Energie & Klima

Energie sparen und Treibhausgasemissionen senken sind zentrale Anliegen von Migros. 2015 hat sie ihr Engagement für mehr Energieeffizienz intensiviert, erneuerbare Energieträger gefördert und besonders nachhaltige Filialen gebaut.

Mit verbindlichen Zielen reduziert Migros kontinuierlich ihren Stromverbrauch und den Ausstoss von Treibhausgasen. Dabei setzt sie in erster Linie auf Massnahmen für mehr Energieeffizienz, gleichzeitig fördert sie aktiv den Einsatz erneuerbarer Energieträger. Herzstück des Engagements ist die Klima- und Energiestrategie 2020 (KES2020). Im Rahmen der Basisanforderungen Betrieblicher Umweltschutz erarbeiten alle Unternehmen der Migros-Gruppe individuelle Ziele.

Fortschritte Klima- und Energiestrategie 2020

Die Klima- und Energiestrategie 2020 (KES2020) legt konkrete Reduktionsziele für die einzelnen Unternehmensbereiche von Migros fest. Die Ziele umfassen den Energieverbrauch sowie Treibhausgasemissionen.

Genossenschaftlicher Detailhandel und M-Industrie

Umw-S01-T01

Energieverbrauch

Energieverbrauch
in GWh
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
Elektrizität 967 978 968 957 951 -0.6%
Wärme 518 521 519 472 477 1.0%
Treibstoffe 1 114 112 111 110 112 1.7%
Total 1'599 1'610 1'598 1'539 1'540 0.1%

1 Eigene Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Saviva

Umw-S01-T06

Anteil der Energieträger am Energieverbrauch

Anteil der Energieträger am Energieverbrauch
in GWh
Absolut Prozentual
Biodiesel, Biogas 7.0 0.5%
Holz 23.8 1.5%
Abfall, Fernwärme 45.4 2.9%
Biodiesel, Biogas 7.0 0.5%
Heizöl 46.0 3.0%
Diesel 102.7 6.7%
Benzin 1.3 0.1%
Erdgas 363.1 23.6%
Elektrizität 951.2 61.8%
Total 1'540.4 100.0%

Umw-S01-T08

Treibhausgasemissionen

Treibhausgasemissionen (THG)
in 1'000 Tonnen CO2-Äquivalente 1
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
CO2 Brennstoffe 94 94 93 83 84 0.7%
CO2 Treibstoffe 2 29 29 29 28 28 -1.0%
CO2eq Kältemittelverluste 40 40 33 34 28 -17.3%
CO2eq Elektrizität 3 128 130 129 127 126 -0.6%
Total 292 293 284 272 266 -2.3%

1 Scope 1 und 2, gemäss Greenhouse Gas Protocol

2 Eigene Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Saviva

3 Gemäss Schweizer Verbrauchermix mit 132.9 g CO2eq/kWh Strom

Der Genossenschaftliche Detailhandel hat sich im Rahmen der KES2020 das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2020 10% weniger Strom zu verbrauchen und 20% weniger Treibhausgase auszustossen gegenüber 2010.

Migros spart in diesem Zeitraum spezifisch doppelt so viele Treibhausgasemissionen ein, wie es sich die Schweiz vorgenommen hat. Damit leistet sie einen überdurchschnittlichen Beitrag an die Energiestrategie des Bundes und den Schweizer Klimaschutz. Für ihr Nachhaltigkeitsprogramm Generation M und das jahrzehntelange Engagement für Klimaschutz und Energieeffizienz wurde Migros vom Bundesamt für Energie Anfang des laufenden Jahres mit dem "Watt d’Or"-Spezialpreis ausgezeichnet.

2015 konnte der Genossenschaftliche Detailhandel den Stromverbrauch gegenüber 2010 absolut um 4.9% reduzieren, die Treibhausgasemissionen konnten im selben Zeitraum um 17% vermindert werden. Besonders der Einsatz von CO2-Kälteanlagen und die Umstellung auf LED-Beleuchtung in den Filialen trugen zu dieser Reduktion bei.

