Nachhaltigkeitsmanagement

Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Migros-Unternehmenstätigkeit und Teil der Migros-Kultur. Die Umsetzung erfolgt entlang der gesamten Wertschöpfungskette und berücksichtigt wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele.

Das Allgemeininteresse ist höher zu stellen als dasjenige des Unternehmens. Dies legte Gottlieb Duttweiler 1941 in den Statuten von Migros fest – und verankerte damit nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln im Unternehmensverständnis.

Steuerung auf mehreren Ebenen

Unter Nachhaltigkeit versteht Migros, ein breites Sortiment an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen anzubieten, Partnerin für einen gesunden Lebensstil und eine vorbildliche Arbeitgeberin zu sein, Massstäbe bei Klimaschutz und Ressourceneffizienz zu setzen und das gesellschaftliche Miteinander zu fördern. Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil der Unternehmenstätigkeit. Die Werte Verantwortungsbewusstsein und Glaubwürdigkeit sind in der Gruppenstrategie verankert.

Seit 2006 ist Migros Mitglied des Global Compact, einer strategischen Initiative der Vereinten Nationen zur Unternehmensverantwortung. Im Rahmen der zehn Prinzipien des UN Global Compact (UNGC) verpflichtet sich das Unternehmen, die internationalen Grundwerte in Bezug auf Menschenrechte, das Arbeitsrecht und den Umweltschutz zu unterstützen sowie innerhalb ihres Einflussbereichs gegen Korruption vorzugehen.

Verbindliche Basisanforderungen

Für alle Unternehmen der Migros-Gruppe gelten seit 2011 eine Reihe von sozialen und ökologischen Basisanforderungen.

Diese 18 Basisanforderungen für Lieferanten und Sortiment gelten für sämtliche Unternehmen der Migros-Gruppe und werden schrittweise umgesetzt. Die Richtlinien beinhalten z.B. den Verhaltenskodex BSCI, der Arbeitsstandards in globalen Lieferketten verbessern will, Vorgaben zur Lebensmittelsicherheit und zum Tierwohl sowie den Schutz der weltweiten Fischbestände und der Tropenwälder.  

Die Anforderungen sind auch für Unternehmen verpflichtend, die durch Akquisitionen im In- oder Ausland zur Migros-Gruppe gestossen sind. Innerhalb von 18 Monaten müssen sie alle Prozesse für die Umsetzung der Anforderungen implementieren.

Auch die Basisanforderungen Betrieblicher Umweltschutz sind für alle Unternehmen der Migros-Gruppe verpflichtend. Sie umfassen Massnahmen in den Bereichen Klima, Energie und Abfall. Jedes Unternehmen hat individuelle Zielsetzungen und leistet so seinen Beitrag zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz.

Um die Zielerreichung zu steuern, betreibt Migros ein Monitoring. Anhand strategischer Kennzahlen (Key Performance Indicators) lassen sich neben wirtschaftlichen auch soziale und umweltbezogene Unternehmensleistungen messen, so etwa der Erfüllungsgrad des BSCI-Verhaltenskodexes oder der CO2-Ausstoss. Im Berichtsjahr setzte die Direktion Nachhaltigkeit & Issue Management ein dezentral nutzbares IT-Tool auf, mit dem die Unternehmen ihre nachhaltigkeitsrelevanten Daten selbst verwalten und auswerten können. Erste Daten wurden per Ende 2016 erhoben. Der gruppenweite Roll-Out ist im laufenden Jahr geplant.

Gesellschaftliches & soziales Engagement

Die Migros-Gruppe übernimmt Verantwortung für die Gesellschaft und ihre Mitarbeitenden. Zudem fördert sie einen gesunden Lebensstil der Schweizer Bevölkerung.

Das Migros-Kulturprozent setzt sich statutarisch verankert seit 1957 für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Schweiz ein. Der 2012 ins Leben gerufene Förderfonds Engagement Migros weitet die gesellschaftliche Verantwortung von Migros auf die gesamte Gruppe aus. Der Migros-Unterstützungsfonds fördert seit 1979 nachhaltige Projekte der Entwicklungszusammenarbeit im In- und Ausland.

In der Schweiz profitieren 64.8% der 87'414 Mitarbeitenden von fortschrittlichen und vorbildlichen Arbeitsbedingungen, welche in den drei Gesamtarbeitsverträgen "Migros L-GAV", "GAV in globo" sowie "GAV Travel" festgehalten sind. Migros bildet 3'775 Lernende aus.

Die Förderung der Gesundheit ist in den Statuten und in der Gruppenstrategie verankert. Migros leistet bereits heute einen massgeblichen Beitrag zu einem gesunden Lebensstil der Schweizer Bevölkerung. Dieses Engagement wird sie in Zukunft weiter ausbauen.

Nachhaltigkeitsprogramm Generation M

Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm Generation M verfolgt der Genossenschaftliche Detailhandel seit 2012 konkrete und messbare Nachhaltigkeitsziele in den fünf Handlungsfeldern Konsum, Umwelt, Mitarbeitende, Gesellschaft und Gesundheit. Zweimal im Jahr überprüft Migros, wo sie bei der Erreichung der Ziele steht. Der aktuelle Fortschrittsbericht informiert darüber.

Im Berichtsjahr hat Migros ihre Nachhaltigkeitskampagne zur Initiative Generation M aktualisiert. Neu stehen nicht mehr Kinder im Mittelpunkt, sondern alle Generationen. Pionierleistungen aus der Vergangenheit werden ebenso kommuniziert wie aktuelle Tatbeweise und Versprechen für die Zukunft.

