Klimaschutz geht in die nächste Runde
Innerhalb von zehn Jahren hat die Migros mit umfangreichen Massnahmen CO2-Reduktionen* im Umfang von rund einem Viertel realisiert. Damit hat sie ihre Ziele in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz bis 2010 weit übertroffen. In Zukunft will die Detailhändlerin ihren Treibhausgasausstoss noch mehr vermindern.
Energiesparen und Klimaschutz haben Tradition bei der Migros. Vor über 30 Jahren hat die Detailhändlerin begonnen, ihren Erdölverbrauch systematisch zu senken. Bis heute hat sie ihr Engagement für einen nachhaltigen Umgang mit Energie und die Reduktion von Treibhausemissionen bei allen betrieblichen Abläufen konsequent ausgebaut. Zwar hat sich der Gesamtenergieverbrauch der Migros in den vergangenen Jahren kaum verändert – bezogen auf den Umsatz ist er jedoch deutlich zurückgegangen. Ganz markant vermindert hat die Migros ihren Wärmeverbrauch: Die Verkaufsfläche ist seit 1990 um 68% gewachsen, gleichzeitig konnte der Wärmeverbrauch um 40% gesenkt werden. Auch der spezifische Elektrizitätsverbrauch wurde deutlich reduziert. Für diese langjährigen Anstrengungen hat die Migros im vergangenen Herbst den Energiemanagement-Award 2010 des internationalen EHI Retail Institute erhalten.
Diagramme zu Energieverbrauch
Anteil der Betriebseinheiten am gesamten Energieverbrauch 2010
CO2-Ziele 2010 weit übertroffen
Seit 2002 arbeitet die Migros mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) zusammen. Gemeinsam mit EnAW hat sie vom Bund genehmigte Zielvereinbarungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduktion des CO2-Ausstosses erarbeitet. Um die Vereinbarungen zu realisieren, setzte die Migros vor allem auf energieeffiziente Anlagen, Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung sowie auf den Minergie-Standard bei Gebäuden. Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit der EnAW machte die Migros im Jahr 2008 den Klimaschutz zum Schwerpunktthema und trat der WWF Climate Group bei. In diesem Rahmen setzt die Detailhändlerin jedes Jahr einen Massnahmenplan um, der über betriebliche Energiesparprojekte hinaus auch ein Energie sparendes Sortiment und verstärkte Kommunikation umfasst. Ursprüngliche Zielvorgabe der Zusammenarbeit mit der EnAW war, die CO2-Reduktionen* im Umfang von 16% bis Ende 2010 gegenüber dem Referenzjahr 2000 zu realisieren. Dieses Ziel hat die Migros weit übertroffen und CO2-Reduktionen im Umfang von 27% bis zu diesem Zeitpunkt erreicht. Das bis 2012 gesetzte Reduktionsziel von 27% wurde somit bereits erreicht Die Bemühungen zur Erreichung von CO2-Reduktionen gehen auch in Zukunft weiter.
*Die CO2-Emissionsreduktion basiert auf der CO2-Intensität aus Brenn- und Treibstoffen. Diese ist eine spezifische Kenngrösse der Energieagentur der Wirtschaft EnAW und berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen der realen CO2-Entwicklung und einer unbeeinflussten CO2-Entwicklung ohne Massnahmen zur CO2-Reduktion.
Diagramme zu CO2-Zielvereinbarungen
Solarstrom gewinnen
Mit der neuen Initiative «Stromeffizienz 2010+», in der alle Betriebe neue individuelle Einsparungsziele definierten, möchte die Migros ihre Energiebilanz weiter verbessern. Doch will die Detailhändlerin Strom nicht bloss effizient nutzen, sondern auch dessen nachhaltige Erzeugung fördern. Daher ist sie die grösste Abnehmerin von «naturemade»-Strom (Label «naturemade star» und «naturemade basic») in der Schweiz, also von Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen. Die Migros engagiert sich auch selbst für eine Klima schonende Energieversorgung und betreibt eigene Solaranlagen oder stellt dafür Dächer zur Verfügung. Ende 2010 befanden sich 15 Photovoltaikanlagen auf Migros-Gebäuden – darunter die grösste Anlage der Innerschweiz: Auf dem Dach des 2010 neu eröffneten Länderparks in Stans liefern 4‘200 m2 Solarzellen ökologischen Strom. Die zweitgrösste Photovoltaikanlage der Schweiz überhaupt befindet sich auf dem Dach der Betriebszentrale der Migros Waadt. Diese ging 2009 ans Netz und wurde im vergangenen Jahr mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Ein weiteres Solar-Highlight war die Einweihung einer Anlage in effizienter Dünnschichttechnologie auf der Parkplatzüberdachung des Rheinparks in St. Margrethen.
Erneuerbare Energie fördern
Neben der Sonne nutzt die Migros auch andere erneuerbare Stromquellen. So zum Beispiel mit einem Windkraftwerk, das die Betriebszentrale Gossau im März vergangenen Jahres auf dem Hauptgebäude errichtete. Auch beim Heizen investiert die Migros in innovative Lösungen. Anfang 2010 ging eine Holzschnitzelfeuerung in der Betriebszentrale Waadt in Betrieb, aber beispielsweise auch die Einkaufszentren Säntispark (SG) oder Westside (BE) heizen mit Holzschnitzeln. Ausserdem setzt die Migros Grundwasser-Wärmepumpen ein. Die Betriebszentrale Gossau erzeugt damit seit vergangenem Jahr jährlich rund 600 Megawattstunden Energie zur Beheizung.
Natürliche Kühlmittel einsetzen
Die Migros erfasst nicht bloss ihren Kohlendioxidausstoss, sondern sämtliche Emissionen von Treibhausgasen, also auch Kältemittelverluste. Damit verfügt die Detailhändlerin über eine detaillierte Bilanz, wie sich die Treibhausbelastung auf die verschiedenen Betriebseinheiten aufteilt. Bemerkenswert ist, dass durch die erfolgreichen Energieeffizienzmassnahmen inzwischen die grösste Treibhauswirkung in den Filialen von Kältemitteln herrührt. Um diesen Einfluss zu minimieren, setzt die Migros auf natürliche Kältemittel mit vernachlässigbarem Treibhausgaspotenzial, in Filialen auf Kohlendioxid: Dieses belastet das Klima weitaus weniger als synthetische Kältemittel wie FKW und H-FKW. Inzwischen betreibt die Migros mit über 150 Anlagen schweizweit und wahrscheinlich auch weltweit die meisten CO2-Kälteanlagen.