Genossenschaftlicher Detailhandel
Die zehn Migros-Genossenschaften haben 2012 einen Umsatz von
CHF 14.524 Mrd. erwirtschaftet. CHF 204 Mio. wurden in Preisnachlässe investiert, was einer durchschnittlichen Negativteuerung von 1.4% entspricht.
Der Detailhandel wurde ein weiteres Jahr in Folge durch die Euroschwäche und den daraus folgenden Einkaufstourismus geprägt. Insbesondere die grenznahen Migros-Genossenschaften erfuhren Umsatzeinbussen. Gleichzeitig wurden 2012 die Preise auf über 2000 Artikeln dauerhaft gesenkt. Dank des schwachen Euros verbesserten sich die Beschaffungskonditionen im Ausland. Die daraus resultierenden Währungsgewinne wurden in Form von tieferen Preisen an die Konsumenten weitergegeben.
Die Preissenkungen von insgesamt CHF 204 Mio. führten zu einer durchschnittlichen Minusteuerung von 1.4%. Die grössten Reduktionen wurden in den beiden Fachmärkten Melectronics (–6.4%) und Micasa (–4.9%) vorgenommen.
in Mio. CHF | 2012 | 2011 | Veränderung in % |
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen | |||
– Genossenschaften inkl. Ausland | 14'524.0 | 14'661.9 | –0.9 1 |
– MGB | 5'147.5 | 5'222.7 | –1.4 |
– Logistik | 334.4 | 330.7 | 1.1 |
– Andere Unternehmen | 185.4 | 165.3 | 12.2 |
Total Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen | 20'191.3 | 20'380.6 | –0.9 |
Andere betriebliche Erträge | 156.0 | 172.6 | –9.6 |
Eliminationen | –5'117.3 | –5'246.8 | –2.5 |
Total Ertrag | 15'230.0 | 15'306.4 | –0.5 |
Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT) | 565.5 | 427.9 | 32.2 |
Segmentaktiven | 9'209.0 | 9'087.6 | |
Investitionen in langfristiges Vermögen | 859.2 | 758.8 | |
Mitarbeitende | 58'833 | 59'190 |
1 Bereinigter Umsatzrückgang nominal –0.4% infolge Sondereffekt Grosshandelsgeschäft (Verschiebung von GM Zürich zu migrolino).
Vertriebsnetz
Vertriebsnetz Genossenschaftlicher Detailhandel
Anzahl Standorte 2012 | Anzahl Standorte 2011 | Verkaufs- fläche (m2) 2012 | Verkaufs-fläche (m2) 2011 | |
