Jeder Tropfen zählt
Selbst in der regenreichen Schweiz lohnt es sich, Wasser zu sparen. Die Migros trifft daher seit vielen Jahren Massnahmen, um die wertvolle Ressource zu schonen. Im vergangenen Jahr überprüfte die Detailhändlerin zudem importierte Produkte auf ihren Wasserverbrauch.
Unser Land verfügt über ein feuchtes Klima und dementsprechend grosse Trinkwasservorräte. Dennoch nutzt die Migros wie andere Ressourcen auch das «blaue Gold» möglichst effizient und setzt jedes Jahr zahlreiche wassersparende Massnahmen um. Seit 1990 ist der gesamte Wasserverbrauch um 50% gesunken. Wasser bezieht die Migros fast ausschliesslich aus der kommunalen Trinkwasserversorgung. Die Mineralwasserherstellerin Aproz sowie die Betriebszentrale der Genossenschaft Migros Aare nutzen Quellwasser.
Importierte Produkte analysiert
Während in der Schweiz, wo die allermeisten Migros-Produkte hergestellt werden, kein Wassermangel droht, sieht es in südlichen Anbau- und Produktionsländern kritischer aus. Die Migros hat die Situation im vergangenen Jahr analysiert und festgestellt, dass sie über den Import von Produkten aus wasserarmen Gebieten wie Südspanien, Marokko, Ägypten, Kenia und dem Nahen Osten mit Wasserknappheit konfrontiert ist. Dies betrifft insbesondere pflanzliche Rohstoffe wie Früchte und Gemüse, Baumwolle und Blumen. Zwar hat die Migros keinen dringenden Handlungsbedarf erkannt, dennoch will sie sich im Rahmen des GlobalGAP sowie anderer Programme für internationale Standards im Wasserbereich einsetzen und diese, sobald sie vorliegen, anwenden. Ziel ist es, bis im Jahr 2014 nur noch Produkte aus Gebieten zu verkaufen, in denen die Wasservorräte effizient genutzt werden und die Technik dem neusten Stand entspricht.
Wasserhahn zugedreht
Innerhalb der Migros sind die Industriebetriebe die grössten Wasserverbraucher. In den letzten Jahren lag der Verbrauch konstant etwa bei 5.8 Millionen Kubikmetern pro Jahr, obwohl die Produktion zunahm. Um weitere Einsparungen zu erzielen, setzen die Betriebe laufend zusätzliche Massnahmen um. So optimierten zum Beispiel Midor und Bina 2011 den Betrieb ihrer Waschanlagen, um Wasser zu sparen. Auch die Betriebszentralen können ihren Wasserverbrauch dank vielzähligen Massnahmen kontinuierlich senken. Seit 2007 hat dieser um 32% auf 320'000 Kubikmeter abgenommen. Bei den Filialen der Migros Genossenschaften ging in dieser Zeit der Wasserverbrauch um 21% auf 1.2 Mio. Kubikmeter zurück. Ihr Augenmerk gilt dem Warmwasser, um Energie zu sparen. Dennoch optimieren auch Filialen laufend ihren Wasserverbrauch, so etwa, indem sie wasserlose Urinale einbauen.
Diagramme zu Wasserverbrauch
Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie
1 Ertrag Detailhandel Migros (Migros-Genossenschaften, MGB, Industrie- und Logistikbetriebe)
Abwasser korrekt behandelt
In der Schweiz sind nahezu 100% der Haushalte sowie sämtliche industriellen Betriebe an der Kanalisation angeschlossen und damit auch an einer Kläranlage. Dementsprechend gelangt auch das von der Migros verbrauchte Wasser in die öffentlichen Abwasserreinigungsanlagen (ARA). Die Abwassermenge entspricht dabei in etwa der bezogenen Wassermenge: Der genossenschaftliche Detailhandel und die Industriebetriebe entsorgten 2011 insgesamt rund 6.2 Mio. Kubikmeter Abwasser.
Für industrielle Abwässer gelten besondere gesetzliche Vorschriften: Industriebetriebe dürfen ihr Abwasser nur in die öffentliche ARA einleiten, wenn vorgegebene Einleitwerte bezüglich der Wasserqualität nicht überschritten werden. Die Abwässer des Milchverarbeitungsbetriebs ELSA beispielsweise gelangen deshalb über Rückhaltebecken und Abwasservorbehandlung in die öffentliche Kläranlage. Sauberes Wasser wie Regenwasser hingegen wird von den Betrieben und Filialen so weit wie möglich von der Kanalisation ferngehalten, um die Kläranlage zu entlasten. Das Wasser wird versickert oder gelangt direkt in offene Gewässer.