepten, Innovationen und einer überzeugenden Qualität bei einem guten Preis-Leistungs-Versprechen. Die bisherige Strategie wird konsequent weiterverfolgt.

Diagramme zu Industrie & Grosshandel