Reisen
Das Reisegeschäft der Hotelplan-Gruppe litt im Berichtsjahr unter den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Viele Buchungen wurden nicht oder spät – und damit zu sehr günstigen Tarifen – vorgenommen.
Der Umsatz der Hotelplan-Gruppe reduzierte sich 2009 um -16,1 % oder 310 Mio. CHF auf 1.618 Mrd. CHF (Vorjahr 1.928 Mrd. CHF). Am meisten betroffen waren die Ausland- gesellschaften Hotelplan Italien und Inghams in England.
In der Schweiz konnte der Buchungsrückgang durch deutliche Preisreduktionen abgebremst werden. Das Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT) sank trotz den eingeleiteten Massnahmen auf -26,6 Mio. CHF (2008 14 Mio. CHF).
in Mio. CHF | 2009 | 2008 (angepasst)1 |
Veränderung zu Vorjahr |
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen | 1'618.0 | 1'927.6 | -16.1 % |
Andere betriebliche Erträge | 13.1 | 13.8 | -5.1 % |
Total Ertrag | 1'631.1 | 1'941.4 | -16.0 % |
Ergebnis vor Finanzerfolg, Ertragssteuern und Vorsorgeeffekt (EBIT) | -26.6 | 14.0 | |
Segmentaktiven | 109.3 | 141.8 | |
Investitionen in langfristiges Vermögen | 12.4 | 15.2 | |
Mitarbeitende | 2'665 | 2'888 |
1 Anpassung aufgrund der geänderten Vorgaben von IAS 38 betreffend die zeitliche Erfassung von Katalogkosten
Aber auch positive Entwicklungen
Positiv entwickelte sich die Vermietung von Wohnungen und Häusern. Zur Weiterentwicklung dieses attraktiven Marktsegmentes ging Interhome weitere Partnerschaften ein. Mit Schweiz Tourismus konnte 2009 ein Kooperationsvertrag abgeschlossen werden. Dadurch kann die Feriendestination Schweiz im In- und Ausland noch besser positioniert werden. Zudem kooperiert Interhome mit easyJet, Europas viertgrösster Fluggesellschaft. Damit wird das umfangreiche Angebot an Ferienhäusern und -wohnungen den Fluggästen von easyJet zugänglich gemacht.
Neue Internet-Plattform von Vacando
Die Interhome-Tochtergesellschaft Vacando führte 2009 eine einfache Internet-Plattform ein, auf welcher die Eigentümer von Immobilien ihre Ferienwohnungen und -häuser selbständig und voll automatisiert vermarkten und vermieten können.
Ausrichtung aufs Kerngeschäft
Strategisch konnte sich die Hotelplan-Gruppe stärker auf das Kerngeschäft ausrichten. Im Berichtsjahr erfolgte der vollständige Verkauf der noch gehaltenen Beteiligung der Belair Airlines AG an die Air Berlin. 2010 wird die Hotelplan-Gruppe ihre Anteile im Kerngeschäft weiter ausbauen. M-Travel Switzerland hat Anfang 2010 einen Minderheitsanteil der renommierten, im Event-, Incoming- und Incentive-Bereich tätigen Firma Group Worldspan AG sowie einen Mehrheitsanteil der erfolgreichen bta first travel ag übernommen. Neben dem Kerngeschäft des Geschäftsreisen-Managements bietet bta auch Ferien- sowie Gruppenreisen, Incentives, Kongressreise- und Event-Management an. bta ist in der Schweiz mit 10 Niederlassungen und 80 Personen vertreten.
Nachhaltigkeit
Das Engagement für Menschen und Umwelt wurde weiter verstärkt. Beim Klimaschutz wurde die Zusammenarbeit mit der Stiftung myclimate ausgebaut und die Kunden wurden noch stärker zur Kompensation ihrer Flüge ermuntert und für den Klimaschutz sensibilisiert.
Um ihr Engagement für einen zukunftsfähigen Tourismus noch zu verstärken, ist M-Travel Switzerland 2009 der Initiative für globale Standards bei nachhaltigen Reiseangeboten, Travellife, beigetreten.
Ein weiteres wichtiges Anliegen von M-Travel Switzerland ist der Kinderschutz. Der Migros- Reiseanbieter hält sich seit 2003 an den Verhaltenskodex der Kinderschutzorganisation Ecpat. 2009 hat M-Travel Switzerland zwei Hotels in Thailand, die gegen den Kodex verstiessen, aus den Katalogen gestrichen.
Ausblick: weitere Reduktion der Kosten
Die Entwicklung an den Reisemärkten erforderte 2009 rasches Handeln. Das Management hat in allen Gesellschaften ein Kostensenkungsprogramm realisiert. So wurde beispielsweise das Call Center von Interhome ausgelagert. Aufgrund der dramatischen Veränderung an den Märkten wurden alle Wachstumsinitiativen aufgeschoben und der Fokus auf die Ertragssicherung gelegt. Für 2010 ist nicht mit einer raschen Erholung des Marktes zu rechnen. Die Massnahmen zur Steigerung der Effizienz und Reduktion der Kosten haben weiterhin erste Priorität. Ein stärkeres Wachstum ist erst mittelfristig denkbar. Der Schweizer Markt wird weiterhin eine Schlüsselstellung einnehmen.