Umw-S01-T03

Elektrizitätsverbrauch, Genossenschaftlicher Detailhandel

Elektrizitätsverbrauch, Genossenschaftlicher Detailhandel
in GWh
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
Ziel 2020
Elektrizität 646 647 633 617 611 -1.0% 578

Umw-S01-T05

Spezifischer Energieverbrauch, Filialen

Spezifischer Energieverbrauch, Filialen
in kWh/m2 Verkaufsfläche
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
Elektrizität 384 376 368 352 342 -2.9%
Wärme 56 54 55 33 35 6.9%
Total 439 430 423 385 377 -2.0%
Umw-S01-T09

Treibhausgasemissionen, Genossenschaftlicher Detailhandel

Treibhausgasemissionen (THG), Genossenschaftlicher Detailhandel
in 1'000 Tonnen CO2-Äquivalente 1
2011 2012 2013 2014 2015 Ziel 2020
CO2eq Kältemittelverluste 36 38 30 29 26 9
CO2 Treibstoffe 2 34 34 33 31 31 38
CO2 Brennstoffe 24 24 24 16 16 15
CO2eq Elektrizität 3 86 86 84 82 81 86
Total 180 181 171 158 154 148

1 Scope 1 und 2, gemäss Greenhouse Gas Protocol

2 Eigene Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Saviva

3 Gemäss Schweizer Verbrauchermix mit 132.9 g CO2eq/kWh Strom

Umw-S01-T11

Spezifische Treibhausgasemissionen, Filialen

Spezifische Treibhausgasemissionen (THG), Filialen
in kg CO2eq/m2 Verkaufsfläche
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
CO2 Brennstoffe 12 11 11 7 7 7.4%
CO2eq Kältemittelverluste 27 28 22 21 18 -14.6%
CO2eq Elektrizität 1 51 50 49 47 45 -2.9%
Total 90 89 82 75 71 -5.3%

1 Gemäss Schweizer Verbrauchermix mit 132.9 g CO2eq/kWh Strom

Die 27 Unternehmen der M-Industrie verfolgen die Klima- und Energieziele 2020, die sich auf spezifische Reduktionen pro produzierte Tonne beziehen. In der Industrie soll der Stromverbrauch jährlich um 0.7%, der Wärmeverbrauch um 1.8% pro produzierte Tonne reduziert werden. Für die CO2-Emissionen aus Brennstoffen ist zwischen 2010 und 2020 eine absolute Reduktion um 10% vorgesehen.

Umw-S01-T04

Spezifischer Energieverbrauch, M-Industrie

Spezifischer Energieverbrauch, Industrie
in kWh/t Produktion
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
Ziel 2020
Elektrizität 261 263 262 262 268 2.2% 244
Wärme 314 319 311 303 312 2.9% 269
Total 575 582 573 565 580 2.6% 513
Umw-S01-T10

Spezifische Treibhausgasemissionen, M-Industrie

Spezifische Treibhausgasemissionen (THG), Industrie
in kg CO2eq/t Produktion
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
CO2eq Kältemittelverluste 3.0 1.7 2.7 3.2 1.5 -51.2%
CO2eq Elektrizität 34.6 34.9 34.7 34.8 36.0 3.3%
CO2 Brennstoffe 1 58.3 58.4 56.9 54.7 56.5 3.3%
Total 95.9 95.0 94.3 92.7 94.0 1.4%

1 Gemäss Schweizer Verbrauchermix mit 132.9 g CO2eq/kWh Strom

Handel, Finanzdienstleistungen & Reisen

Seit 2014 ist der betriebliche Umweltschutz Bestandteil der Basisanforderungen, die für alle Unternehmen der Migros-Gruppe gelten. Dank diesen werden die Unternehmen sukzessive in das Umwelt- und Energiemanagement eingebunden; sie erarbeiten messbare Ziele, individuell abgestimmt auf ihr Geschäftsmodell und ihre Branche. 2015 haben unter anderem die Unternehmen Denner, Migros Bank und Hotelplan Suisse ihre Strategie im Bereich betrieblicher Umweltschutz konkretisiert.

