Finanzdienstleistungen

In einem herausfordernden Marktumfeld erzielte die Migros Bank 2016 einen Gewinn von CHF 215 Mio. Der Rückgang um 5.2% war vor allem auf tiefere Zins- und Handelserträge zurückzuführen. Erfreulich entwickelte sich das Anlagegeschäft.

 

Finanzzahlen Finanzdienstleistungen

SchwP-S01-T07
Mio. CHF 2016 2015 Veränderung zum Vorjahr
Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 3 3 13.2%
Ertrag aus Finanzdienstleistungen 817 861 -5.0%
Andere betriebliche Erträge 6 1 717.4%
Total Ertrag 827 864 -4.3%
Ergebnis vor Finanzerfolg und Ertragssteuern (EBIT) 270 284 -4.9%
Segmentaktiven 42'718 42'140
Investitionen in langfristiges Vermögen 23 17
Mitarbeitende 1'507 1'502

Die Migros Bank setzte 2016 den Ausbau ihrer Kernaktivitäten fort. So vermochte sie im Anlagegeschäft die Zahl der Vermögensverwaltungsmandate um 10.9% zu steigern – trotz anspruchsvollem Börsenumfeld. Auch die bilanziellen Kundengelder erfuhren einen Zuwachs, nämlich um 1.3% auf CHF 33.5 Mrd. Dabei setzte sich die Umschichtung in Einlagen in Kontoform zulasten von Kassenobligationen fort. Letztere reduzierten sich um 12.0%, während z.B. die Privat- und Premiumkonten um 8.5% zulegten.

Festhalten an vorsichtiger Kreditpolitik

Die Hypothekarforderungen erreichten CHF 34.2 Mrd. Das entspricht einer Zunahme um 1.9% und liegt leicht unter dem Marktwachstum. Im sehr kompetitiven Wettbewerbsumfeld hielt die Migros Bank als fünftgrösste Schweizer Hypothekaranbieterin konsequent an ihrer vorsichtigen Kreditvergabepolitik fest. Am Bilanzstichtag bestand das Hypothekarportfolio bei den Wohnbauten zu 97.3% aus Ersthypotheken mit einer Belehnungsquote bis 67.0%.

Die Forderungen aus Privatkrediten beliefen sich auf CHF 1.1 Mrd. (-6.2%). Damit war die Migros Bank im Berichtsjahr weiterhin die Nummer drei im Schweizer Markt für Konsumkredite.

Rückgang im Zinsgeschäft, Plus im Kommissionsgeschäft

Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft verringerte sich um 3.0% auf CHF 446 Mio., dies aufgrund leicht erhöhter Wertberichtigungen für Kredite. Dennoch betrugen die Risikokosten weiterhin weniger als 0.5‰ des gesamten Kreditvolumens. Der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft verbesserte sich um 1.6% auf CHF 89 Mio., während der Erfolg aus dem Handelsgeschäft gegenüber 2015 rückläufig war.

Die Aufgabe des Euro-Kurses durch die Schweizerische Nationalbank im Jahr 2015 hatte ausserordentlich viele Fremdwährungstransaktionen zur Folge. 2016 hat sich die Lage an den Devisenmärkten normalisiert und der Erfolg aus dem Handelsgeschäft verringerte sich dadurch um 13.5% auf CHF 34 Mio. Insgesamt sank der Geschäftsertrag um 3.1% auf CHF 575 Mio.

Infolge Ausbau der Kernaktivitäten stiegen der Personal- und Sachaufwand um 1.5% bzw. 0.3%. Insgesamt erhöhte sich der Geschäftsaufwand um 1.0% auf CHF 279 Mio. Dank striktem Kostenmanagement konnte die Cost/Income-Ratio weiterhin auf einem tiefen Niveau von 47.2% gehalten werden und lag nur wenig über dem Vorjahreswert von 46.8%.

Nach Berücksichtigung von Abschreibungen, Rückstellungen und Verlusten resultierte ein Geschäftserfolg von CHF 266 Mio. Das entspricht einer Abnahme um 7.5%, die hauptsächlich auf die rückläufigen Zins- und Handelserträge zurückzuführen ist.

2016 konnte ein ausserordentlicher Ertrag von knapp CHF 7 Mio. vereinnahmt werden; davon entfiel ein Grossteil auf den Verkauf einer Liegenschaft in Luzern. Unter dem Strich resultierte für die gesamte Migros Bank ein Gewinn von CHF 215 Mio. (-5.2%).

Ausbau des Anlage- und Firmenkundengeschäfts

2016 wurde für die Migros Bank eine neue, verschlankte Organisationsstruktur beschlossen, die auf Anfang 2017 in Kraft tritt. Ein zentrales Ziel der Reorganisation ist, die Führung im Verkauf effizienter zu gestalten, um zeitnah auf Marktveränderungen und sich wandelnde Kundenbedürfnisse zu reagieren.

Die neue Unternehmensstruktur widerspiegelt zudem den laufenden Ausbau des Anlage- und Firmenkundengeschäfts. So wurden im Berichtsjahr verschiedene Massnahmen geprüft, um das Firmenkundengeschäft in fünf erfolgversprechenden Bereichen zu verstärken: Investitionsgüterleasing, Immobiliendienstleistungen, Gesundheitsbranche, vertiefte Kooperation mit der Migros-Gruppe und ihren Partnern sowie ein möglicher Einstieg in den Start up-Markt. Ausdrücklich kein Ziel der neuen Organisationsstruktur war die Einsparung von Personalkosten.

Weiterer Ausbau des Filialnetzes

Im Berichtsjahr wurde in Meyrin-Vernier die 67. Niederlassung eröffnet. Umgerechnet auf Vollzeitstellenbetrug der Mitarbeiterbestand per Ende des Berichtsjahres 1'327 Personen (im Vorjahr waren es insgesamt 1'334).

Nachhaltigkeit dank tiefer Risiken

Für die Migros Bank bedeutet nachhaltiges Handeln insbesondere das Verfolgen einer verantwortungsvollen, konsequent vorsichtigen Risikopolitik ohne Investment Banking. Dieses Bestreben unterstützt nicht nur den langfristigen Unternehmenserfolg. Es steht ebenso im Interesse der Kreditnehmer und hilft mit, eine Fehlallokation volkswirtschaftlicher Ressourcen zu verhindern.

Die Migros Bank alimentiert den Förderfonds Engagement der Migros-Gruppe mit jährlich 10% der an die Eigentümerschaft ausgeschütteten Dividenden.

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