Genossenschaftlicher Detailhandel,
inkl. Freizeitanlagen

Die zehn Migros-Genossenschaften haben ihren Kundinnen und Kunden 2011 erneut über CHF 600 Mio. an Preisnachlässen weitergegeben, was zu einer durchschnittlichen Negativteuerung von –3.9% führte. Der Umsatz belief sich auf CHF 14.7 Mrd. (–3.3%). Kundenfrequenzen und Volumen der verkauften Produkte waren wiederum höher als im Vorjahr.

Das Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekten (EBIT) lag mit
CHF 427.9 Mio unter dem Vorjahreswert von CHF 501.6 Mio. (
14.7%).

in Mio. CHF20112010Veränderung in %
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen   
– Genossenschaften inkl. Ausland14'661.915'164.2–3.3
– MGB5'222.75'364.4–2.6
– Logistik330.7329.00.5
– Andere Unternehmen165.3128.129.0
Total Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen20'380.620'985.7–2.9
Andere betriebliche Erträge172.6162.16.5
Eliminationen–5'246.8–5'464.6–4.0
Total Ertrag15'306.415'683.2–2.4
    
Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT)427.9501.6–14.7
    
Segmentaktiven9'087.68'863.1 
    
Investitionen in langfristiges Vermögen758.81'039.5 
    
Mitarbeitende59'19059'057 

 

Vertriebsnetz

Vertriebsnetz Genossenschaftlicher Detailhandel
 

 Anzahl Standorte 2011Anzahl Standorte 2010Verkaufs-
fläche (m2) 2011
Verkaufs-fläche (m2) 2010
M-VERTRIEBSSTANDORTE SCHWEIZ    
Migros-Standorte    
M297291225'042214'364
MM214213501'973493'526
MMM3939322'454325'621
TOTAL5505431'049'4691'033'511
MParcs/Fachmarktcenter/Obi4644269'392248'815
Spezialläden (Fundgruben usw.)231912'5339'875
TOTAL6963281'925258'690
Eigenständige Restaurants441'0031'003
TOTAL STANDORTE6236101'332'3971'293'204
     
M-VERTRIEBSLINIEN SCHWEIZ    
Supermärkte    
M, MM und MMM550543856'731847'189
Übrige Supermärkte1141016'37612'553
TOTAL SUPERMÄRKTE564553873'107859'742
Fachmärkte    
Do It+Garden5250108'589107'793
Micasa292875'55363'447
sportXX575365'72961'492
m-electronics686533'61332'109
Obi-Baumarkt/Garten111086'75481'295
TOTAL FACHMÄRKTE217206370'238346'136
Migros-Gastronomie    
M-Restaurants eigenständig441'0031'003
M-Restaurants integriert18518588'04986'323
TOTAL RESTAURANTS18918989'05287'326
     
M-VERTRIEBSSTANDORTE AUSLAND    
Frankreich (Migros France)    
MMM229'94710'069
MM111'3171'317
Deutschland (GM Basel)    
MM5410'1638'931
TOTAL AUSLAND8721'42720'317
     
GROSSHANDEL GENOSSENSCHAFTEN UND DIVERSE    
Migros Partner7175  
VOI138  
     
FREIZEIT UND STIFTUNGEN    
Fitness-/Wellnessparks24440  
Aquaparks33  
Sportparks33  
Golfparks66  
Stiftungen «Park im Grünen»44  


1 In MParcs oder Fachmarktcenter integriert

2 Inkl. Tochtergesellschaften (Activ Fitness, FlowerPower, One TC)



Euroschwäche und tiefere Preise
Der Detailhandel wurde im Berichtsjahr vor allem durch die Euroschwäche geprägt, die den Einkaufstourismus massiv verstärkte. Insbesondere die grenznahen Migros-Genossenschaften bekamen ihn durch Umsatzeinbussen zu spüren. Gleichzeitig wurden 2011 die Preise von über 6250 Artikeln des täglichen Bedarfs dauerhaft gesenkt. Aufgrund des schwachen Euros konnten mit ausländischen Lieferanten bessere Beschaffungskonditionen ausgehandelt und die Währungsgewinne in Form von tieferen Preisen auf über 1000 Markenartikeln an die Konsumenten weitergegeben werden.

