Nachhaltigkeits­management

Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Migros-Unternehmenstätigkeit und Teil der Migros-Kultur. Die Umsetzung erfolgt entlang der gesamten Wertschöpfungskette und berücksichtigt ökonomische, soziale und ökologische Ziele.

Das Allgemeininteresse ist höher zu stellen als dasjenige des Unternehmens. Dies legte Gottlieb Duttweiler 1941 in den Statuten von Migros fest – und verankerte damit nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln im Unternehmensverständnis.

Heute unterstützt die Direktion Nachhaltigkeit & Issue Management, eine Stabsstelle der Generaldirektion MGB, die Migros-Gruppe darin, ihre Spitzenposition bezüglich Nachhaltigkeit zu halten und das Engagement weiter auszubauen. Gemäss Nachhaltigkeits-Rating 2015 der Ratingagentur oekom research ist Migros die nachhaltigste Detailhändlerin der Welt.

Steuerung auf mehreren Ebenen

Unter Nachhaltigkeit versteht Migros, ein breites Sortiment an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen anzubieten, Partnerin für einen gesunden Lebensstil und eine vorbildliche Arbeitgeberin zu sein, Massstäbe bei Klimaschutz und Ressourceneffizienz zu setzen und das gesellschaftliche Miteinander zu fördern.

Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Unternehmenstätigkeit. Die Werte Verantwortungsbewusstsein und Glaubwürdigkeit sind in der Gruppenstrategie verankert.

Seit 2006 ist Migros Mitglied des Global Compact, einer strategischen Initiative der Vereinten Nationen zur Unternehmensverantwortung. Im Rahmen der zehn Prinzipien des UN Global Compact (UNGC) verpflichtet sich das Unternehmen, die internationalen Grundwerte in Bezug auf Menschenrechte, das Arbeitsrecht und den Umweltschutz zu unterstützen sowie innerhalb ihres Einflussbereichs gegen Korruption vorzugehen.

Verbindliche Basisanforderungen

Für alle Unternehmen der Migros-Gruppe gelten seit 2011 eine Reihe von sozialen und ökologischen Basisanforderungen.

Neben den zehn regionalen Genossenschaften und dem Migros-Genossenschafts-Bund (MGB), die für das Kerngeschäft verantwortlich sind, werden in allen Handels- und Industrieunternehmen die gleichen 18 Basisanforderungen für Lieferanten und Sortiment schrittweise umgesetzt. Die Anforderungen sind auch für Unternehmen verpflichtend, die durch Akquisitionen im In- oder Ausland zur Migros-Gruppe gestossen sind.

Die Richtlinien beinhalten z.B. den Verhaltenskodex BSCI, der Arbeitsstandards in globalen Lieferketten verbessern will, Aspekte zur Lebensmittelsicherheit und zum Tierwohl sowie den Schutz der weltweiten Fischbestände und der Tropenwälder. 2015 setzten neben den zehn Genossenschaften und dem MGB 28 Unternehmen der Migros-Gruppe die Basisanforderungen um.

Auch die Basisanforderungen Betrieblicher Umweltschutz sind für alle Unternehmen der Migros-Gruppe verpflichtend. Sie umfassen Massnahmen in den Bereichen Klima, Energie und Abfall. Jedes Unternehmen hat individuelle Zielsetzungen und leistet so seinen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourceneffizienz.

Um die Zielerreichung zu steuern, betreibt Migros ein Monitoring. Anhand strategischer Kennzahlen (Key Performance Indicators) lassen sich nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und umweltbezogene Unternehmensleistungen messen, wie etwa der Erfüllungsgrad des BSCI-Verhaltenskodexes oder der CO2-Ausstoss. Zur Optimierung des Datenmanagements hat die Generaldirektion MGB im Berichtsjahr entschieden, ein dezentral nutzbares IT-Tool einzuführen. Mit diesem können die Unternehmen ihre nachhaltigkeitsrelevanten Daten in Zukunft selbst verwalten und auswerten. Es ist geplant, das Tool Ende 2016 allen Migros-Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Gesellschaftliches & soziales Engagement

Die Migros-Gruppe übernimmt Verantwortung für die Gesellschaft und ihre Mitarbeitenden. Zudem fördert sie einen gesunden Lebensstil der Schweizer Bevölkerung.

Das Migros-Kulturprozent setzt sich seit 1957 für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Menschen in der Schweiz ein. Der 2012 ins Leben gerufene Förderfonds Engagement Migros weitet die gesellschaftliche Verantwortung von Migros auf die gesamte Gruppe aus. Der Migros-Hilfsfonds unterstützt soziale und ökologische Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im In- und Ausland mit dem Ziel Hilfe zur Selbsthilfe.

In der Schweiz profitieren 64.1% der 87ʼ383 Mitarbeitenden von fortschrittlichen und vorbildlichen Arbeitsbedingungen, welche in den drei Gesamtarbeitsverträgen "L-GAV Migros", "GAV in globo" sowie "GAV Travel" festgehalten sind. Migros bildet 3ʼ700 Lernende aus.

Gesundheit ist unter dem Aspekt Lebensqualität in der Gruppenstrategie verankert. Migros leistet bereits heute einen Beitrag zu einem gesunden Lebensstil der Schweizer Bevölkerung. Dieses Engagement möchte sie in Zukunft weiter ausbauen.

Nachhaltigkeitsprogramm Generation M

Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm Generation M verfolgt der Genossenschaftliche Detailhandel seit 2012 konkrete und messbare Nachhaltigkeitsziele in den fünf Handlungsfeldern Konsum, Umwelt, Mitarbeitende, Gesellschaft und Gesundheit.

