Drehen an der Energiesparschraube
Die Migros ist und bleibt Schweizermeisterin bei der Umsetzung des Minergie-Standards für energieeffiziente Bauten. Aber auch beim Betrieb setzt die Detailhändlerin Meilensteine.
Mit 79 zertifizierten Minergie-Gebäuden und einer Gesamtfläche von 790‘000 Quadratmetern ist die Migros Schweizermeisterin bei der Umsetzung dieses Energieeffizienzstandards. Neben 27 Migros-Supermärkten sind 52 weitere Gebäude (Bürogebäude und Wohnbauten der Migros-Pensionskasse sowie Migrol-Tankstellen-Shops) mit dem Label ausgezeichnet. Merkmale der Minergie-Supermärkte sind hochisolierende Gebäudehüllen, kontrollierte Lüftungssysteme, stromsparende Beleuchtung und – im Lebensmittelverkauf besonders wichtig – sparsame Kälteanlagen. 2011 entschied Migrol, künftig alle migrolino Tankstellen-Shops ausschliesslich im Minergie-Standard zu bauen.
LED-Beleuchtung in den Filialen etabliert
Im Jahr 2006 hatte die Migros den weltweit ersten Supermarkt eröffnet, der im Verkaufsraum vollkommen mit LED-Leuchten ausgestattet ist. 2010 weihte die Detailhändlerin in Pfungen (ZH) den schweizweit ersten Supermarkt ein, der nicht nur im Laden, sondern komplett mit LED-Leuchten ausgestattet ist: in Technikräumen und Garderoben, bei der Anlieferung bis hin zur Parkplatzbeleuchtung. Die Ladenbeleuchtung kommt damit erstmals mit unter zehn Watt elektrischer Leistung pro Quadratmeter aus. Ältere Migros Filialen liegen zwischen 16 und 35 Watt, wobei auch diese Werte unter dem Branchenschnitt liegen. Leuchtdioden (LED) wandeln Strom höchst effizient um, insbesondere bei tiefen Temperaturen. Aufgrund ihrer geringen Infrarot- und UV-Strahlung bleiben Lebensmittel länger frisch. Dutzende Filialen haben ihre Kühlmöbel oder ausgewählte Bereiche bereits mit LED-Beleuchtung versehen, und die Migros plant weitere Umrüstungen.
Glastüren bei Pluskühlmöbeln installiert
In einem Supermarkt gehen rund die Hälfte des Stromverbrauchs auf Kosten des Betriebs der Tiefkühl- und Pluskühlmöbel. Mit modernster Kältetechnik lässt sich dieser Stromverbrauch teilweise massiv reduzieren. Tiefkühlmöbel verfügen in der Regel über Glastüren oder Glasschiebeabdeckungen.
Pluskühlmöbel – also jene Regale, die auf Kühlschranktemperatur arbeiten – werden in der Schweiz während der Öffnungszeiten selten abgedeckt. Als erste Detailhändlerin begann die Migros 2009, auch Pluskühlmöbel mit Glastüren auszustatten. Dank der Unterstützung durch ProKilowatt, dem nationalen Förderprogramm für Energieeffizienz vom Bundesamt für Energie, konnte die Migros 2011 den erfolgreichen Versuch auf alle Genossenschaften ausweiten. In der Zwischenzeit verfügen rund 50 Filialen über verglaste Pluskühlmöbel. Dadurch verringerte sich der Stromverbrauch der umgerüsteten Kühlmöbel in den einzelnen Filialen um bis zu 45%. Aufgrund dieses enormen Sparpotenzials akzeptieren die Kundinnen und Kunden die Glastüren, obwohl diese den Einkauf in Spitzenzeiten etwas umständlicher machen.