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Reporting Academy
Bericht der Präsidentin und des Präsidenten

Migros-Gruppe baut Führungsposition im Schweizer Detailhandel aus

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Ursula Nold, Präsidentin der Verwaltung MGB, und Mario Irminger, Präsident der Generaldirektion MGB

Die Migros-Gruppe erzielte 2023 mit CHF 32.0 Mrd. erneut einen Rekordumsatz und konnte im Kerngeschäft Marktanteile dazugewinnen.

Das Geschäftsjahr 2023 zeigte die Stärke und Anpassungsfähigkeit der Migros in einem herausfordernden Marktumfeld. Wie viele andere Unternehmen war sie mit steigenden Rohstoff-, Energie- und Verpackungskosten konfrontiert. Die Migros-Gruppe konnte sich 2023 am Markt behaupten und ihre führende Position im Schweizer Detailhandel ausbauen – sowohl im stationären Handel als auch im Online-Geschäft. Daneben verzeichneten die Finanzdienstleistungen und der Gesundheitsbereich ein starkes Wachstum.

Mit einem Gruppenumsatz von CHF 32.0 Mrd. (+6.0 %) lag die Migros im Berichtsjahr über dem Rekordumsatz von 2022. Möglich wurde dies dank dem grossen Engagement aller Mitarbeitenden und der Wertschätzung der Kundinnen und Kunden.

Detailumsatz und Online-Handel
Der Detailumsatz in der Schweiz verbesserte sich auf CHF 25.7 Mrd. (+4.1 %). Im E-Commerce setzte die Migros den starken Wachstumskurs der letzten Jahre fort und erzielte einen Umsatz von CHF 4.1 Mrd. (+10.2 %). Zu den wichtigsten Treibern gehörte die Galaxus-Gruppe. Ihr Erfolg unterstreicht den anhaltenden Trend bei den Kundinnen und Kunden, Non-Food-Produkte immer öfter online einzukaufen. Diese Verlagerung setzt wiederum die Migros-Fachmärkte unter Druck. Migros Online schloss mit einem Umsatz von CHF 344 Mio. (+4.7 %) ab. Damit verteidigte Migros Online die führende Position im Schweizer Markt.

Genossenschaftlicher Detailhandel
Im Genossenschaftlichen Detailhandel liegt die Migros klar über dem Vorjahr. Der konsolidierte Umsatz verbesserte sich auf CHF 17.3 Mrd. (+3.0 %). Die zehn regionalen Genossenschaften einschliesslich Tochtergesellschaften erwirtschafteten einen Umsatz von CHF 16.3 Mrd. (+2.5 %). Zu den zentralen Erfolgsfaktoren gehörten die Frische und Regionalität des Sortiments sowie die bei den Kundinnen und Kunden beliebten Migros-Eigenmarken. Getrieben war das Wachstum teilweise auch durch Preiserhöhungen im Zuge der Inflation.

17.3 Mrd.

Konsolidierter Umsatz im Genossenschaftlichen Detailhandel (in CHF)

Zwei Tendenzen prägten den Genossenschaftlichen Detailhandel im Berichtsjahr: Während das stationäre Supermarkt-Geschäft (+3.6 %) und die Migros-Gastronomie (+10.2 %) unter anderem dank höherer Kundenfrequenzen zulegten, ging der Umsatz in den Migros-Fachmärkten erneut zurück (–7.7 %). Dieser Rückgang ist eine Folge des anhaltend stark wachsenden Online-Handels im «Non-Food»-Bereich. Im Gegensatz zum Supermarkt-Geschäft waren die Fachmärkte Bike World, Do it + Garden, Melectronics, SportX, Micasa und OBI in keinem ihrer Geschäftsfelder die Nummer 1. Die veränderten Kundenbedürfnisse erfordern eine Neuausrichtung der Fachmarkt-Formate. Dabei markiert der geplante Verkauf von Melectonics und SportX den nächsten Schritt.

Einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der Migros-Gruppe leisteten die Handels­unter­nehmen.

Handel

Einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der Migros-Gruppe leisteten die Handelsunternehmen. Insgesamt steigerten sie den Umsatz auf CHF 8.7 Mrd. (+1.5 %). Neben der Galaxus-Gruppe (+11.6 %) war auch Denner (+4.0 %) weiterhin erfolgreich unterwegs. Dagegen belasteten rückläufige Volumina und Erdölpreise den Umsatz von Migrol (–15.0 %).

