Ein langer Atem im Klimaschutz

Die Migros leistet einen beispielhaften Beitrag zum Schutz des Klimas. So setzt sie Meilensteine beim effizienten Stromeinsatz, bei der Verwendung erneuerbarer Energieträger und bei der Reduktion von Kältemittelemissionen. Im vergangenen Jahr hat die Detailhändlerin ihre Energie- und CO2-Reduktionsziele erneut erfüllt und eine ehrgeizige Klima- und Energiestrategie bis 2020 verabschiedet.

Vor über 35 Jahren hat die Migros begonnen, ihren Strom- und Erdölverbrauch zu erfassen und systematisch zu senken. Für diese langjährigen Anstrengungen hat die Migros 2011 den Energy Globe Award erhalten. Integriert in das Umwelt- und Energiemanagement sind die Geschäftsfelder Genossenschaftlicher Detailhandel (Migros-Genossenschafts-Bund sowie die 10 regionalen Genossenschaften mit ihren Filialen und Logistikzentralen) sowie Industrie und Grosshandel.

Klimaziele erreicht

Um die Energieeffizienz zu steigern und den CO2-Ausstoss zu reduzieren, arbeitet die Migros seit 2002 mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) zusammen. Für sämtliche Migros-Filialen sowie Logistik- und Industriebetriebe, für die Hauptgebäude von Hotelplan, Migros Bank, Migros-Genossenschafts-Bund, für die grossen Warenhäuser von Globus und Interio sowie für 17 Fitnessparks gelten individuelle Energie- und Klimaziele. Zudem trat die Detailhändlerin 2007 der WWF Climate Group bei. Im gleichen Jahr hat die Migros eine umfassende Klimaschutzstrategie verabschiedet. Diese gibt drei Stossrichtungen vor: die Reduktion der Klimabelastung im Sortiment, die Unterstützung von Kunden beim klimafreundlichen Konsum und die Verringerung der betrieblichen Emissionen. Mit diesem partnerschaftlichen und konsequenten Vorgehen war die Migros sehr erfolgreich, und es gelang ihr, CO2-Reduktionen im Brenn- und Treibstoffbereich seit 2000 bis 2011 im Umfang von 28% zu erreichen (siehe Grafiken CO2-Zielvereinbarungen Migros).

Diagramme zu CO2-Zielvereinbarungen


Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
CHART - CO2-Zielvereinbarung Migros
CHART - CO2-Zielvereinbarung EnAW: Betriebszentralen
CHART - CO2-Zielvereinbarung ENAW: Filialen und Industriebetriebe

Neue Klima- und Energiestrategie verabschiedet
2011 erneuerte die Detailhändlerin ihre Klima- und Energiestrategie. Darin sind verbindliche Ziele für den Genossenschaftlichen Detailhandel (Filialen, Logistikzentralen) festgelegt: Bis 2020 werden all ihre betrieblich verursachten Treibhausgase aus Brenn- und Treibstoffen, Kältemitteln und durch Strom um 20% reduziert. Gleichzeitig soll auch der Stromverbrauch um 10% gesenkt werden. Dabei handelt es sich um absolute Einsparungen gegenüber 2010, trotz geplantem Flächenwachstum im Filialbereich. Die neue Strategie bezieht die Wertschöpfungskette, also die Klimabelastung der Produkte, noch stärker ein.

Strom und Wärme effizient verwendet
Der Gesamtenergieverbrauch der Migros hat sich in den letzten fünf Jahren kaum verändert – die Verkaufsfläche nahm in dieser Zeit jedoch um 9% zu. Somit verbraucht die Detailhändlerin immer weniger Energie pro Quadratmeter Verkaufsfläche (siehe Grafik Spezifischer Energieverbrauch der Filialen). Moderne Filialen sind ideal wärmegedämmt und nutzen die Abwärme aus der Kälteanlage so gut, dass sie ohne fossile Heizung auskommen; zudem werden Kälteanlagen und Beleuchtung immer effizienter.

2011 ist der Gesamtwärmeverbrauch vor allem wegen des tieferen Wärmeverbrauchs leicht gesunken (–1.9%). Dies hängt mit dem warmen Wetter zusammen: es wurden weniger Brennstoffe wie Heizöl und Erdgas zum Heizen verwendet. Der spezifische Gesamtenergieverbrauch (kWh/1'000 Franken Umsatz) hält sich in den vergangenen Jahren konstant. Der leichte Anstieg im Berichtsjahr ist – trotz tieferem Energieverbrauch – auf den gesunkenen Umsatz zurückzuführen. Der Energiebedarf der Industriebetriebe bleibt dank technischen Energie-Effizienzmassnahmen konstant – obwohl sie immer mehr produzieren und Verarbeitungsschritte automatisiert werden (siehe Grafik Spezifischer Energieverbrauch Industriebetriebe). Die Migros Industrieunternehmen Micarna, Mifa und Jowa führten 2011 Energiesparwochen durch, um die Mitarbeitenden für einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie zu sensibilisieren.