Umw-S01-T02

Energieverbrauch Migros-Gruppe

Energieträger
Energieverbrauch, Migros-Gruppe
in GWh
Elektrizität Wärme Treibstoff 4 Total
Genossenschaftlicher Detailhandel 611 98 105 814
Filialen 470 49 519
Logistikbetriebe 1 141 50 105 295
Industrie 340 379 7 727
Genoss. Detailhandel + Industrie 951 477 112 1'540
Handel 2 128 24 152
Freizeitanlagen (Fitnessparks) 3 8 1 9
Finanzdienstleistungen und Reisen 31 23 54
Total 1'119 525 112 1'756

1 Betriebszentralen, Verteilbetriebe und MGB

2 Basierend auf Daten der Handelsunternehmen Globus, Interio, Migrol und Denner (enthält teilweise Hochrechnungen und Vorjahresdaten)

3 Basierend auf Daten der Unternehmen Migros Bank und Hotelplan Schweiz

4 Eigene Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Saviva

UMW-S02-T12

Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen

Direkt und indirekt verursachte Treibhausgasemissionen (THG),
Migros-Gruppe, Scope 1, 2 und 3
in Tonnen CO2-eq 1
Total
Gen. Detailhandel
& Industrie
Gen. Detailhandel 2 Industrie Handel 3 Finanzdienst-
leistungen
& Reisen 4
Freizeit-
anlagen
Direkte THG-Emissionen (Scope 1) 140'829 69'831 70'997 6'378 203 3'023
Wärme 85'365 18'182 67'183 5'005 203 3'023
Treibstoff 5 27'727 25'872 1'855
Kältemittel 27'737 25'777 1'959 1'373
Indirekte THG-Emissionen (Scope 2) 124'921 78'859 46'062 17'045 1'127 4'137
Elektrizität 6 126'389 81'146 45'243 17'045 1'127 4'064
Fernwärme -1'468 -2'287 819 0 0 73
Total Scope 1+2 265'750 148'690 117'059 23'423 1'331 7'160
Andere indirekte THG-Emissionen (Scope 3) 33'046 24'856 8'190 278
Fremdtransporte 7 4'805 4'805
Betriebsabfälle 8 25'580 18'243 7'338
Personenflüge 9 2'661 1'809 852 278

1 Scope der Treibhausgasemissionen gemäss Greenhouse Gas Protocol

2 Filialen, Betriebszentralen, Verteilbetriebe und MGB

3 Basierend auf Daten der Handelsunternehmen Globus, Interio, Migrol und Denner (enthält teilweise Hochrechnungen und Vorjahresdaten)

4 Basierend auf Daten der Unternehmen Migros Bank und Hotelplan Schweiz

5 Eigene Fahrzeugflotten der Migros-Genossenschaften und Saviva

6 Gemäss Schweizer Verbrauchermix mit 132.9g CO2-eq/kWh Strom

7 LKW-Warentransport durch Transportpartner der Migros-Genossenschaften

8 Berechnung basierend auf Emissionsfaktoren von 2010 der Schweizer Treibhausgasstatistik; in der industriellen Produktion fallen weniger Kehricht, aber v.a. CO2-neutrale organische Abfälle an.

9 Geschäftsflüge der Mitarbeitenden; Kompensation über myClimate

Energieeffizienz als oberste Maxime

Pro Jahr verursacht die Migros-Gruppe 297'663t Treibhausgasemissionen. Um die Emissionen zu senken, setzt Migros als erste und wichtigste Massnahme darauf, Energie einzusparen. Neben einer nachhaltigen Bauweise investiert sie in energieeffiziente Ladeneinrichtungen und Geräte sowie neue Technologien und schult ihre Mitarbeitenden für ein sparsames Verhalten.

LED-Beleuchtung in allen Filialen

Bei allen Neu- und Umbauten von Filialen und Fachmärkten setzt der Genossenschaftliche Detailhandel seit 2015 flächendeckend LED-Beleuchtungstechnik ein. Damit halbiert sich der Stromverbrauch für die Beleuchtung in einer Filiale. Von insgesamt 804 Migros-Filialen und Fachmärkten sind Ende 2015 201 im Verkaufsraum mit 100% LED ausgestattet und ca. 140 teilweise. Es kommen laufend neue Standorte hinzu.

Schulungen in der Gastronomie fortgesetzt

Um das volle Einsparpotenzial zu erreichen, sind Gebrauch und Bedienung der Geräte entscheidend. Deshalb investiert Migros in die Schulung ihrer Mitarbeitenden. 2015 fanden erneut Schulungen für die Mitarbeitenden im Gastronomiebereich statt. Die Betriebe nutzen vermehrt Abwaschmaschinen und Kochgeräte der neuesten Generation, die mit weniger Energie, Wasser und Chemie auskommen. Ziel ist es, zwischen 2010 und 2020 mit den Massnahmen 10% Strom einzusparen.

