Operative Ergebnisse
Das operative Ergebnis (EBIT) der Migros-Gruppe von CHF 1.866 Mrd. liegt um CHF 1.665 Mrd. (+827.7%) über dem Vorjahreswert.
Im Teilbereich Handels- und Industriegeschäft erhöhte sich das Ergebnis um CHF 1.746 Mrd. auf CHF 1.633 Mrd. (+1'546.2%).
Im Finanzdienstleistungsgeschäft verringerte sich das operative Ergebnis um CHF 80 Mio. auf CHF 234 Mio. (–25.6%).
Operatives Ergebnis des Handels- und Industriegeschäftes
Rekordergebnis aufgrund von Veräusserungsgewinnen
Das operative Ergebnis im Handels- und Industriegeschäft hat sich im 2020 im Vergleich zum Vorjahr stark verbessert. Dies aufgrund der konsequent umgesetzten Portfoliobereinigung und der realisierten Gewinne von CHF 1.251 Mrd. aus dem Verkauf von Globus und des Geschäftsbetriebes Einkaufszentrum Glatt samt Liegenschaften (Segment Genossenschaftlicher Detailhandel). Der realisierte Gewinn bei Globus von rund CHF 700 Mio. ist hauptsächlich auf die mit der Verkaufs-transaktion verbundenen Immobilienverkäufe zurückzuführen, welche im Besitz des Migros-Genossenschafts-Bundes waren. Deshalb erfolgt der Ausweis im Segment Genossenschaftlicher Detailhandel. Im Segment Migros-Industrie sind die Abgangsverluste von Saviva, Labeye und OSG (Oberschwäbische Geflügel GmbH) von total CHF 49 Mio. enthalten. Insgesamt belaufen sich die realisierten Gewinne aus der Porfoliobereinigung auf CHF 1.202 Mrd. Im Vorjahr betrugen die Verluste durch den Verkauf der Depot-Gruppe und m-way insgesamt CHF 485 Mio. (Segment Handel). Im Segment Handel belastet der operative Verlust von Globus bis zum Zeitpunkt des Verkaufs das Ergebnis. Das Segment Reisen erleidet aufgrund der Corona-Pandemie einen drastischen Verlust.
Die Entwicklung in den einzelnen Strategischen Geschäftsfeldern ist unterschiedlich. Der Online-Handel und die Omni-Channel-Präsenz (no-line commerce) gewinnen an Bedeutung, während das stationäre Geschäft zurückgeht. Disruptive Entwicklungen und die Digitalisierung beeinflussen den Geschäftsverlauf.
Der Bruttogewinn hat im Berichtsjahr um CHF 231 Mio. auf CHF 10.735 Mrd. (–2.1%) abgenommen. Die anderen betrieblichen Erträge erhöhten sich hauptsächlich aufgrund der Veräusserungen von Globus und des Geschäftsbetriebes Einkaufszentrum Glatt um CHF 1.125 Mrd. auf CHF 1.698 Mrd. (+ 196.2 %). Die Abnahme des Personalaufwandes um CHF 160 Mio. auf CHF 5.702 Mrd. (– 2.7 %) ist hauptsächlich mit der Veränderung des Konsolidierungskreises zu begründen. Es wurden Lohnerhöhungen in einer Bandbreite von 0.5% bis 0.9% gewährt. Die Abschreibungen reduzierten sich um CHF 40 Mio. auf CHF 1.463 Mrd. (–2.6%). Vor allem die Strategischen Geschäftsfelder Genossenschaftlicher Detailhandel sowie Migros-Industrie sind mit Wertminderungen belastet. Die Abnahme der anderen betrieblichen Aufwendungen um CHF 651 Mio. auf CHF 3.636 Mrd. (–15.2%) ist hauptsächlich durch den tieferen Verlust aus dem Verkauf von Beteiligungen und Geschäftsbetrieben sowie den reduzierten Miet- (Folge der Portfoliobereinigung) und Werbeaufwand begründet.
Im Handels- und Industriegeschäft resultiert dank der oben erwähnten Veräusserungen ein operativer Gewinn von insgesamt CHF 1.633 Mrd. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber Vorjahr um CHF 1.746 Mrd. (+1'546.2%).
Operatives Ergebnis des Finanzdienstleistungsgeschäftes
Im Finanzdienstleistungsgeschäft resultierte ein Ertrag aus Finanzdienstleistungen von CHF 758 Mio., während sich der Aufwand für Finanzdienstleistungen auf CHF 193 Mio. belief. Der Nettoerfolg aus dem Finanzdienstleistungsgeschäft verringerte sich v.a. aufgrund der höheren Wertminderungen (neue FINMA-Vorschriften für inhärente Ausfallrisiken auf nicht gefährdeten Forderungen sowie Bildung von Einzelwertberichtigungen für Covid-19 bedingte Firmenkreditausfälle) von CHF 633 Mio. auf CHF 565 Mio. (vgl. Anhang 7 der konsolidierten Jahresrechnung der Migros-Gruppe).
Während sich die Erträge aus Finanzdienstleistungen um CHF 10 Mio. verringerten, ergab sich bei den Aufwendungen und Wertberichtigungen aus Finanzdienstleistungen eine Zunahme von CHF 57 Mio. Die anderen betrieblichen Erträge fielen gegenüber Vorjahr um CHF 10 Mio. tiefer aus.
Der Ausbau der Kernaktivitäten führte zu einem Anstieg des Personalaufwands um CHF 10 Mio. auf CHF 199 Mio. sowie der anderen betrieblichen Aufwendungen um CHF 2 Mio. auf CHF 124 Mio. Die Abschreibungen fielen mit CHF 20 Mio. gegenüber Vorjahr um CHF 8 Mio. geringer aus.
In der Folge reduzierte sich das operative Ergebnis um CHF 80 Mio. auf CHF 234 Mio.