Industrie & Grosshandel
Die Migros-Industrie-Gruppe konnte in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ihre Marktstellung im In- und Ausland weiter ausbauen. Sie erzielte bei substanziell sinkenden Verkaufspreisen einen Umsatz von 5.186 Mrd. CHF (Vorjahr 5.099 Mrd. CHF), was einem Plus von 1.7% entspricht. Die Profitabilität stieg dank besseren Rahmenbedingungen auf den Beschaffungsmärkten und gezielten Kostensenkungsprogrammen deutlich (EBIT +17 % gegenüber Vorjahr). Ende 2009 beschäftigte die Migros-Industrie im Inland 9'956 Mitarbeitende (2008: 9'874) und bildete 396 Lehrlinge (Vorjahr 317) in mehr als 15 Berufen aus.
in Mio. CHF | 2009 | 2008 | Veränderung zu Vorjahr |
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen | 5'186.0 | 5'099.1 | 1.7 % |
Andere betriebliche Erträge | 37.8 | 38.5 | -1.8 % |
Eliminationen | -202.0 | -169.8 | 19.0 % |
Total Ertrag | 5'021.8 | 4'967.8 | 1.1 % |
Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT) | 218.1 | 186.5 | |
Segmentaktiven | 2'009.3 | 1'978.6 | |
Investitionen in langfristiges Vermögen | 150.7 | 193.9 | |
Mitarbeitende | 10'049 | 9'955 |
Marktstellung 2009 im In- und Ausland ausgebaut
Die Migros-Industrie-Gruppe konnte in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ihre Marktstellung im In- und Ausland weiter ausbauen. Sie erzielte bei substanziell sinkenden Verkaufspreisen einen Umsatz von 5.186 Mrd. CHF (Vorjahr 5.099 Mrd. CHF), was einem Plus von 1.7 % entspricht. Das Wachstum ist im Inland mit der Migros-Gruppe sowie mit Schweizer Drittkunden realisiert worden. Der Umsatz durch die Belieferung des Migros-Kanals stieg um 2.0 %, wobei sich Denner, LeShop sowie die Tankstellenshops überdurchschnittlich gut entwickelten. Das Geschäft mit Schweizer Drittkunden erhöhte sich um 2.5 %, dies vor allem dank dem weiteren Ausbau des Gastronomiegeschäftes. Das Exportgeschäft entwickelte sich in Lokalwährung auf Vorjahresniveau. Die Währungsverluste (EUR und GBP) und die Kaufzurückhaltung bei Premium-Produkten haben das Ergebnis massgeblich beeinflusst. Geografisch lag das Hauptgewicht des internationalen Geschäftes in den grossen europäischen Märkten wie Deutschland, England und Frankreich.
Qualität und Innovation dank Eigenständigkeit
Das Industriegeschäft ist ein Kernelement der Differenzierungsstrategie der Migros. Die Migros-Gruppe profitiert von den eigenständigen, hochwertigen, innovativen und preiswerten Produkten und Dienstleistungen der eigenen Unternehmungen Aproz Sources Minérales SA, Bischofszell Nahrungsmittel AG, Chocolat Frey AG, Delica AG, Dörig Käsehandel AG, Estavayer Lait S.A., Jowa AG, Mérat & Cie AG, Mibelle AG Cosmetics, Micarna SA, Midor AG, Mifa AG, Mifroma SA, Mifroma France SA, Riseria Taverne S.A. und Scana Lebensmittel AG.
Gezielte Markterweiterung
Der Fokus der Erweiterung der Geschäftstätigkeiten lag im Berichtsjahr beim Ausbau der Aktivitäten im Gastrogeschäft, Nutzen der Potenziale in der Gruppe und im gezielten Weiterentwickeln der Innovations- und Verkaufskraft. Erste eigene Verkaufs- und Marketingstrukturen wurden in Nordamerika aufgebaut, um das gut angelaufene Geschäft konsequent weiterzuentwickeln. Die Migros gründete dazu Ende September die M Industry USA Inc und im Oktober die M Industry Canada.
Die Synergiepotenziale innerhalb des Geschäftsfeldes wurden im Berichtsjahr gezielt genutzt. Dazu zählen die Optimierung der Verkaufs-, Innovations- und Investitionsprozesse sowie die verstärkte Zusammenarbeit des Managements über die Geschäftseinheiten hinweg.
Investitionen in den Produktionsstandort Schweiz
Im Berichtsjahr wurden gegen 151 Mio. CHF in Wachstums- und Rationalisierungsprojekte der Betriebe und somit in den Produktionsstandort Schweiz investiert. Bei der Bischofszell Nahrungsmittel AG wurde die Plattform für Convenienceprodukte in Betrieb genommen. Bei Elsa in Estavayer-le-Lac konnte die erste Etappe des Grossprojektes ELSAvenir planmässig abgeschlossen werden. Das Unternehmen ist damit auf Kurs, eine der leistungsfähigsten Molkereien in Europa zu werden. Die Jowa investierte stark in den Ausbau der Filialbäckereien, um noch mehr Brote bis Ladenschluss ofenfrisch anbieten zu können.
Energie eingespart
Grosse Anstrengungen leisten die Industriebetriebe der Migros beim Energiesparen. Gemeinsam mit anderen Geschäftseinheiten arbeiten sie mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) zusammen und geben substanzielle Beträge für Energiesparmassnahmen aus. Im vergangenen Jahr setzten Micarna und Bina Wärmerückgewinnungsprojekte um und Chocolat Frey schloss die ISO-14001-Zertifizierung ihres Umweltmanagements ab. Die Mifa hat für die Marke «Total» energiesparende Voll- und Buntwaschmittel entwickelt, die dank niederer Dosierung und beim Waschen mit tiefen Temperaturen die Klimabelastung im Vergleich zu anderen Produkten bis zu 53 % reduzieren.
Ausblick: gezieltes Wachstum
Die Migros-Industrie-Gruppe wird auch in Zukunft eine Wachstumsstrategie auf der Basis eines starken Industriestandortes Schweiz verfolgen. Im Inland wird das strategische Wachstum in der optimalen Nutzung der Möglichkeiten in der Migros-Gruppe sowie im Ausbau der Gastroaktivitäten liegen. Das internationale Geschäft wird kontinuierlich weiter- entwickelt mit dem Ziel, bis 2012 700 Mio. CHF Umsatz zu erarbeiten. Im Fokus stehen dabei die Stärkung der Vermarktungskraft in den Hauptmärkten und der gezielte Ausbau der Sortimente.