Migros im Dialog
Als grösste Detailhändlerin und private Arbeitgeberin des Landes steht Migros mit zahlreichen Anspruchsgruppen in Kontakt. Im aktiven Dialog mit ihren Stakeholdern kann Migros frühzeitig gesellschaftliche Trends und Anliegen erkennen und auf Risiken reagieren.
Ob Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende, Genossenschafterinnen und Genossenschafter, Lieferanten, NGOs oder die Politik – die Zahl der Stakeholder, die Erwartungen an Migros stellen, ist gross. Der Stakeholder-Dialog ist deswegen ein zentrales Element für das Nachhaltigkeitsmanagement des Unternehmens. Im Austausch mit den Anspruchsgruppen zeigt Migros gelebte unternehmerische Verantwortung, eine offene, kommunikative Unternehmenskultur und einen präventiven Umgang mit gesellschaftlichen Risiken. Neben institutionalisierten Formen des Austauschs etwa über Kundemagazine, Partnerschaften mit NGOs oder Mitgliedschaften in Verbänden und Initiativen pflegt sie den gesellschaftlichen Dialog mit allen relevanten Anspruchsgruppen, die an einem offenen und fairen Austausch interessiert sind. (GRI G4-24, G4-25)
Eine Liste der wichtigsten Mitgliedschaften und Partnerschaften findet sich hier. (GRI G4-26)
Kundinnen & Kunden
"Migipedia bietet mannigfaltige Dialog- und Kontaktmöglichkeiten, vielschichtige Informationen und Unterhaltung - eine Kommunikation mit und unter Kunden, wie sie bisher ohne Beispiel ist."
Um sich frühzeitig über die Erwartungen der Kundinnen und Kunden zu informieren, pflegt Migros einen offenen Dialog mit ihnen. Mit ihren Printmedien (Migros Magazin, Saisonküche, Vivai) erreicht sie jede Woche über 3 Millionen Leserinnen und Leser. Ein bewährter Kanal, um direkt mit Kunden ins Gespräch zu kommen, ist die M-Infoline, über die Kunden ihre Meinungen zu Produkten oder Anliegen an die Migros äussern können.
Im vergangenen Jahr zählte M-Infoline rund 142‘000 Kontakte. Kundinnen und Kunden äusserten sich über M-Infoline besonders positiv zum Plastikflaschenrecycling sowie zum Thema ökologische Verpackungen. Um mit Kunden in einen interaktiven Dialog zu treten, setzt Migros zunehmend auf Social Media wie Facebook und Twitter. 2014 wurden diese Kanäle zum Austausch über Themen wie die nachhaltige Fischtheke und das Pferdefleischverbot genutzt. Mit Migipedia bietet Migros Konsumenten die einzigartige Möglichkeit, das Migros-Sortiment mitzugestalten: Migipedia-Nutzer können auf der Internetplattform nicht nur Produkte bewerten, sondern auch neue vorschlagen. Seit der Gründung von Migipedia in 2010 haben Kundinnen und Kunden über 50 Produkte mit entwickelt oder Produktverbesserungen vorgeschlagen und damit das Migros-Sortiment aktiv mitgestaltet.
Kundendialog
Kundendialog über M-Infoline und Migros-Magazin (in Tausend) |
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 |
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Anzahl Kundenanfragen M-Infoline | 165 | 167 | 167 | 145 | 142 |
Auflage Migros-Magazin 1 | 2'156 | 2'163 | 2'160 | 2'162 | 2'173 |
Anzahl Migros-Magazin-LeserInnen | 3'013 | 3'066 | 3'107 | 3'300 | 3'158 |
1 Migros-Magazin (deutsch), Migros Magazine (französisch) und Azione (italienisch)
Mitarbeitende
"Migros unterstützt mich mit ihren fortschrittlichen Anstellungsbedingungen, zu denen die Möglichkeit gehört, Teilzeit zu arbeiten."
Um Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen zu binden, bietet sie eine aussergewöhnliche Vielfalt an Aufgaben in unterschiedlichen Funktionen und Berufen an. Zudem unterstützt sie die Mitarbeitenden durch ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, das die Arbeitsfähigkeit, die Vermeidung von Arbeitsunfähigkeit und den erleichterten Wiedereinstieg von Mitarbeitenden fördert. Daneben unterstützt Migros auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, etwa indem sie Teilzeitarbeit anbietet.
