Verwerten statt verbrennen

Wo immer möglich vermeidet die Migros Abfälle. Die Detailhändlerin unterstützt ihre Kundinnen und Kunden ausserdem bei der korrekten Entsorgung und baute dazu ihr Rücknahmesystem im vergangenen Jahr weiter aus.

Abfälle wo immer möglich zu vermeiden oder zu vermindern, heisst der Grundsatz der Migros bei allen betrieblichen Abläufen. Dennoch entstehen in den Betrieben und Genossenschaften jedes Jahr über 200'000 t Abfall. Den grössten Teil machen organische Reste aus, zum Beispiel abgelaufene Nahrungsmittel sowie Produktions- und Schnittabfälle. Über zwei Drittel der Betriebsabfälle können heute wiederverwendet werden. Konsequenterweise setzt die Migros auch laufend mehr Recyclingmaterial ein, etwa PET-Rezyklat in ihren Getränkeflaschen.

Diagramme zu Betriebsabfälle

CHART - Betriebsabfälle, total
CHART - Betriebsabfälle, spezifisch

Zusammensetzung Betriebsabfälle

Diagramm Zusammensetzung Betriebsabfälle

CHART - Verwertungsquote Betriebsabfall

 

Keine Nahrungsmittel verschwenden

Es ist eine tägliche Herausforderung für die Migros, bis zum Ladenschluss frische Produkte anzubieten und gleichzeitig möglichst wenig organischen Abfall zu produzieren. Zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen setzt die Migros daher auf verschiedene Strategien: Erstens wird aufgrund von Erfahrungswerten und mit Wettermodellen die Menge der in den Filialen benötigten Produkte möglichst genau vorhergesagt. Zweitens bietet die Detailhändlerin Produkte, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen, Kunden und Mitarbeitenden zu einem reduzierten Preis an oder gibt sie – drittens – gratis an Hilfsorganisationen wie Schweizer Tafel und Caritas ab. Dennoch bleibt ein Rest übrig. Diesen verwertet die Migros so sinnvoll wie möglich: Abfälle der Industriebetriebe werden vor allem als Tierfutter genutzt, jene der Genossenschaften liefern via Vergärungsanlagen Strom, Wärme, Biotreibstoff oder Kompost. Den Anteil an Abfällen, der schliesslich verbrannt wird, reduziert die Migros so auf ein Minimum.

Ausgebautes Recyclingsystem

Die Migros betreibt das grösste Rücknahmesystem für Leergebinde und ausgediente Produkte im Schweizer Detailhandel. In den Läden gibt es Sammelstellen für PET-Getränkeflaschen, PE-Milchprodukteflaschen, Batterien, Elektro- und Elektronikgeräte sowie Energiesparlampen. Fachmärkte mit entsprechendem Sortiment nehmen eine Reihe weiterer ausgedienter Produkte wie Leuchtstoffröhren und Leuchten, elektrische Bau-, Garten und Hobbygeräte sowie Farben und Lacke zurück. Kunden haben denn auch in den letzten Jahren immer mehr Wertstoffe in die Filialen gebracht. Im Jahr 2010 hat die Migros rund 13'000 t Abfälle zum Recycling zurückgenommen. Der korrekte Umgang mit Abfällen ist übrigens nicht allein aus ökologischen Gründen ein wichtiges Thema für die Migros: Sammelgut und Abfälle sind Wertstoffe, bei denen die Migros auch eine ökonomisch effiziente Bewirtschaftung erreicht.

Diagramm zu Kundenretouren

CHART - EBIT

 

Pilotprojekte abgeschlossen
Die Schweiz ist im europäischen Vergleich führend bei der Wertstoffsammlung. Dennoch lässt sich das System weiterentwickeln. Die Migros leistet dazu einen Beitrag und war im vergangenen Jahr Mitorganisatorin einer Expertenrunde, die zum Ziel hatte, die Zukunft der Separatsammlungen mit anderen Interessengruppen zu diskutieren. Die Impulse aus diesen Gesprächen flossen in eine Studie der IG Detailhandel Schweiz ein. Bereits arbeitete die Migros auch konkret an der Ausweitung des Rücknahmesystems. Die Genossenschaft Luzern etwa schloss ein Pilotprojekt erfolgreich ab: Seit 2009 konnten dort Kundinnen und Kunden neben den weissen Milchflaschen weitere leere PE-Gebinde in der Filiale entsorgen, etwa die bunten Flaschen von Duschgels, Putzmitteln und Kosmetikprodukten. Die erweiterte PE-Sammlung stiess auf grossen Anklang, und die Migros Luzern führt sie nun definitiv weiter. Zudem hat die Detailhändlerin ihre Initiative zum CD-Recycling ausgeweitet. Das Pilotprojekt war ebenfalls 2009 mit drei Testfilialen angelaufen. Ende 2010 hatten 37 Filialen in der Testregion Ostschweiz CD-Schlitze in die Sammelstellen integriert.  Im vergangenen Jahr wurde das Sammelstellennetz zudem um grössere Filialen in der Deutschschweiz und im Tessin erweitert. Insgesamt waren Ende 2010 schon 74 Migros-Filialen mit CD-Sammelstellen ausgerüstet. Migros-Kunden haben bislang über 100‘000 Datenträger retourniert, das entspricht rund 1.5 t wiederverwertbarem Polycarbonat (mehr Informationen dazu siehe www.cd-recycling.ch).

Gemeinsam für saubere Strassen

Zusammen mit der Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) und der IG Saubere Umwelt (IGSU) unterstützt die Migros die öffentliche Hand bei zahlreichen Projekten für Sauberkeit im öffentlichen Raum. Beim inzwischen dritten runden Tisch des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zum Thema Littering beteiligte sich die Migros 2010 wiederum am konstruktiven Dialog mit öffentlichen Institutionen und anderen betroffenen Organisationen. Neben der Bereitstellung von Sammelinfrastruktur in den Filialen und vielfältigen Logistikleistungen engagiert sich die Migros im Kampf gegen den herumliegenden Abfall insbesondere mit freiwilligen Massnahmen. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Reinigung öffentlicher Flächen und das Leeren von Abfalleimern im Eingangsbereich der Filialen sowie um die Finanzierung der Sammlung von PET-Flaschen und Aluminium im öffentlichen Raum durch vorgezogene Recyclingbeiträge. Die Migros setzt aber auch auf die Sensibilisierung der Bevölkerung. So haben im vergangenen Jahr in Basel Lernende der Migros und von weiteren Detailhändlern mit 20 humorvollen Abfallkunstwerken auf das Problem aufmerksam gemacht. Und in Wald (ZH) ging mit Unterstützung der Migros ein Abfall-Aktionstag unter dem Motto «Zäme für ä suubers Dorf» über die Bühne.