Industrie & Grosshandel

Die M-Industrie erarbeitete im Berichtsjahr CHF 6.255 Mrd. Umsatz (Vorjahr CHF 6.016 Mrd.) und wuchs damit in einem anspruchsvollen Marktumfeld um 4%. Durch gezielte Akquisitionen wurden die Marktpositionen im In- und Ausland gestärkt.

Finanzzahlen Industrie & Grosshandel

SchwP-S01-T06
Mio. CHF 2014 2015 Veränderung zum Vorjahr
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 6'015.9 6'254.5 4.0%
Andere betriebliche Erträge 55.9 65.9 17.9%
Eliminationen -331.3 -441.4 33.2%
Total Ertrag 5'740.5 5'879.0 2.4%
Ergebnis vor Finanzerfolg und Ertragssteuern (EBIT) 144.7 154.0 6.4%
Segmentaktiven 2'406.6 2'388.2
Investitionen in langfristiges Vermögen 181.7 195.3
Mitarbeitende 12'112 12'921

Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die damit verbundene Frankenstärke haben den Druck auf den Werkplatz Schweiz deutlich erhöht. Der steigende Einkaufstourismus und die verhaltene Konsumentenstimmung auf dem Schweizer Markt waren für die M-Industrie spürbar. Sie erarbeitete 2015 einen Umsatz von CHF 6.255 Mrd. (Vorjahr CHF 6.016 Mrd.) und wuchs im anspruchsvollen Marktumfeld um 4.0%. Real legte sie um 0.8% zu.

Mit gezielten Akquisitionen im In- und Ausland stärkte die M-Industrie ihre Marktpositionen und erzielte ein solides Wachstum. Mit der Übernahme der Lüchinger+Schmid Gruppe konnte der Belieferungsgrosshandel markant ausgebaut werden. Im internationalen Kosmetikgeschäft wurde durch den Mehrheitserwerb der britischen QBC (Quantum Beauty Company) das Geschäft mit Exklusivmarken verstärkt. Nominal steigerte die M-Industrie den Umsatz in allen Kundengruppen.

Gewinn von Marktanteilen in der Gruppe

Das Geschäft mit der Migros-Gruppe konnte um 2.1% auf CHF 4.488 Mrd. ausgebaut werden. Überproportional entwickelte sich das Geschäft mit Denner, migrolino und LeShop.ch. Nicht zuletzt dank den vielfältigen und attraktiven Sortimenten der M-Industrie konnten alle Kunden innerhalb der Migros-Gruppe Marktanteile gewinnen.

Das anspruchsvolle Umfeld im Grossverbrauchermarkt war geprägt vom Einkaufstourismus und von fehlenden ausländischen Touristen, was Auswirkungen auf das Gastronomiegeschäft hatte. Das Umsatzwachstum von knapp 10% auf CHF 1'085.5 Mio. (Vorjahr CHF 995.4 Mio.) ist in erster Linie auf die erstmals konsolidierte Lüchinger+Schmid Gruppe zurückzuführen. In einem schrumpfenden Gesamtmarkt konnte das Umsatzniveau gehalten werden. 

Robustes Export-Geschäft

Das internationale Geschäft, bestehend aus Export und Auslandstandorten, legte um 8.8% auf CHF 680.9 Mio. (Vorjahr CHF 626.1 Mio.) zu. Die Auslandstandorte wuchsen in Lokalwährungen teils kräftig. Trotz erstarktem Schweizer Franken (rund 12% gegenüberder Hauptwährung Euro) erwies sich das Exportgeschäft als robust. Währungsbereinigt betrug das Exportwachstum erfreuliche 6.3%. Hauptwachstumstreiber waren das Kaffeekapsel- sowie das Käsegeschäft. Ebenfalls steigern konnte sich der Bereich Kosmetika.

Währungs- und teuerungsbereinigt konnten die meisten Geschäftsfelder zulegen, Währungserfolge aus Einsparungen bei der Beschaffung wurden in Form von tieferen Preisen an die Kunden weitergegeben.

Stärkung der Eigenmarken

Die von der M-Industrie produzierten Marken wie Frey, Aproz, Total, Ice Tea, Candida, I am oder Bifidus sind einzigartig und besitzen teilweise Kultstatus. Sie ermöglichen Migros, sich wirkungsvoll zu differenzieren. Die 2014 lancierte Marketing-Initiative "Von uns. Von hier" hat die Wahrnehmung der Schweizer Konsumenten bezüglich der Einzigartigkeit gestärkt und auch im Berichtsjahr zu Marktanteilsgewinnen geführt.

Investitionen in den Werkplatz Schweiz und die Nachhaltigkeit

Die M-Industrie hat im Berichtsjahr rund CHF 200 Mio. in den Werkplatz Schweiz investiert. Neben dem Ausbau von Produktionskapazitäten wurden spezifische Investitionen in Anlagen und Technologien getätigt, um die Ressourceneffizienz zu erhöhen und Verpackungsmaterialien einzusparen. Mit diesen Investitionen wird die ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie der M-Industrie wirkungsvoll unterstützt.

Die Mifa hat zusammen mit Migros eine umweltfreundliche PET-Sprühflasche für Reinigungsmittel entwickelt, die zu 100% aus rezykliertem PET besteht. Mit dieser innovativen Leistung gewann sie 2015 den Swiss Packaging Award in der Kategorie Nachhaltigkeit.

Die Bischofszell Nahrungsmittel AG produziert neu Orangensaft mit Früchten aus fairem Handel. Das Frucht-Konzentrat für die Säfte der Linien Gold und M-Classic der Migros wird direkt von zwei Kooperativen aus Brasilien bezogen und ist mit dem Label Fairtrade Max Havelaar ausgezeichnet.

Neu unterstützt die M-Industrie eine ETH-Professur für Sustainable Food Processing. Die neu eingerichtete Assistenzprofessur erforscht die Entwicklung neuartiger Verfahren, damit die Produktion von Lebensmitteln umweltverträglicher und nachhaltiger wird. Sie widmet sich dem gesamten Produktzyklus, vom Molekül bis zum verkaufsfertigen Lebensmittel.

Neue Arbeits- und Ausbildungsplätze

Ende 2015 beschäftigte die M-Industrie netto 944 Mitarbeitende mehr als im Vorjahr und zählt total 13'113 Mitarbeitende. Ohne die Akquisitionen wurden 546 neue Arbeitsplätze geschaffen, davon 456 in der Schweiz.

Ein spezieller Fokus lag bei der Nachwuchsförderung. Die Anzahl Ausbildungsplätze wurde im Berichtsjahr weiter ausgebaut. Aktuell bildet die M-Industrie 526 Lernende (Vorjahr 472) in über dreissig verschiedenen Berufen aus. Dies sind 100 Lehrstellen mehr als noch vor drei Jahren.

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