Transport & Mobilität

Umwelt- und Klimaschutz sind Migros beim Transport von Gütern und bei der Mobilität von Mitarbeitenden wichtig. 2014 hat sie die Importe über ligurische Häfen intensiviert, den Einsatz von Mehrwegpaletten forciert und den umweltfreundlichen Geschäfts- und Kundenverkehr gefördert.

Umwelt- und Klimaschutz im Rahmen der nationalen Verteilung der Waren ist ein zentraler Bestandteil der Klima- und Energiestrategie 2020 von Migros. Dabei setzt sie vor allem auf den Schienengüterverkehr, meist in Kombination mit emissionsarmen Lastwagen. Für Transporte auf Firmengelände wurden 2014 erstmals in der Schweiz zwei Elektro-Zugfahrzeuge getestet. Auch im Geschäftsverkehr setzt das Unternehmen auf schadstoffarme Fahrzeuge, um Klimaemissionen zu verringern. Um den Mitarbeitenden und Kunden eine umweltbewusste Alternative zum motorisierten Individualverkehr zu bieten, setzt Migros verstärkt auf Carsharing-Angebote.

Ressourceneffizienter Gütertransport mit Bahn und LKW

Als Unternehmen mit langer Tradition im Umweltbewusstsein lenkt Migros ihre Warenströme seit Jahrzehnten wenn möglich auf die Schiene. Sowohl Verteilzentren als auch die meisten Industriebetriebe verfügen über eigene Bahnanschlüsse.

Mit einem Frachtaufkommen von jährlich über 1.3 Mio. Tonnen ist Migros umsatzmässig die grösste Kundin von SBB Cargo.

Mit einem Frachtaufkommen von jährlich über 1.3 Mio. Tonnen ist Migros seit Jahren die umsatzmässig grösste Kundin von SBB Cargo. 2014 legten Güterwaggons von SBB Cargo rund 11.6 Mio. Kilometer für sie zurück, das sind 3.0% mehr als im Vorjahr. Insgesamt transportiert Migros rund die Hälfte ihrer Güter per Bahn. Um im Detailhandel die Nummer eins im Schienengüterverkehr zu bleiben, will sie diesen hohen Anteil in Zukunft weiter steigern.

Trotz steigenden Bahnanteils kann nicht auf Strassentransporte verzichtet werden, insbesondere auf der letzten Meile braucht es mangels geeigneter Infrastruktur nach wie vor Lastwagen. Um den Anteil der Strassentransporte gering zu halten, setzt Migros zunehmend auf die Verkehrsvariante Kombinierter Verkehr (KV). Dank KV werden die Waren in Containern und Anhängern befördert, die die ersten und/oder letzten Kilometer einer Transportstrecke mit LKWs und die lange Zwischendistanz auf der Schiene zurücklegen.

Um die Transporte auf der Strasse so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, verfügen die 10 regionalen Genossenschaften über einen eigenen Fuhrpark, der mehrheitlich aus emissionsarmen Fahrzeugen besteht. 2014 wurden 80.0% der gefahrenen Kilometer mit emissionsarmen Lastwagen der Euronormen 5 und 6 zurückgelegt, die strenge Abgasrichtlinien erfüllen. Die Genossenschaften Zürich und Aare nahmen zum ersten Mal LKW-Zugmaschinen mit Elektromotor (E-Trucks) in Betrieb. Durch den konsequenten Einsatz der Fahrzeuge kann der Ausstoss von CO2 im Logistikbereich um mindestens 113 Tonnen CO2 pro Jahr gesenkt werden. Die beiden Genossenschaften beabsichtigen, längerfristig mehrere E-Trucks anzuschaffen und damit die Klima- und Energiestrategie von Migros massgeblich zu unterstützen.

Kennzahlen Genossenschaftlicher Detailhandel und Industrie

umw-S02-T09

CO2-Emissionen aus Warentransport LKW (eigene Flotte)

CO2-Emissionen aus Warentransport LKW (eigene Flotte) 1 2010 2011 2012 2013 2014 Veränderung zum Vorjahr
CO2 aus Treibstoffen, absolut (in 1'000 Tonnen CO2) 24.7 24.9 24.4 24.2 23.7 -1.8%
CO2 aus Treibstoffen, spezifisch (in g CO2/Tonnenkilometer) 29.9 30.2 29.9 29.8 28.9 -3.2%

