2020 im Detail
Portfoliobereinigungen beeinflussen das finanzielle Ergebnis
Das Ergebnis vor Finanzerfolg und Ertragssteuern (EBIT) betrug CHF 1.866 Mrd. Vor Portfolioanpassungen und bereinigt um die Auswirkungen der per 01.01.2020 in Kraft getretenen Rechnungslegungsverordnung der FINMA (RelV-FINMA) bei der Migros Bank resultierte ein Betriebsgewinn auf Stufe EBIT von CHF 718 Mio. (+4.7%). Das Ergebnis wurde unter anderem belastet durch die Verluste von Globus (bis zum Verkaufszeitpunkt im Frühling) und der Hotelplan Gruppe. Der Gruppengewinn betrug CHF 1.757 Mrd. bzw. vor Portfoliobereinigung CHF 555 Mio. Mit diesen Mitteln kann die Migros das Einkaufserlebnis für ihre Kundinnen und Kunden weiter steigern und sich flexibel auf die veränderte Marktsituation ausrichten.
Der Detailumsatz aller Migros-Unternehmen, die an die Endverbraucher liefern, nahm um 2.6% auf CHF 24.379 Mrd. zu. Bereinigt um die Verkäufe von Globus und Depot resultierte ein Detailumsatz von CHF 24.195 Mrd., was einem Zuwachs von 7.3% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Im Genossenschaftlichen Detailhandel wurde ein konsolidierter Umsatz von CHF 17.736 Mrd. (+5.0%) erwirtschaftet. Darin enthalten ist auch Migros Online mit einem Umsatz von CHF 266 Mio. (+40.0%). Die zehn Genossenschaften und ihre Tochtergesellschaften erwirtschafteten im Inland einen Umsatz von CHF 15.062 Mrd. (+2.5%). Im Ausland resultierte ein Wachstum von 9.5% auf CHF 1.498 Mrd. Im Inland erhöhten die Genossenschaften den Marktanteil um 0.7 Prozentpunkte auf 15.9%. Während die Gastronomie, die Klubschulen sowie Freizeit- und Fitnessanlagen Umsatzrückgänge hinnehmen mussten, verzeichneten die Super- und Verbrauchermärkte einen deutlichen Zuwachs. Sie erzielten im Inland einen Umsatz von CHF 12.455 Mrd. (+7.4%). Der Umsatz mit biologischen Lebensmitteln stieg um 15.6%. Bei Produkten mit ökologischem oder sozialem Mehrwert wurde ein Wachstum von 7.4% erzielt.
Im Bereich Gesundheit baute die Medbase Gruppe die Geschäftsfelder Medizin und Pharmazie aus. Mit der Übernahme von zahnarztzentrum.ch erschloss sie zudem den Bereich Zahnmedizin. Der Umsatz betrug CHF 380 Mio. (+68.4%). Mit der Lancierung von MiSENSO stieg die Migros im Berichtsjahr in den Bereich Optik und Hörgeräteakustik ein und ergänzte damit ihr Gesundheitsportfolio.
Handel
Das Strategische Geschäftsfeld Handel erzielte bereinigt um die Verkäufe von Globus, Swisstherm, Depot und m-way eine Umsatzsteigerung von 14.3% auf CHF 7.538 Mrd. (ohne Bereinigung -1.3%). Neben dem starken Wachstum von Digitec Galaxus (im Inland +56.4% auf CHF 1.699 Mrd.) entwickelte sich insbesondere Denner äusserst positiv (+15.7% auf CHF 3.762 Mrd.). Der Convenience-Anbieter Migrolino wuchs ebenfalls erfolgreich (+20.8% auf CHF 716 Mio.).
Migros-Industrie
Die Migros-Industrie spürte die pandemiebedingten Auswirkungen im Drittgeschäft und in Auslandmärkten wie den USA und Grossbritannien. Mit einem starken Wachstum in den Migros-Kanälen vermochte sie diese jedoch zu kompensieren. Es resultierte ein Umsatzplus von 1.8% auf CHF 5.975 Mrd.
Hotelplan Gruppe
Das Strategische Geschäftsfeld Reisen verzeichnete wegen der massiven Reiseeinschränkungen aufgrund der Pandemie das schlechteste Ergebnis der Geschichte. Der Reisekonzern erzielte einen Nettoumsatz von CHF 732 Mio. (-38.4%). Auf vergleichbarer Basis, d.h. mit dem 2019 akquirierten Unternehmen vtours, beträgt der Umsatzrückgang -57%. Die Passagierzahlen sanken um 28.2% (inklusive vtours um -50.8%).
Migros Bank
Im anspruchsvollen Umfeld der Pandemie konnte die Migros Bank ihr Geschäftsvolumen deutlich steigern. Die Kundeneinlagen stiegen um 7.2% auf CHF 38.0 Mrd. Das Hypothekarvolumen verzeichnete ein Plus von 4.5%. Erfreulich entwickelten sich auch das Anlage- und das Firmenkundengeschäft. Aufgrund des negativen Zinsumfeldes und Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken sank der Gewinn um 16.3% auf CHF 193 Mio.
Die Migros als Arbeitgeberin
2020 beschäftigte die Migros-Gruppe 99’155 (2019: 106'119) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die Veräusserungen aufgrund der Portfoliobereinigung zurückzuführen, welche zu einem Minus von rund 8’000 Mitarbeitenden führte. Gleichzeitig hat die Migros in der Schweiz Arbeitsplätze geschaffen, davon über 1’200 im Online-Handel und im Bereich Gesundheit. Die Migros bleibt damit die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz.
Ausblick
Die Covid-19-Pandemie wird auch das Geschäftsjahr 2021 massgeblich prägen. Wir sind überzeugt, dass die Migros-Gruppe ihre Position in den strategischen Wachstumsfeldern weiter stärken und Marktanteile hinzugewinnen kann. Sie bleibt für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine verlässliche Arbeitgeberin und nimmt ihre Verantwortung zur Versorgung der Schweizer Bevölkerung weiterhin mit hoher Zuverlässigkeit und grossem Engagement wahr. Die Migros-Gruppe ist für die Entwicklungen der Zukunft gut gerüstet und stark aufgestellt.