Die Preissenkungen von insgesamt CHF 600 Mio. führten zu einer durchschnittlichen Minusteuerung von –3.9%. Die grössten Reduktionen wurden mit 9.8% im Bereich Früchte und Gemüse vorgenommen. In den Fachmärkten wurden die Preise im Schnitt um 4.4% reduziert, bei Melectronics waren es 6.4%.
 
Umsatzwachstum dank mehr Kunden und mehr Verkaufsstellen
Der Umsatz der zehn Genossenschaften belief sich in der Schweiz auf CHF 14.5 Mrd., was gegenüber 2010 einen Rückgang um CHF 505 Mio. oder –3.4% bedeutet. Berücksichtigt man jedoch die Minusteuerung, entspricht dies einem realen Umsatzwachstum von 0.5%. Volumenmässig hat die Migros somit auch 2011 mehr als im Vorjahr verkauft. Zudem konnte die Kundenfrequenz gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht werden (+0.2%).

Das Verkaufsnetz der Migros umfasste per Ende letzten Jahres 623 Standorte, 13 mehr als 2010. Die Verkaufsfläche nahm im Super-/Verbrauchermarkt, in den Fachmärkten und in der Gastronomie insgesamt um 39‘193 m2 (+3.0%) auf 1‘332‘397 m2 zu (Vorjahr 1‘293‘204 m2). Bei den Neueröffnungen sind insbesondere das Panorama-Center Thun mit dem OBI-Baumarkt, das Zürisee-Center in Wädenswil und das Rossfeld-Center in Sierre zu nennen.

Nachhaltigkeit konsequent weiterverfolgt
Die Produkte mit sozialem und ökologischem Mehrwert wurden 2011 von den Kunden sehr geschätzt. Entsprechend stieg der Umsatz aller nachhaltigen Labels um 6.5%. Mit knapp 7% ist die Nachfrage nach Bio-Produkten überdurchschnittlich gewachsen. Der Umsatz der Label-Produkte macht CHF 2.3 Mrd. aus (15.8% des ganzen Sortiments). Mengenmässig belief sich die Steigerung gegenüber dem Vorjahr auf 10%, was zu einem weiteren Ausbau der Marktanteile führte. Um über 69% erhöhte sich der Umsatz mit Produkten, die das Label Migros Bio Cotton tragen. Der Umsatz mit MSC-Produkten (nachhaltiger Fischfang) stieg um 16.5%.

Erfreulich ist zudem, dass bis Ende 2011 bereits über 90% des gesamten Kaffee-Sortiments auf «UTZ»-zertifizierte Produkte umgestellt werden konnte. Für ihr Engagement gemäss den internationalen Standardkriterien «UTZ Certified» hat die Migros von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Waadt (HEIG-VD) 2011 den Schweizer Ethikpreis erhalten.

Das gemeinsame Engagement der Migros und IP-Suisse für Mensch, Tier und Natur führte 2011 zur Lancierung der Wiesenmilch. Diese stammt von Kühen, die fast ausschliesslich betriebseigenes Wiesenfutter und kaum Kraftfutter bekommen.

Im Dialog mit Genossenschaftern und Kunden
Über 250 000 Genossenschafter und Kunden profitierten im Berichtsjahr von «Green Gourmet», einem Kochbuch für alle, die gerne saisonal, gesund und nachhaltig kochen und essen. Das Kochbuch entstand in Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation WWF, mit der die Migros eine strategische Partnerschaft pflegt. Es wird neu auch als Basiskochbuch in den Migros-Klubschulen verwendet.

Neu veröffentlicht die Migros auf der Kunden-Plattform migipedia.ch seit letztem Jahr die Klimabilanz von rund 500 Produkten. Diese bildet den gesamten Lebenszyklus eines Artikels ab. Daraus wird ersichtlich, wie viel Treibhausgas das Produkt verursacht und wie viel Prozent bei der Herstellung, der Distribution (Transport und Logistik), der Nutzung und der Entsorgung anfallen.

Nanos bewegten die Schweiz
Die Nanomania, eine Promotionsaktion mit bunten Figürchen, löste 2011 einen Hype aus. Mit den Nanos wurde gespielt, gebastelt und in Tauschbörsen gehandelt. Facebook-User tauschten sie rege aus und auch auf Twitter und Youtube sowie in Blogs und praktisch allen Medien waren sie omnipräsent.