2016 lancierte Migros fünf neue Versprechen:

Erfolgreich abgeschlossen hat Migros im Berichtsjahr drei Versprechen: 

Im Zusammenhang mit dem Bienenversprechen, das per Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen wurde, hat die Schweizerische Lauterkeitskommission (SLK) die Kommunikation gerügt: "Wir versprechen Noah, ab Ende 2014 nur noch Insekten- und Pflanzenschutzmittel anzubieten, die Bienen nicht gefährden". Inhaltlich stützte sich das Versprechen auf die Greenpeace-Studie Bye bye Biene? von 2013, die sieben für Bienen besonders schädliche Wirkstoffe identifiziert hat. Migros hat zehn Produkte, die diese Wirkstoffe enthielten, vollständig umgestellt oder ausgelistet und damit das Versprechen erfüllt. Die SLK hat bemängelt, dass der Bezug zur Greenpeace-Studie in der Kommunikation nicht deutlich genug und inhaltlich zu kompliziert gewesen sei. Auf Empfehlung der SLK hat Migros die beanstandeten Passagen auf ihrer Website freiwillig angepasst

Individuelle Nachhaltigkeitsstrategien

Seit 2013 haben die Unternehmen der M-Industrie eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie, die mehr als vierzig Ziele in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft umfasst. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Wertschöpfungskette von Migros, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der M-Industrie und erhöht ihre Attraktivität als Arbeitgeberin.

Die M-Industrie ist ISO 14001-zertifiziert.

Im Berichtsjahr wurde das Nachhaltigkeitsmanagement der M-Industrie nach ISO 14001 zertifiziert. Das einheitliche Management- und Kontrollsystem für die Industrie-Gruppe ermöglicht es der M-Industrie, sich systematisch für die Einhaltung von umweltrechtlichen Anforderungen, die Minimierung von Umwelteinwirkungen und die Optimierung der Nachhaltigkeitsleistungen einzusetzen. Zusätzlich erhielten die Delica AG, Gabriel Fleury SA, JOWA AG, Micarna-Gruppe, Midor AG und Riseria Taverne SA erstmals die Zertifizierung nach ISO 14001. Damit sind per Ende 2016 insgesamt 13 Unternehmen der M-Industrie zertifiziert. 

2016 haben die Handelsunternehmen inklusive Saviva, Hotelplan und Migros Bank branchenspezifische, messbare Nachhaltigkeitsziele 2020 festgelegt. Die individuellen Ziele sind integraler Bestandteil der jeweiligen Unternehmensstrategie. Per Ende 2016 wurde die erste Fortschrittskontrolle der Zielerreichung durchgeführt. Ausgewählte Kennzahlen fliessen im laufenden Jahr erstmals in die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein.

Die Migros-Pensionskasse hat im Berichtsjahr eine Nachhaltigkeitsstrategie für ihre Immobilienanlagen entwickelt. Die Umsetzung der Strategie erfolgt im laufenden Jahr mit der Definition von messbaren Zielen.

Das deutsche Handelsunternehmen Tegut, das zur Genossenschaft Migros Zürich gehört, hat 2016 seine Grundlagen für nachhaltige Beschaffung und nachhaltiges Handeln zusammengefasst. Das Dokument legt unter anderem fest, wie das Unternehmen nachhaltig produzierte Rohstoffe beschafft, wie es zu gentechnisch veränderten Organismen (GVO) steht und welche Anforderungen für Verpackungen gelten.

2016 hat Denner seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Der Bericht deckt die Schwerpunkte Umwelt, Sortiment und Mensch ab.

Nachhaltigste Detailhändlerin der Welt

Die Ratingagentur oekom research hat 2014/2015 letztmals weltweit Handelsunternehmen in Bezug auf ihr soziales und ökologisches Engagement untersucht. Die Migros-Gruppe hat mit Abstand das beste Resultat erzielt: Von 140 untersuchten Retailern weltweit liegt die Migros-Gruppe als einzige mit der Note B+ (sehr gut) an der Spitze. Damit ist sie die nachhaltigste Detailhändlerin der Welt.

Im Berichtsjahr geniesst Migros zum dritten Mal in Folge die beste Reputation unter den 52 führenden Schweizer Unternehmen. Laut den Autoren des GfK Business Reflector 2016 erreicht sie vor allem aufgrund des Vorsprungs beim Thema Nachhaltigkeit den ersten Platz. Eine Übersicht der wichtigsten Preise und Auszeichnungen findet sich auf der Website.

Migros nimmt aktiv an Ratings teil und nutzt die Ergebnisse, um sich laufend zu verbessern und ihr Engagement weiter auszubauen. Gemäss der WWF-Studie Slow Road to Sustainability gehört Migros zu den 22 führenden Unternehmen weltweit. Der WWF prüfte die Aktivitäten der Unternehmen bezüglich nachhaltiger Forstwirtschaft, verantwortungsvoller Landwirtschaft und Fischerei.

Im Rahmen des WWF-Ratings der Schweizer Lebensmittelindustrie 2016 standen der MGB, die Bischofszell Nahrungsmittel AG, ELSA-MIFROMA, die JOWA AG und die Micarna-Gruppe in engem Austausch mit dem WWF. Das Rating umfasst die Bereiche nachhaltige Unternehmensführung, nachhaltige Produkte und gesellschaftliches Engagement. Die Ergebnisse wurden Anfang des laufenden Jahres publiziert. 

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