1 Eigene LKW-Flotte Migros-Genossenschaften und Saviva. Tonnenkilometer (tkm) gemäss LSVA-Erhebung


umw-s02-t13

Kilometerleistung LKW (eigene Flotte)

Kilometerleistung LKW nach Eurokategorie (eigene Flotte)
(in Mio. km)
2010 2011 2012 2013 2014 Veränderung zum Vorjahr
Euro 0, 1, 2, 3, 4 14.9 12.3 10.3 8.2 6.1 -25.3%
Euro 5, 6 15.7 18.1 19.7 21.6 24.1 11.4%
Total Kilometer LKW (in Mio. km) 30.6 30.4 30.0 29.8 30.2 1.1%
Anteil Euro 5 und 6 (in %) 51.5% 59.6% 65.6% 72.6% 79.8% 9.9%

umw-s02-t11

Stickoxid- und Feinstaub Emissionen

Stickoxid- und Feinstaub-Emissionen
(in Tonnen) 1
2010 2011 2012 2013 2014 Veränderung zum Vorjahr
Stickoxid-Emissionen 125.9 113.8 102.2 88.5 75.2 -15%
Feinstaub-Emissionen 2.46 2.09 1.80 1.46 1.16 -21%

1 Berechnet auf Basis Kilometer und Euroklassen (eigene LKW-Flotte Genossenschaften und Saviva)

Kennzahlen Migros-Gruppe

umw-s02-t12

Kilometerleistung Bahntransporte

Kilometerleistung Bahntransporte
(in Mio. km) 1
2010 2011 2012 2013 2014 Veränderung zum Vorjahr
Kilometerleistung Bahntransporte 11.0 10.5 10.3 11.3 11.6 3.0%

1 Binnenverkehr durch genossenschaftlichen Detailhandel, Migros-Industrie sowie Handelsunternehmen Globus und Migrol

Direktanschluss an die ligurischen Häfen

Migros ist einer der grössten Importeure der Schweiz. Dabei macht der maritime Containerverkehr einen beträchtlichen Teil der gesamten Einfuhrmengen der Güter aus,  vor allem bei Waren aus China und Indien.

Mit dem Import über die ligurischen Häfen setzt Migros neue Standards im Transportwesen.

Indem Migros verstärkt Waren über die ligurischen Häfen importiert statt etwa über die weiter entfernten Seehäfen in Rotterdam und Antwerpen, werden die Transportwege verkürzt und Emissionen eingespart.

2014 ging Migros sogar noch einen Schritt weiter und setzte mit 25% aller Container-Importe aus China und Indien über La Spezia neue Standards im Transportwesen. Auf diesem "grüneren Weg" fallen beim Transport von 20 Tonnen Fracht aus Hongkong in das Migros-Verteilzentrum Neuendorf 16% weniger CO2-Emissionen an als über den Hafen Rotterdam.

Mehrweg statt Einweg in der Logistik

Umweltschutz findet häufig auch hinter den Kulissen statt. Der Einsatz von Mehrwegbehältern in der Logistik ist ein Beispiel dafür. Migros setzt beim Warentransport wo immer möglich auf robuste Kunststoffbehälter statt auf Einwegkartons,  die länger als zehn Jahre im Einsatz bleiben und unzählige Transporte bewältigen können.

Migros hat 2014 durch den Einsatz von Mehrweggebinden über 91‘300 Tonnen Karton beim Warentransport eingespart.

Migros hat sich zum Ziel gesetzt, durch den Einsatz von Mehrweggebinden jährlich 75‘000 Tonnen Karton beim Warentransport einzusparen. 2014 konnten über 91‘300 Tonnen einbehalten werden, womit die Vorgabe deutlich übertroffen wurde. Migros ist die einzige Detailhändlerin in der Schweiz, die in diesem Ausmass auf Mehrwegbehälter setzt. Alle Migros-Betriebe sind an dieses Mehrwegsystem angeschlossen, dazu kommen über 1‘200 Drittlieferanten im In- und Ausland.

Ein Beispiel ist der Einsatz von Mehrwegpaletten für den Transport von Grapefruits aus den USA, da Mehrwegsysteme aufgrund der logistischen Herausforderungen bei internationalen Importen noch eine Ausnahme sind. Migros importiert jährlich aus Florida rund 1‘400 Tonnen Grapefruit. Üblicherweise werden für den Transport aus Übersee Einwegpaletten oder Paletten mit Abmessungen eingesetzt, die in der Schweiz nicht weiterverwendet werden können. Durch den Einsatz von Mehrwegpaletten können diese Paletten eingespart werden.

