Beschaffungsrichtlinien: Standards Plus
Wer bei der Migros einkauft, kann sicher sein, dass jedes Produkt im Einkaufskorb mit Respekt für Mensch, Tier und Umwelt hergestellt wurde. Dafür sorgen internationale Mindeststandards, welche die Migros auch 2009 mitgeprägt hat.
Rund 40‘000 verschiedene Artikel stehen in den Regalen der Migros – davon stammen viele aus dem Ausland. Um bei all den Produkten korrekte Qualität und Herstellungsbedingungen zu gewährleisten, verlangt die Migros von ihren Geschäftspartnern die Einhaltung von international anerkannten Standards.
Standards in der landwirtschaftlichen Produktion
Sämtliche ausländischen Lieferanten von Früchten, Gemüsen und Kartoffeln müssen eine Zertifizierung nach dem GlobalGAP-Standard (GAP: Gute Agrarpraxis) vorweisen. GlobalGAP sorgt dafür, dass Produzenten in Bezug auf Lebensmittelsicherheit und Produktionsmethoden sowie Arbeits- und Umweltschutz weltweit die gleichen Massstäbe anlegen.
Von den einheimischen Landwirten und Lieferanten erwartet die Migros seit einigen Jahren, dass sie den SwissGAP anwenden – eine der Schweiz angepasste Variante des GlobalGAP. Spätestens Ende 2010 müssen sämtliche Betriebe, die die Migros beliefern, diesem Standard entsprechen.
Lebensmittelsicherheit
Alle Lieferanten von verarbeiteten Lebensmitteln müssen das Zertifikat eines von der GFSI (Global Food Safety Initiative) anerkannten Standards vorweisen. Diese Standards bezeugen, dass das Unternehmen die notwendigen Massnahmen zur Produktion von sicheren Lebensmitteln umgesetzt hat.
Soziale Mindestanforderungen
Um sicherzustellen, dass die Waren unter menschenwürdigen Umständen hergestellt wurden, hat die Migros bereits im Jahr 1997 einen Verhaltenskodex erarbeitet, der die Geschäftspartner verpflichtet, soziale Mindestanforderungen einzuhalten. Diese Regeln wurden später in den BSCI-Standard (Business Social Compliance Initiative) aufgenommen, der inzwischen von weltweit über 420 Unternehmen verwendet wird.
Geschäftspartner müssen die Einhaltung der Standards nicht nur schriftlich zusichern, sie werden auch überprüft. Unabhängige Firmen führen regelmässige Inspektionsbesuche durch – «Audits» genannt. So mussten sich im vergangenen Jahr über 150 Migros-Zulieferer einem Audit unterziehen.
Die Standards entwickeln sich laufend weiter. Und die Migros engagiert sich dabei an vorderster Front. 2006 hat sie sich mit den vier grössten Detailhändlern der Welt und weiteren Grossfirmen zusammengeschlossen, um die Einzelinitiativen und Standards verschiedener Unternehmen zu bündeln und zu harmonisieren. Im sogenannten Global Social Compliance Programme (GSCP) wollen die Handelsunternehmen ihre Marktstellung nutzen, damit die sozialen und ethischen Richtlinien in den Produktionsgebieten besser eingehalten werden.
Das Engagement für den Schutz der Arbeiter hat nach der Verpflichtung zu BSCI-Standards eine neue Stufe erreicht: Seit 2009 nimmt die Migros an einem Pilotprojekt der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) für Textilfabriken teil. «Better Work» ist ein lokal verankertes Programm, das alle wichtigen Partner aktiv mit einbezieht. Der Fokus liegt bei der Aus- und Weiterbildung auf allen Stufen.
Ökologische und soziale Produktionsbedingungen
Neu lanciert hat die Migros im vergangenen Jahr auch ein Projekt zum schonenden Anbau von Baumwolle. Als Gründungsmitglied der Better Cotton Initiative setzt sich die Migros gemeinsam mit dem WWF und Firmen wie Adidas, Gap und IKEA für nachhaltigere Baumwolle ein. Die Initiative wird vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft unterstützt. Ziel ist es, dass der Textilrohstoff flächendeckend mit weniger Bewässerung und Pestiziden angebaut wird.
Neben ihrer massgeblichen Beteiligung an Standards setzt sich die Migros kontinuierlich in zahlreichen Arbeitsgruppen für die Verbesserung von Produktionsbedingungen ein. So nahm sie im vergangenen Jahr aktiv teil an Meetings des «Roundtable on Sustainable Palm Oil» zur Beschaffung von nachhaltig produziertem Palmöl.
2009 hat die Migros damit begonnen, ihr gesamtes Kaffee-Basissortiment auf Utz Certified umzustellen. Ausgenommen sind einzig die Angebote von Max Havelaar, M-Budget, Sélection sowie regionale Produkte. Das Label steht für einen ökologisch und sozial verträglichen Kaffee. Zudem können die Konsumenten die Herkunft ihres Kaffees auf dem Internet genau zurückverfolgen.
Das Eco-Label (eingeführt 1996) wurde 2009 zum allgemeinen Standard erhoben und zeichnet Produkte aus, bei denen vom Spinnen übers Weben, Färben und Bedrucken bis zur Konfektion keine umweltgefährdenden, hautreizenden und allergenen Stoffe verwendet und die Rohstoffe geschont werden.