Mibelle setzt auf energieeffizientes Herstellverfahren

Auch in der M-Industrie sucht Migros laufend nach Einsparpotenzial. Beispielsweise führte Mibelle 2015 ein Verfahren für die Herstellung von Emulsionen ein, mit dem über 46'000 kWh Energie pro Jahr einspart werden können. Das energieeffiziente Verfahren nutzt bei der Herstellung vieler Kosmetika – anders als bisher – kaltes statt erhitztes Wasser, was den Energieaufwand reduziert. Rund 30% der Emulsionen werden bei Mibelle bereits so hergestellt. Weitere Umstellungen sind geplant.

Klimawerkstatt für Lernende

Auf der Suche nach Einsparpotenzial fördert Migros auch das Engagement ihrer Lernenden. Mehrere Migros-Unternehmen bieten Lernenden die Möglichkeit, an der Klimawerkstatt der Stiftung myclimate teilzunehmen. Hier erarbeiten sie Projekte in den Bereichen Klimaschutz, Energiesparen, Energieeffizienz oder erneuerbare Energien.

2015 gewann ein Polymechanik-Lernender der Jowa AG den nationalen Projektwettbewerb der myclimate Klimawerkstatt in der Sparte Energie. Er hat ein Verfahren entwickelt, mit dem der Druckluftverbrauch bei Produktionsanlagen deutlich reduziert werden kann. Mit dem Verfahren kann die Jowa AG ihren Energieverbrauch senken und spart zudem Kosten.

Aktive Förderung erneuerbarer Energieträger

Migros reduziert ihre Treibhausgasemissionen nicht nur durch eine verbesserte Energieeffizienz, sondern auch, indem sie fossile Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzt. Elf von 13 Logistikzentralen verwenden Wärme aus Biomasse, Fernwärme aus Kehrichtverbrennungsanlagen oder Abwärme.

Migros ersetzt fossile Energieträger

Seit 2014 wird im Tiefkühllager der Bischofszell Nahrungsmittel AG in Sitterdorf (TG) das gesamte Heiz- und Warmwasser zu 100% aus Abwärme aufbereitet. Ein zusätzlicher Wärmespeicher nimmt die Abwärme der Kompressoren auf und macht dadurch den Einsatz von fossilen Brennstoffen überflüssig.

Ebenfalls seit 2014 führt die Bischofszell Nahrungmittel AG den Dampf, mit dem Kartoffeln geschält werden, in einen Tank zurück und erwärmt dort Wasser. Über zwei Wärmetauscher wird damit Heizungs- und Warmwasser erhitzt. Dank der Investition konnte der Wärmebedarf 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 470 MWh pro Jahr verringert werden, was etwa 50'000l Heizöl entspricht.

Die Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG (MVN) nutzt seit 2015 die Abwärme ihrer Kühlanlagen in der Tiefkühllogistik, um das Gebäude zu heizen, Warmwasser aufzubereiten und den Unterbodengefrierschutz im Lager zu betreiben. Bis anhin wurde dafür Heizöl verwendet. Im laufenden Jahr wird die Anlage ihr volles Potenzial erstmals ausschöpfen. Die MVN AG rechnet damit, pro Jahr 290'000 Liter Heizöl einzusparen, was 96% des jährlichen Verbrauchs entspricht. Die CO2-Emissionen werden um 765t pro Jahr gesenkt.

Auch die Jowa AG wird in Zukunft auf erneuerbare Energieträger setzen. So hat sie im Berichtsjahr entschieden, CHF 7 Mio. in den Bau eines Holzheizwerks zu investieren. Das Unternehmen wird seinen CO2-Ausstoss dadurch über alle Standorte gerechnet um 3'000t reduzieren auf 11'000t pro Jahr. Das Holzheizwerk wird die kontinuierliche Wärmeversorgung sicherstellen und gut 60% des Wärmeenergiebedarfs abdecken. Für die Energiespitzen wird weiterhin Erdgas eingesetzt. Das Holzheizwerk wird voraussichtlich 2017 fertiggestellt.

Migros nutzt Sonnenenergie

Das leistungsstärkste Solarkraftwerk der Schweiz mit 6.7 Megawatt Peak (MWp) befindet sich auf den Dächern des Migros-Verteilbetriebs Neuendorf AG (MVN). Die Anlage wurde 2015 auf das Dach einer neuen Lagerhalle ausgedehnt, sie produziert dadurch knapp 30% mehr Strom als bisher. Die Anlage besteht insgesamt aus knapp 26'000 Solarpanels, die eine Fläche von über 46'000m2 oder 177 Tennisplätzen bedecken.