Klimafreundlich auf Geschäftsreisen

Migros achtet bei Geschäftsreisen auf Ressourcen- und Umweltschutz. Im genossenschaftlichen Detailhandel verfügt sie insgesamt über rund 800 Geschäftsautos, die jährlich knapp 19 Mio. Kilometer zurücklegen. Die Geschäftsfahrten machen rund 11% des gesamten Treibstoffverbrauchs des Unternehmens aus.

Die Richtlinie zur Beschaffung von klimafreundlichen Geschäftswagen sieht vor, dass die PKW-Flotte von Migros bis 2016 im Durchschnitt nur noch 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen soll. Um das Ziel zu erreichen, setzt Migros auf verbrauchsarme Personenwagen, zudem sind einige Elektroautos sowie Vollhybrid-Fahrzeuge im Einsatz. 2014 wurde der CO2-Ausstoss der PKW-Flotte bereits auf 136 Gramm CO2 pro Kilometer gesenkt.

Mitarbeitende verschiedener Unternehmen der Migros-Gruppe können sowohl dienstlich als auch privat auf Mobility-Fahrzeuge zurückgreifen; geschäftlich legten sie 2014 damit rund 157'120 Kilometer zurück. Ausserdem erhalten Mitarbeitende verschiedener Migros-Unternehmen vergünstigte Abonnemente für den öffentlichen Verkehr.

Migros fördert auch die Benutzung des Velos. 2014 nahmen über 1‘100 Mitarbeitende der Migros-Unternehmen an der Aktion Bike to Work teil. Alle Geschäftsflüge des Migros-Genossenschafts-Bundes, der regionalen Genossenschaften sowie der Industrie- und Logistikbetriebe werden über die Stiftung myclimate CO2-kompensiert. Insgesamt haben im Berichtsjahr die CO2-Emissionen von Flugreisen um 30% auf rund 3'253 Tonnen zugenommen.

Umweltfreundliche Kundenmobilität

2014 hat sich Migros verstärkt dafür eingesetzt, Kundinnen und Kunden umweltfreundliche Mobilitätslösungen anzubieten, insbesondere über die Förderung von Carsharing-Angeboten und Elektromobilität. So rief die Migros-Tochter m-way AG gemeinsam mit Mobiliar und Mobility die Carsharing Plattform sharoo ins Leben, die eine kommerzielle Vermittlung von Privatautos an Privatpersonen ermöglicht.

In Ergänzung dazu unterstützt Migros das Projekt eMOTION in der Stadt Zürich, welches das Umsteigen auf eine stadtgerechte und umweltfreundliche Mobilität fördert. Bei eMOTION stellen Privatpersonen und Firmen ihre Elektroautos zum Teilen auf die Plattform sharoo. Als Gründungsmitglied des Vereins Velolieferdienste Schweiz engagiert sich Migros für den Ausbau und die Professionalisierung von Heimlieferdienstleistungen per Velo, die als Integrationsprogramme für die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen organisiert sind.

Weiterführende Themen

Mehr Bahntransporte in die Ostschweiz

2014 hat Migros den Transport per Bahn in die Ostschweiz verbessert, besonders zwischen dem Migros Verteilzentrum Neuendorf (SO) und Gossau (SG). Migros und SBB Cargo verlegten den Transport von tiefgekühlten Produkten auf die Schiene, was jährlich rund 300‘000 Lastwagen-Kilometer einspart.

Carsharing: teilen statt besitzen

Die unterschiedlichen Angebote von Migros für Carsharing erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Vor allem die jüngere Generation in den Städten ist der Idee wohl gesinnt. Mit ihren roten Autos bedient Mobility heute über 100'000 Kundinnen und Kunden in der Schweiz. Die Wachstumsraten des Carsharings in Europa liegen bei 50 Prozent jährlich.

Einkaufen ohne Auto

Migros setzt sich für eine klimafreundliche Mobilität ihrer Kundinnen und Kunden ein und fördert das Einkaufen ohne Auto. Ihre Filialen sind optimal zu Fuss, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Wer Sperriges zu transportieren hat, kann zum Beispiel an ausgewählten Fachmarktzentren einen Lieferwagen für den Selbsttransport mieten oder den Heimlieferservice von Migros in Anspruch nehmen.

Transport & Mobilität (pdf, 44.99 KB)