Tabellen und Diagramme zu Energieverbrauch


Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
CHART – Gesamtenergieverbrauch, absolut

Gesamtenergieverbrauch, absolut 2011 [in GWh]

 ElektrizitätWärmeTreibstoff1TOTAL 
Genossenschaftlicher Detailhandel650132108890 
Filialen50674 58136%
Logistikbetriebe (Betriebszentralen, Verteilzentralen, MGB)1445810831019%
Industrie320383670944%
SUMME9705151141'600 
 61%32%7%  


CHART – Gesamtenergieverbrauch, spezifisch
CHART – Spezifischer Energieverbrauch der Industriebetriebe
CHART – Spezifischer Energieverbrauch der Filialen

Anteil der Energieträger am direkten Primärenergieverbrauch
[in Prozent] Gesamtverbrauch: 1'600 GWh


1 Eigene Fahrzeugflotten Migros-Genossenschaften+Scana

2 Ertrag Detailhandel Migros (Migros-Genossenschaften, MGB, Industrie- und Logistikbetriebe)

 

Erneuerbare Energien gefördert
Der Stromverbrauch der Migros betrug 2011 970 GWh und entspricht dem Schweizer Strom-Verbrauchermix*. Die Migros fördert jedoch aktiv die nachhaltige Erzeugung von Energie: Sie ist eine der grössten Abnehmerinnen von erneuerbarem Strom in der Schweiz und hat 2011 101 GWh zertifizierten Ökostrom (naturemade star und basic sowie TÜV-zertifizierten Ökostrom) bezogen. Die Migros engagiert sich auch selbst für die klimaschonende Energieversorgung und betreibt eigene Solaranlagen oder stellt dafür ihre Dächer zur Verfügung. 2011 gingen fünf neue Solaranlagen auf Migros-Dächern in Betrieb. Damit befanden sich Ende 2011 insgesamt 20 Fotovoltaikanlagen auf Migros-Gebäuden im Einsatz. Sie produzieren jährlich rund 2‘980 Megawattstunden Strom, was einem Stromverbrauch von rund 700 Einfamilienhäusern entspricht. Der grösste Teil davon fliesst direkt ins öffentliche Stromnetz. Die Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Einkaufscenters Länderpark Stans wurde 2011 sogar von der Solar Agentur Schweiz ausgezeichnet. Zusätzlich sind vier Migrol-Tankstellen mit einer Solaranlage ausgerüstet.

Neben der Sonne setzt die Migros auf weitere klimaneutrale Energiequellen: Sieben von 13 Logistikzentralen der Migros verwenden bereits Wärme aus erneuerbaren Energien wie Holz, Umweltwärme oder Wärme aus Kehrichtverbrennungsanlagen. Der Verbrauch an erneuerbarer Energie aus Holz und Abfallbrennstoffen beträgt total 72‘000 MWh (14% des Gesamtwärmeverbrauchs).


* 2007 entsprach der Schweizer Strom-Verbrauchermix gemäss Erhebung des Bundesamts für Energie: 41% Kernenergie, 36% Wasserkraft, 2% fossile Energieträger (vorwiegend Erdgas), 2% Abfälle und 19% nicht überprüfbare Energieträger bzw. 154 g CO2-eq/kWh.

Treibhausgasemissionen erfasst

Die Migros erfasst neben ihrem Kohlendioxid-Ausstoss aus Brenn- und Treibstoffen auch weitere Emissionen von Treibhausgasen, zum Beispiel aus Strom, Abfall, Personenflügen sowie Kältemittelverlusten. Aufgrund der konsequenten Reduktion von fossilen Brennstoffen stellen Kältemittelverluste im Filialbereich mittlerweile die grössere Treibhausquelle dar als CO2-Emissionen aus Brennstoffen (neben Strom).

Tabellen und Diagramme zu Treibhausgasemissionen


Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
CHART - Gesamte direkt verursachte Treibhausgasemissionen (THG), absolut




Die Tabelle «Direkt und indirekt verursachte Treibhausgasemissionen (THG) 2011» finden Sie hier.

CHART – Gesamte direkt verursachte Treibhausgasemissionen (THG), spezifisch

3 Treibhausgasemissionen Scope 1 und 2 gemäss Greenhouse Gas Protocol

4 Treibstoffverbrauch der eigenen Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Scana

5 Gemäss Schweizer Verbrauchermix mit 154 g CO2eq/kWh Strom

 

Kältemittelemissionen reduziert

Die Migros verwendet seit 2010 Kohlendioxid als Standard-Kältemittel in den Filialen. Dieses belastet das Klima tausendfach weniger als synthetische Kältemittel wie FKW und H-FKW. Die Migros betreibt bereits über 220 CO2-Kälteanlagen in den Filialen (siehe Grafik Anzahl CO2-Kälteanlagen im Filialbereich); damit sind ca. 10% der Kälteanlagen auf CO2-Kältemittel umgestellt. Um die Kältemittelverluste von synthetischen Kältemitteln aus bestehenden Kälteanlagen weiter zu reduzieren, führt die Migros ein sehr umfassendes Kältemittel-Monitoring für all ihre Kälteanlagen in ihren Filialen und Betrieben durch. Die wichtigste Massnahme zur Reduktion der Kältemittelverluste ist die Hermetisierung (Abdichtung) der Kälteanlagen. Seit 2009 sind die Industrieunternehmen FCKW-frei, 2011 wurden im Genossenschaftlichen Detailhandel die letzten FCKW-Kälteanlagen ersetzt.

Diagramm zu Kälteanlagen


CHART - CO2-Kälteanlagen in den Migros-Filialen