Energieeffizienz: Zielvorgaben 2010 in Sicht
Energiesparen hat Tradition bei der Migros. Auch im vergangenen Jahr ergriff die Detailhändlerin viele Massnahmen, darunter so ausgefallene wie die Isolation von Schokoladeleitungen bei Chocolat Frey. Die Migros befindet sich auf Kurs, um ihre hochgesteckten Energieziele zu erreichen, die sie sich mit ihren ehrgeizigen Zielvorgaben für 2010 gesetzt hat.
Die scheinbar etwas exotische Idee, die mehrere hundert Meter langen Leitungen bei Chocolat Frey zu isolieren, spart dem Produktionsbetrieb jährlich über eine Million Kilowattstunden Wärmeenergie – was dem Heizenergiebedarf von 50 Einfamilienhäusern entspricht.
Dieses bemerkenswerte Beispiel ist nur eines von vielen, welches die Migros 2009 umgesetzt hat, um mit Energie haushälterisch umzugehen. Betriebe, Verkaufsstellen und Logistikzentralen tätigten – wie in den Jahren zuvor – zahlreiche weitere Investitionen, um ihre Energiebilanz zu verbessern. Dank diesem kontinuierlichen Engagement hat die Migros ihren Gesamtenergieverbrauch konstant gehalten, obwohl Produktion und Verkaufsfläche zunahmen. Zwar stieg der Strombedarf geringfügig an, gleichzeitig sank aber der Brenn- und Treibstoffverbrauch (siehe Grafiken).
Während bei den Industriebetrieben vor allem der Wärmebedarf ins Gewicht fällt, beziehen Verkaufsstellen den Grossteil der Energie in Form von Elektrizität. Dabei macht die Produktekühlung über die Hälfte des Strombedarfs aus. Pro Laufmeter verbraucht ein Kühlmöbel etwa gleich viel Elektrizität wie ein Einfamilienhaus. Die Migros hat daher grosses Interesse an einer effizienten Bewirtschaftung der Kühlanlagen. Tiefkühlinseln verfügen deshalb über Glasschiebeabdeckungen und bei den Kühlmöbeln werden nachts Rollos heruntergezogen.
Zielvorgaben bis 2010
Seit 2002 arbeitet die Migros mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) zusammen und hat verbindliche und vom Bund genehmigte Zielvereinbarungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduktion des CO2-Ausstosses erarbeitet. Für alle Migros-Filialen, die 10 Betriebszentralen, die 14 Industriebetriebe, den eigenen Lastwagenfuhrpark, die Hauptgebäude von Hotelplan, Migros Bank, Migros-Genossenschafts-Bund, die grossen Warenhäuser von Globus und Interio sowie 15 Fitnessparks gelten entsprechende Energie- und Klimaschutzziele bis Ende 2010.
Um ihre mit der EnAW vereinbarten Ziele zu erreichen, setzt die Migros vor allem auf energieeffiziente Anlagen, Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung sowie auf den Minergie-Standard. Bei der Ausarbeitung dieses Standards für Verkaufsflächen hat die Migros eine führende Rolle gespielt und treibt nun dessen Umsetzung voran. Inzwischen verfügt die Migros über 17 Filialen nach Minergie-Standard – allein im vergangenen Jahr sind 6 Filialen hinzugekommen. Damit befindet sie sich auf bestem Weg, die Energieeffizienz- und CO2-Reduktions-Ziele zu erreichen. Ihre Zwischenziele hat sie bereits deutlich übererfüllt (siehe Tabelle).
Zur Verbesserung der Energiebilanz trugen nicht bloss bauliche Massnahmen bei, sondern auch Information und Motivation von Mitarbeitenden und Gebäudeverantwortlichen. So führte der Migros-Produktionsbetrieb Bina im November 2009 Energiesparwochen durch. Die Mitarbeitenden sparten beim Wasserverbrauch, schalteten Geräte in den Pausen aus und reduzierten die Raumtemperatur. Allein diese simplen Eingriffe liessen den Wärmebedarf des Verwaltungsgebäudes um rund einen Viertel sinken.