M-VERTRIEBSSTANDORTE SCHWEIZ | ||||
Migros-Standorte | ||||
M | 305 | 297 | 237'758 | 225'042 |
MM | 211 | 214 | 497'621 | 501'973 |
MMM | 40 | 39 | 325'294 | 322'454 |
TOTAL | 556 | 550 | 1'060'673 | 1'049'469 |
MParcs/Fachmarktcenter/Obi | 46 | 46 | 270'231 | 269'392 |
Spezialläden (Fundgruben usw.) | 24 | 23 | 12'313 | 12'533 |
TOTAL | 70 | 69 | 282'544 | 281'925 |
Eigenständige Restaurants | 5 | 4 | 1'521 | 1'003 |
TOTAL STANDORTE | 631 | 623 | 1'344'738 | 1'332'397 |
M-VERTRIEBSLINIEN SCHWEIZ | ||||
Supermärkte | ||||
M, MM und MMM | 556 | 550 | 866'450 | 856'731 |
Übrige Supermärkte1 | 13 | 14 | 17'818 | 16'376 |
TOTAL SUPERMÄRKTE | 569 | 564 | 884'268 | 873'107 |
Fachmärkte | ||||
Do It+Garden | 52 | 52 | 105'692 | 108'589 |
Micasa | 29 | 29 | 77'875 | 75'553 |
SportXX | 57 | 57 | 65'099 | 65'729 |
Melectronics | 72 | 68 | 34'694 | 33'613 |
Obi-Baumarkt/Garten | 11 | 11 | 86'762 | 86'754 |
TOTAL FACHMÄRKTE | 221 | 217 | 370'122 | 370'238 |
Migros-Gastronomie | ||||
M-Restaurants eigenständig | 5 | 4 | 1'521 | 1'003 |
M-Restaurants integriert | 186 | 185 | 88'827 | 88'049 |
TOTAL RESTAURANTS | 191 | 189 | 90'348 | 89'052 |
M-VERTRIEBSSTANDORTE AUSLAND | ||||
Frankreich (Migros France) | ||||
MMM | 2 | 2 | 9'947 | 9'947 |
MM | 1 | 1 | 1'317 | 1'317 |
Deutschland (GM Basel) | ||||
MM | 4 | 5 | 8'445 | 10'163 |
TOTAL AUSLAND | 7 | 8 | 19'709 | 21'427 |
GROSSHANDEL GENOSSENSCHAFTEN UND DIVERSE | ||||
Migros Partner | 69 | 71 | ||
VOI | 16 | 13 | ||
FREIZEIT UND STIFTUNGEN | ||||
Fitness-/Wellnessparks2 | 50 | 44 | ||
Aquaparks | 3 | 3 | ||
Sportparks | 3 | 3 | ||
Golfparks | 8 | 8 | ||
Stiftungen «Park im Grünen» | 4 | 4 |
1 In MParcs oder Fachmarktcenter integriert.
2 Inkl. Tochtergesellschaften (Activ Fitness, FlowerPower, One TC, MFIT).
Umsatz real gewachsen
Der Umsatz der zehn Genossenschaften belief sich in der Schweiz auf CHF 14.322 Mrd. und im Ausland auf CHF 202 Mio., was zu einem Gesamttotal von CHF 14.524 Mrd. führt. Bereinigt um einen Sondereffekt im Grosshandel (Verschiebung von 78.4 Mio. Franken von der Genossenschaft Migros Zürich zu Migrolino), ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 0.4% zurück. Wird hingegen die Minusteuerung von 1.4% berücksichtigt, konnten die Migros-Genossenschaften ihre Umsätze um 1% steigern. Volumenmässig hat die Migros 2012 damit mehr als im Vorjahr verkauft.
Das Verkaufsnetz der Migros umfasste per Ende letzten Jahres 631 Standorte, acht mehr als im Vorjahr. Die Verkaufsfläche für die Super-/Verbrauchermärkte, Fachmärkte und Gastronomie vergrösserte sich dadurch um 12'341 m2 auf 1'344'738 m2; das entspricht einem Zuwachs von 0.9%. Im Zentrum der Weiterentwicklung des Verkaufsnetzes stand die Verbesserung der Nahversorgung durch die Migros.
Starker Kaffee, starke Eigenmarken
Ein Highlight aus dem Migros-Sortiment war 2012 die Innovation Café Royal. Die mit den aktuellen Nespresso-Maschinen kompatiblen Kapseln gab es zum Start in fünf Geschmacksrichtungen. Aus einem vom Kassensturz organisierten Blindtest mit 130 Besucherinnen und Besuchern des Glattzentrums ging der Café Royal Espresso als Sieger vor dem Nespresso-Produkt Arpeggio hervor.
Neben Café Royal waren insbesondere das Label «Aus der Region. Für die Region.» und die Eigenmarke Farmer sowie Bifidus erfolgreich.
Nachhaltigkeits-Programm für die Generation von morgen
2012 lancierte die Migros mit «Generation M» ein Nachhaltigkeits-Programm mit fast fünfzig verbindlichen Versprechen und konkreten Projekten für die Generation von morgen. Das Unternehmen verpflichtet sich dadurch langfristig, die Umwelt zu schützen, den nachhaltigen Konsum zu fördern, gegenüber Gesellschaft und Mitarbeitenden sozial und vorbildlich zu handeln und sich für einen gesunden Lebensstil einzusetzen.
Im Rahmen von Generation M hat die Migros im Berichtsjahr ihr Sortiment an nachhaltigen Produkten weiter vergrössert. Ein starkes Umsatzwachstum verzeichneten insbesondere die Labels Migros Bio (+9.0%), FSC (+18.9%), MSC (+12.2%) und Topten (+35.8%). Zudem wurde damit begonnen, nach Kaffee auch Kakao und Tee aus sozial- und umweltverträglichem Anbau zertifiziert nach UTZ Certified zu beziehen. Ende 2012 waren in der Migros 62% der Tafelschokoladen von Chocolat Frey UTZ-zertifiziert.
Subito für schnelleres und bequemeres Einkaufen
Mit Subito wurde in verschiedenen Filialen der Migros ein Self-Scanning und Self-Checkout-System eingeführt. Damit kommt das Unternehmen einem wachsenden Bedürfnis der Kunden entgegen, die bei grösseren Einkäufen die Produkte nicht mehrmals in die Hände nehmen müssen und bei einem kleinen Einkauf weniger Zeit an der Kasse verlieren.
Familienclub
Unter dem Namen «Famigros» lancierte die Migros 2012 einen Familien-Club. Dieser verfolgt das Ziel, Eltern in allen Lebensphasen zu begleiten. Mitglieder profitieren von Informationen, Tipps, Checklisten, Rezepten und vielen Vorteilen. Die Gründungsfeier fand im Europa-Park in Rust statt, der für einen Tag ausschliesslich den Mitgliedern des Clubs zur Verfügung stand. Insgesamt wurden 24'000 Gratiseintritte verlost.
Animanca
Das Sammelfieber, das 2010 durch die Murmelmania ausgelöst wurde, ging 2012 weiter. Mit «Animanca – Entdecke» bot die Migros den Kundinnen und Kunden verschiedene Aktivitäten und Promotionen verteilt über das ganze Jahr.
Ziele und Ausblick
Die Migros rechnet 2013 mit einem Umsatzplus von 1 bis 2%. Sie geht davon aus, dass beim Einkaufstourismus die Talsohle erreicht ist. Effizienzgewinne und tiefere Beschaffungskosten werden weiterhin konsequent in Form von günstigeren Preisen weitergegeben. Im laufenden Jahr werden jedoch in verschiedenen Rohstoffmärkten die Preise steigen, was sich auf die Verkaufspreise auswirken wird. Die Migros wird weiterhin alles unternehmen, um ihren Kundinnen und Kunden auch in Zukunft das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Gleichzeitig verspricht sie, ihr soziales und ökologisches Engagement auszuweiten.