Genossenschafterinnen & Genossenschafter
"Migros ist ein höchst interessantes und bewundernswertes Unternehmen. Der ökonomische Erfolg garantiert das grosse soziale Engagement von Migros."
Ende 2014 zählte Migros über zwei Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter in den zehn regionalen Genossenschaften. Diese sind zu gleichen Teilen Miteigentümer ihrer regionalen Genossenschaft. In der jährlichen Urabstimmung befinden die Mitglieder über die Abnahme der Jahresrechnung, die Verwendung des Bilanzgewinns und die Entlastung der Organe. Alle vier Jahre erfolgt die Wahl der statutarischen Organe. Über das Migros -Magazin und die Genossenschaftsräte werden die Mitglieder regelmässig über Aktuelles in ihren Regionen informiert.
Lieferanten
"Durch die enge Zusammenarbeit mit Migros vor Ort konnten wir in den letzten beiden Jahren grosse Fortschritte im Bereich Tierwohl erzielen."
So engagiert sie sich in verschiedenen Gremien für die Weiterentwicklung von Sozialstandards, etwa für die Business Social Compliance Initiative (BSCI), und erarbeitet gemeinsam mit Lieferanten Lösungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen vor Ort.
Daneben arbeitet Migros mit zahlreichen Verbänden zusammen. So kooperiert sie im Rahmen des TerraSuisse-Labels partnerschaftlich mit der IP-Suisse, der Vereinigung der integriert produzierenden Bäuerinnen und Bauern der Schweiz. Diese Landwirte erbringen Mehrleistungen im Bereich des Tierwohls und der Artenvielfalt. Im Gegenzug stellt Migros den IP-Bauern einen Teil ihres Erlöses für Naturmassnahmen zur Verfügung. In Partnerschaft mit dem Schweizer Tierschutz STS arbeitet sie daran, die Schweizer Tierschutzstandards auch bei allen Produkten aus dem Ausland einzuführen.
Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
"Kinder sind die Umweltschützer von morgen. Dank Migros kann der WWF jährlich über 50‘000 Kinder und Jugendliche mit wichtigen Umweltthemen erreichen."
Im Mittelpunkt der Gespräche standen Themen wie die Beschaffung nachhaltiger Rohstoffe und Produkte (z.B. Fisch, Palmöl), der Schutz von Bienen in der Schweiz, die Arbeitsbedingungen bei Lieferanten in Bangladesch, und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Seit 2009 arbeiten Migros und der WWF Schweiz in einer strategischen Partnerschaft zusammen. Gemeinsame Themen sind etwa der Klimaschutz, die Förderung von nachhaltigen Produkten sowie die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für nachhaltigen Konsum. 2014 lag der Fokus der Partnerschaft auf der Sensibilisierung der Kundinnen und Kunden für den nachhaltigen Einkauf über Cumulus Green und das Kochbuch Green Gourmet Family. Beide Projekte wurden gemeinsam mit dem WWF erarbeitet. Zudem unterstützte Migros die Kinder- und Jugendprojekte des WWF.
Politik
"Migros zeigt mit ihrer Nachhaltigkeitskampagne Generation M eindrücklich, wie sie Ressourceneffizienz und Umweltschutz in der Praxis umsetzt."
Zusammen mit der IG Detailhandel Schweiz (IG DHS) unterstützt Migros die Revision des Umweltschutzgesetzes. Die Stärkung der freiwilligen Massnahmen der Wirtschaft für eine "grüne Wirtschaft", der schonungsvolle Umgang mit den Ressourcen und die Kreislaufwirtschaft sind zentrale Bestandteile der aktuellen Revision. 2014 fokussierte Migros auch auf Massnahmen gegen Littering. So führte Migros Basel zusammen mit den Behörden die "Drecksack"-Kampagne für das korrekte Entsorgen von Abfällen durch. Gemeinsam mit der IG DHS setzte sie sich erfolgreich im Abstimmungskampf gegen die Gastro-Initiative ein, die durch eine Änderung der Mehrwertsteuersätze zu höheren Preisen für Lebensmittel geführt hätte. Daneben engagierte sie sich gegen preistreibende Handelsbarrieren und für eine Teilharmonisierung der Ladenöffnungszeiten.