Bislang wurden über sechzig Ziele formuliert, die als Versprechen abgegeben werden. Zweimal im Jahr überprüft Migros, wo sie bei der Erreichung der Ziele steht. Der aktuelle Fortschrittsbericht informiert darüber.

2015 wurde ein neues Versprechen zum umweltfreundlichen Gärtnern lanciert. Migros verspricht, bis Ende 2020 ihren Umsatz mit biologischen Düngern, Erden und Pflanzenschutzmitteln gegenüber 2013 auf 25% zu verdoppeln. Gleichzeitig sind zwanzig Versprechen ausgelaufen; 15 davon wurden erfolgreich umgesetzt, fünf nicht erreicht.

Es ist Migros unter anderem gelungen, das Bio-Sortiment auszubauen. Zudem hat sie zwischen 2012 und Ende Juni 2015 insgesamt 173'553 und bis Ende 2015 weiteren 24'554 Zuwanderern unsere Sprache und Kultur nähergebracht. Zusammen mit dem WWF hat Migros 239'140 Kinder und Jugendliche für Umweltthemen sensibilisiert.

Obwohl sich der Umsatz mit Fairtrade Max Havelaar Produkten sehr erfreulich entwickelte, ist es Migros nicht gelungen, das Sortiment gegenüber 2011 um 75% auszubauen. Per Ende 2015 bietet Migros insgesamt 175 Produkte an, die mit dem Label Fairtrade Max Havelaar zertifiziert sind. Das Sortiment wurde gegenüber 2011 um 26% erweitert. Dies liegt weit unter der geplanten Ausweitung. Obwohl Migros die Ausbaumöglichkeiten im Sortiment überschätzt hat, ist es ihr dennoch gelungen, den Verkauf von Fairtrade-Produkten stark voranzutreiben. Zwischen 2011 und 2015 ist der Umsatz mit Fairtrade Max Havelaar Produkten um rund 40% gestiegen.

Auch das Versprechen zur Erhöhung des Anteils an energieeffizienten Produkten mit dem Topten-Label hat Migros verfehlt. Grund dafür: Fernsehgeräte machen bei Migros knapp die Hälfte des Umsatzes aus. Die Technologien entwickeln sich aktuell sehr schnell weiter. Weder die Modelle mit der 4K-Technologie noch die ganz neuen OLED-Fernseher erreichen die Energieeffizienzkriterien von Topten. Deshalb ist es nicht gelungen, den Umsatzanteil mit Topten bei den Fernsehgeräten zu erhöhen.

Im Berichtsjahr hat der Genossenschaftliche Detailhandel eine Marketing-Strategie verabschiedet, welche die Nachhaltigkeitsziele von Migros weiter stärkt.

Individuelle Nachhaltigkeitsstrategien

Seit 2013 haben die Unternehmen der M-Industrie eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie, die mehr als vierzig Ziele in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft umfasst. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wertschöpfungskette von Migros, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der M-Industrie und erhöht ihre Attraktivität als Arbeitgeberin.

Bis 2020 streben alle Unternehmen der M-Industrie die Zertifizierung nach ISO 14001 an.

Im Berichtsjahr haben alle Unternehmen der M-Industrie die Einführung eines Nachhaltigkeits-Managementsystems für die Umsetzung und das Monitoring der Strategie vorangetrieben. Es umfasst neben der Einführung eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 auch die Umsetzung von sozialen und ökonomischen Zielen. Acht Betriebe der M-Industrie sind bereits nach ISO 14001 zertifiziert. Bis Ende 2020 streben alle Unternehmen die Zertifizierung an. Erstmals publiziert die M-Industrie einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht.

Die Generaldirektion MGB hat 2015 zudem entschieden, dass die Handelsunternehmen inklusive Saviva sowie Hotelplan und die Migros Bank branchenspezifische Nachhaltigkeitsziele 2020 entwickeln. Die Ausarbeitung dieser Ziele soll bis Sommer 2016 abgeschlossen sein.

Nachhaltigste Detailhändlerin der Welt

Die Ratingagentur oekom research hat weltweit Handelsunternehmen in Bezug auf ihr soziales und ökologisches Engagement untersucht. Die Migros-Gruppe hat mit Abstand das beste Resultat erzielt:

Beim WWF Umwelt-Rating gehört Migros zu den Vorreitern.

Von 140 untersuchten Retailern weltweit liegt die Migros-Gruppe als einzige mit der Note B+ (sehr gut) an der Spitze. Damit ist sie die nachhaltigste Detailhändlerin der Welt

Im Berichtsjahr geniesst Migros zum zweiten Mal in Folge die beste Reputation unter den 52 führenden Schweizer Unternehmen. Laut den Autoren des GfK Business Reflector 2015 erreicht sie vor allem aufgrund des Vorsprungs beim Thema Nachhaltigkeit den ersten Platz. Eine Übersicht der wichtigsten Preise und Auszeichnungen findet sich auf der Website.

Auch beim WWF Umwelt-Rating der Schweizer Gross- und Detailhändler gehört Migros zu den Vorreitern. Als visionär beurteilt der WWF im Genossenschaftlichen Detailhandel die messbaren Ziele in allen relevanten Bereichen, den Einbezug der Stakeholder sowie die ausführlichen Fortschrittsberichte unter Generation M. Möglichkeiten für Verbesserungen sieht der WWF unter anderem darin, dass die Migros-Pensionskasse Umweltaspekte bei ihren Investitionen berücksichtigt und dass Migros ihr Engagement im Bereich Fisch und Meeresfrüchte weiter ausbaut.

Denner und Saviva befinden sich in der Kategorie "oberes Mittelfeld" und Globus in der Kategorie "unteres Mittelfeld".

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