Community entwickelt neue Migros-Produkte
Die 2010 lancierte Community-Plattform www.migipedia.ch wurde im vergangenen Jahr konsequent weiterentwickelt, indem die Kunden aufgefordert wurden, Ideen für neue Produkte zu entwickeln, die zusammen mit der Migros-Industrie teilweise umgesetzt und erfolgreich im Markt lanciert wurden.

Ziele und Ausblick
Die Migros rechnet mit einer weiterhin gedämpften Konsumentenstimmung und geht für den Detailhandel im laufenden Jahr von vergleichbaren Umsätzen wie 2011 aus. Tendenziell dürften sich sowohl im Internetmarkt als auch im stationären Handel der Preiskampf und der Kampf um Marktanteile weiter verschärfen. Das Unternehmen wird auch 2012 Effizienzgewinne und tiefere Beschaffungskosten konsequent in Form von günstigeren Preisen weitergeben, die Verbindung von stationärem und digitalem Handel ausbauen, mit neuen Dienstleistungen überraschen und gleichzeitig das soziale und ökologische Engagement ausweiten. Damit wird die Migros ihren Kunden auch in Zukunft das beste Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten können.

Diagramme zu den zehn Genossenschaften

Freizeitanlagen – mehr Lebensqualität für alle

In einer hektischen Welt braucht der Mensch Orte der Entspannung, wo er sich um Körper und Geist kümmern kann. Mit ihren Freizeitanlagen kommt die Migros diesem Bedürfnis seit den 1970er-Jahren nach – und hat sich damit bereits lange vor dem Wellness-Trend der 1990er-Jahre als Leaderin im Freizeitmarkt etabliert. Für mehr Lebensqualität für alle.

Migros Fitness-, Wellness- und Aquaparks: mehr Gesundheit und Wohlbefinden
Die Migros ist die grösste Anbieterin im Schweizer Fitness- und Wellnessmarkt. Ihren 47 Anlagen gemeinsam ist die abwechslungsreiche Kombination aus Fitness-, Wellness- und Kursangeboten. Die «Intercity-Card» erlaubt den Eintritt in alle Fitness-, Wellness- und Aquaparks der Migros. Mit dem «Generalabo für mehr Bewegung und Gesundheit» kann nun in 47 Anlagen trainiert werden.

Im Oktober 2011 publizierten die Migros Fitnessparks den Ratgeber «Mehr vom Leben». Dieser beruht auf der in den Migros Fitnessparks von 2007 bis 2010 durchgeführten Gesundheitspräventionskampagne «go» und präsentiert wissenschaftlich fundierte Strategien rund um Bewegung, Entspannung, Ernährung und Körpermanagement.

Als Premiumanbieterin für Fitness- und Wellnessanlagen expandiert die Genossenschaft Migros Zürich nach Deutschland. In einem ersten Schritt bis 2014 sollen acht Anlagen unter dem Markennamen «Elements» im süddeutschen Raum in Betrieb genommen werden. Zur Umsetzung dieser Expansion wurde die Migros Freizeit Deutschland GmbH mit Sitz in München gegründet.

Migros Golfparks: die meisten Löcher der Schweiz
183 Löcher – die Migros ist ebenfalls die grösste Anbieterin von öffentlichem Golf in der Schweiz. Unter dem Motto «Golf für alle» betreibt sie sechs Golfparks und zwei Golfcampus. 10 000 Golferinnen und Golfer besitzen die ASG GolfCard Migros, das sind 1900 Aktive mehr als im Vorjahr.

Im Juli 2011 fand zum dritten Mal die Migros Golftrophy statt, das grösste Golfturnier der Schweiz. Diesmal stand der Teamgedanke im Vordergrund: Es wurde nicht der beste Spieler, sondern das beste «Flight» ausgezeichnet. Der erste Grouponing-Event der Migros Golfparks war rasch ausverkauft und der angebotene Schnupperkurs ein grosser Erfolg beim Publikum.

Im Rahmen des neuen Sponsoringkonzepts konnten neben den bestehenden sechs Premium-Partnern 2011 weitere Sponsoren für die Golfparks gewonnen werden: Jaguar Land Rover Schweiz AG, Scout 24 Schweiz AG und Cornèr Bank AG.