Hotelplan Group
Der Umsatz von Hotelplan Group erhöhte sich auf CHF 1.7 Mrd. (+20.6 %). Für einen nachhaltigen Erfolg in der Zukunft sieht die Migros das grösste Wachstumspotenzial ausserhalb der Migros-Gruppe. Grund hierfür ist die anhaltende Verlagerung des Reisegeschäfts hin zu internationalen Anbietern von Buchungsplattformen.

Migros Industrie
Die Betriebe der Migros Industrie steigerten ihren Umsatz auf CHF 6.0 Mrd. (+3.9 %). Das Wachstum ging vor allem auf inflationsbedingte Preisanpassungen zurück. Davon war insbesondere das Auslandsgeschäft betroffen. Prägnant zeigte sich diese Tendenz bei der Mibelle Group: 70 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen im Ausland. Für bessere Entwicklungschancen wurde die Suche nach einer neuen Eigentümerschaft gestartet.

313 Mio.

Jahresgewinn der Migros Bank (in CHF)

Migros Bank

2023 erhöhte sich der Ertrag der Migros Bank auf CHF 828 Mio. (+17.7 %). Der Geschäftserfolg nach Abschreibungen und Rückstellungen belief sich auf CHF 383 Mio. (+31.3 %). Unter dem Strich resultierte ein Jahresgewinn von CHF 313 Mio. (+30.3 %). Zu den Haupttreibern für das Wachstum gehörte das Zinsgeschäft, das im Zusammenhang mit der Zinswende der Schweizerischen Nationalbank stand.

Insgesamt stieg der Zinserfolg auf CHF 641 Mio. (+25.0 %). Zudem vergrösserte die Migros Bank ihre Kundenbasis auf 1.1 Mio. Kundinnen und Kunden (+10.9 %), wozu auch das anhaltende Wachstum des Cumulus-Kreditkartengeschäfts beitrug. Die Migros Bank verteidigt damit ihren Platz als siebtgrösste Bank der Schweiz gemessen an der Bilanzsumme.

Die Gesundheits­dienst­leistungen der Migros gewannen 2023 in allen Geschäftsfeldern erneut hohe Marktanteile dazu.

Gesundheit
Die Gesundheitsdienstleistungen der Migros gewannen 2023 in allen Geschäftsfeldern erneut hohe Marktanteile dazu. Der Umsatz betrug CHF 1.3 Mrd. (+74.4 %). Besonders gross war das Wachstum bei der Medbase-Gruppe: Aufgrund der erfolgreichen Integration der Online-Apotheke Zur Rose erwirtschaftete sie einen Umsatz von CHF 1’029 Mio. (+95.9 %). Um weitere Wachstumspotenziale im Gesundheitsbereich zu erschliessen, wird die Migros dieses Geschäftsfeld gezielt weiterentwickeln.

Finanzielle Performance
Das Ergebnis vor Finanzerfolg und Ertragssteuern (EBIT) betrug im Berichtsjahr CHF 286 Mio. (Vorjahr: CHF 628 Mio.). Der Gruppengewinn belief sich auf CHF 175 Mio. (Vorjahr: CHF 459 Mio.). Belastet wurde das Unternehmensergebnis durch stark gestiegene Kosten entlang der Wertschöpfungskette und einen Wertberichtigungsbedarf von rund CHF 500 Mio. Letzterer betrifft Logistik-Liegenschaften, IT-Projekte und verschiedene weitere Vermögenswerte. Diese weisen aufgrund veränderter Marktbedingungen einen tieferen Bilanzwert auf.

Trotz des getrübten operativen Ergebnisses bleibt die Migros ein finanziell kerngesundes Unternehmen. Das Eigenkapital der Handels- und Industriegeschäfte der Migros belief sich auf CHF 17.5 Mrd. (Vorjahr: CHF –184 Mio.) und entspricht 72.8 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 72.5 %). Dank ihrer finanziellen Stärke kann die Migros weiterhin in ein vielseitiges, attraktives Einkaufserlebnis investieren und sich in bedeutendem Umfang für den Werkplatz Schweiz sowie die Gesellschaft engagieren. Sie investierte im Berichtsjahr insgesamt CHF 1.5 Mrd. Davon entfielen CHF 299 Mio. auf Investitionen der Migros Industrie, insbesondere in den Werkplatz Schweiz – CHF 62 Millionen mehr als im Vorjahr.

Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements wird sich die Migros auch künftig für Kultur, Bildung und das Zusammenspiel der Generationen einsetzen.

Gesellschaftliches Engagement
Neben der Rolle als wichtiger Wirtschaftsmotor setzte die Migros auch 2023 ihr gesellschaftliches Engagement fort. Insgesamt flossen CHF 140 Mio. in die Fördergefässe Migros-Kulturprozent, Pionierfonds und Migros-Unterstützungsfonds. Grosser Beliebtheit erfreute sich die zweite Mitmachinitiative zum Thema Freundschaft, bei der unterschiedliche Projekte mit Fördergeldern vom Migros-Kulturprozent unterstützt wurden. Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements wird sich die Migros auch künftig für Kultur, Bildung und das Zusammenspiel der Generationen einsetzen.

99’175

Durchschnittlicher Personalbestand in rund 90 Unternehmen

Die Migros als Arbeitgeberin
Mit durchschnittlich 99’175 Beschäftigten in rund 90 Unternehmen stieg der Personalbestand gegenüber dem Vorjahr um 1’448 Stellen (+1.5 %). Die Zahl der Vollzeitstellen erhöhte sich im Berichtsjahr ebenfalls (+1’643). Damit bleibt die Migros-Gruppe die grösste private Arbeitgeberin der Schweiz. Ihr Engagement für eine faire Vergütung ihrer Mitarbeitenden zeigte sich unter anderem darin, dass die Nominallöhne um durchschnittlich +2.1 % stiegen – leicht über dem Durchschnitt des Schweizer Detailhandels (+2.0 %). Mit 3’670 Lernenden in über 60 verschiedenen Berufen bestätigte die Migros zugleich ihre Position als grösste Ausbildnerin der Schweiz.

Nachhaltigkeit
Bis 2030 will die Migros-Gruppe ihre betrieblichen Treibhausgasemissionen um 70 % gegenüber 2019 reduzieren – eine wichtige Etappe auf dem Weg zu Netto-Null bis 2050. Diesem ambitionierten Klimaziel ist die Unternehmensgruppe ein gutes Stück nähergekommen: Bis Ende 2023 senkte sie die betrieblichen Emissionen um 57.5 % im Vergleich zu 2019. Ein Grossteil der Einsparungen erfolgte durch bauliche Effizienzmassnahmen zum Stromsparen. Ihre Nachhaltigkeitsziele wird die Migros-Gruppe auch in den nächsten Jahren mit hoher Intensität verfolgen.

Mit der Bündelung des Supermarkt-Geschäfts in der Migros Super­markt AG bringt die Migros ihr Kern­geschäft zu Gunsten der Kun­din­nen und Kunden voran.

Ausblick
Im Geschäftsjahr 2023 verteidigte die Migros-Gruppe ihren Spitzenplatz im Schweizer Detailhandel. Die Marktführerschaft des Unternehmens sowohl stationär als auch online ist europaweit einzigartig – und der Massstab, an dem sich die Migros auch künftig messen will. Mit der Bündelung des Supermarkt-Geschäfts in der Migros Supermarkt AG bringt die Migros ihr Kerngeschäft zu Gunsten der Kundinnen und Kunden voran. Durch Effizienzgewinne in der Organisation profitieren sie von günstigeren Preisen. Damit unterstreicht die Migros ihren Anspruch, der erfolgreichste und beliebteste Supermarkt in allen Regionen zu sein. Als Pionierin der sozialen Verantwortung von Unternehmen wird sie sich weiterhin für den Zusammenhalt in der Gesellschaft engagieren.

Wir danken den Mitarbeitenden in der ganzen Migros-Gruppe für ihre Leistung und ihren täglichen engagierten Einsatz für unsere Kundinnen und Kunden.

Ursula Nold

Präsidentin der
Verwaltung MGB

Mario Irminger

Präsident der
Generaldirektion MGB

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