Die Genossenschaft Ostschweiz prüft standardmässig bei allen Neu- und Umbauten das Erstellen einer Photovoltaik-Anlage. Eine energieneutrale Filiale, die zu 100% mit Solarenergie betrieben wird, ist 2015 in Zuzwil eröffnet worden.

Insgesamt 88 Solaranlagen mit einer installierten Leistung von 26'271 kWp befanden sich Ende 2015 auf Dächern von Migros-Gebäuden. Diese produzieren jährlich rund 25'360 MWh Strom, was einem Stromverbrauch von rund 7'000 Durchschnittshaushalten entspricht.

Die Minergie-zertifizierte Fläche der Migros-Gruppe beträgt insgesamt 885'275m2. 

Umw-S01-T07

Minergie und Solarstrom, Migros-Gruppe

Minergie und Solarstrom, Migros-Gruppe 2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
Minergie-zertifizierte Fläche (in 1'000 m2) 790 822 872 878 885 0.9%
Solarstromanlagen (auf Migros-Dächern installierte Leistung in Kilowatt Peak) 3'222 3'691 11'882 16'817 26'271 56.2%

Effiziente Kühlung

2015 hat Migros rund 25% ihrer Kühlanlagen in den Filialen des Genossenschaftlichen Detailhandels mit dem natürlichen Kältemittel CO2 betrieben; dies entspricht rund 470 der über 1'900 Filialanlagen. 

Umw-S01-T13

CO2-Kälteanlagen, Filialen

CO2-Kälteanlagen, Filialen
Anzahl Anlagen
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
Tiefkühlanlagen (TK) 155 192 226 275 283 2.9%
Pluskühlanlagen (PK) 75 111 142 185 188 1.6%
Total 230 303 368 460 471 2.4%

Umw-S01-T12

H-FCKW-Kälteanlagen

H-FCKW-Kälteanlagen
Anzahl Anlagen
2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
zu Vorjahr
Filialen 359 277 158 70 31 -55.7%
Industrie 147 116 91 47 20 -57.5%
Logistikbetriebe 1 46 36 31 25 7 -72.0%
Total 552 429 280 142 58 -59.2%

1 Betriebszentralen, Verteilbetriebe und MGB

Als erste Detailhändlerin der Schweiz setzt Migros seit 2011 Glastüren bei den Pluskühlmöbeln ein, damit sinkt der Stromverbrauch für die Kälteerzeugung um 30-45%. Inzwischen hat Migros 189 Filialen vollständig oder in Teilen mit Glastüren ausgestattet, weitere Umbauten folgen. Dies entspricht einer Länge von rund 6'570 Laufmetern Kühlmöbel.

Auszeichnung für innovative Kühlanlage

"Die Anlage setzt erstmals Forschungsergebnisse in die Praxis um. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur technischen Weiterentwicklung der CO2-Kältetechnik."

Jury des EHI-Energiemanagement Awards

Die Kälteanlage im Mythen-Center Schwyz (Genossenschaft Luzern) wurde 2015 am internationalen Energiemanagement-Kongress EHI in Köln (D) in der Kategorie Innovation ausgezeichnet.

Durch den Einbau der Anlage kann die Energieeffizienz der Filiale markant gesteigert werden. Dies ist auf drei Komponenten zurückzuführen: den Einsatz von flüssigen Kältemitteln, speziellen Ejektoren in der CO2-Kälteanlage sowie der Grundwasserkühlung. Dank der Anlage spart die Filiale 25% Energie ein bei der Kühlung und Tiefkühlung.

tegut… : erste klimafreundliche Filiale Deutschlands

Für seine klimafreundliche Filiale wurde der tegut…-Markt in Marburg-Cappel (Hessen) mit der Auszeichnung Blauer Engel als besonders energieeffizienter Betrieb geehrt. Die Filiale verwendet ausschliesslich klimafreundliche, natürliche Kältemittel, ihr Energieverbrauch ist um 30% geringer als bei vergleichbaren älteren Filialen.

Nachhaltiges Bauen

Seit 2014 verfolgt Migros das Ziel, alle Neu- und Umbauten von Migros-Filialen nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Migros zu erstellen und somit noch umweltfreundlicher zu gestalten.

Im Berichtsjahr hat Migros die Weiterentwicklung des Tools zur Messung des Standards vorangetrieben. Die neue Version mit Prozessoptimierungen und vereinfachter Bedienung steht allen Genossenschaften ab dem laufenden Jahr zur Verfügung. 2015 entstanden 36 Neu- oder Umbauten auf Basis des Standards.

Darunter befindet sich die neu gebaute Minergie-zertifizierte Filiale in Eglisau (ZH), bei der im Vergleich zur alten Filiale knapp 43% Energie pro Quadratmeter Ladenfläche und bei der Kühlung über 50% Energie pro Laufmeter Kühlmöbel gespart werden. Neben der energieeffizienten Bauweise trägt die innovative Kälteanlage, die zusätzlich über eine Wärmepumpe und eine Funktion zur Erzeugung von Klimakaltwasser verfügt, zur Einsparung bei. Eine 1'490m2 grosse, 245 Kilowattpeak (kWp) starke Photovoltaikanlage deckt mehr als die Hälfte des Filialstrombedarfs.

Lebensraum für Tiere und Pflanzen

Zur Förderung der biologischen Vielfalt hat Migros im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms Generation M versprochen, bis Ende 2015 mindestens 2.5 Mio. m2 naturnahen Lebensraum zu schaffen. Insgesamt wurden durch die Stiftung Natur & Wirtschaft 24 Firmenareale und über 2.7 Mio. m2 als naturnaher Lebensraum zertifiziert. Damit hat Migros ihr Versprechen erfüllt.

So entstand 2015 vor dem Einkaufszentrum Zugerland in Steinhausen ein 340m2 grosses Wildbienenparadies mit Nistplätzen und Blütenpflanzen als Nahrungsquelle für Bienen. Auf dem Dach des Einkaufszentrums Marin Centre der Genossenschaft Neuchâtel/Fribourg wurden drei Bienenkästen mit 150'000 Honigbienen installiert. Das Einkaufszentrum umgibt ein 26'000m2 grosses naturnah gestaltetes Gelände mit Insektenhotel. Um das Engagement sichtbar zu machen, fand in drei grossen Einkaufszentren der Genossenschaft Luzern eine Naturgartenroadshow statt.

Fachtagung zum nachhaltigen Bauen

Die jährlich stattfindende interne Fachtagung Immobilien widmete sich 2015 dem Thema Nachhaltiges Bauen. Rund Hundert Teilnehmer aus allen Unternehmen der Migros-Gruppe beschäftigten sich einen Tag lang intensiv mit aktuellen Konzepten und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Dazu gehörten die Klima- und Energiepolitik, die 2'000-Watt-Gesellschaft und das Netzwerk Nachhaltiges Bauen. Vertreter von IKEA, Suva und Migros präsentierten ihre Strategie und stellten konkrete Umsetzungsbeispiele für Immobilien vor. Ein Referent zeigte auf, wie Abfälle in Zukunft als Rohstoff und Baumaterial verwendet werden.

Erste Migros Plusenergiefiliale eröffnet

2015 hat Migros ihre erste Plusenergiefiliale in Zuzwil (SG) eröffnet. Die Filiale der Genossenschaft Ostschweiz deckt ihren Jahresenergiebedarf über eine Photovoltaik-Anlage mit 279 kWp. Ein Fokus liegt auf der energieeffizienten Bauweise nach dem Minergie-Standard und unter Berücksichtigung des Migros-internen Standards Nachhaltiges Bauen

Die Plusenergiefiliale produziert übers Jahr gerechnet mehr Strom als sie verbraucht.

Neben der Bauweise sind auch der Betrieb der Filiale und die gesamte Haustechnik sehr energieeffizient. Die Kühl- und Tiefkühlmöbel betreibt die Filiale mit dem natürlichen Kältemittel CO2. Als Nebenprodukt der gewerblichen Kälteerzeugung für die Lebensmittelkühlung entsteht ein beachtlicher Anteil Wärmeenergie, die für die Beheizung des Gebäudes verwendet wird. Brauchwarmwasser erzeugt die Filiale mittels Wärmepumpenboiler, fossile Energieträger werden nicht eingesetzt. Das intelligente Gebäudeleitsystem automatisiert viele Abläufe. So wird beispielsweise die sparsame 100% LED-Beleuchtung über Zeitschaltkanäle gesteuert und der komplette Heizungs-Lüftungs-Kühlungs-Bereich (HLK) ist automatisiert.

Energie & Klima (pdf, 314.01 KB)